Traditions-Bruch in der Pfalz: Weinkönigin wird abgeschafft!
In der Pfalz ist die jährliche Proklamation der Weinkönigin eine beliebte Tradition. Diese soll nun weitgehend reformiert werden.
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Momentan herrscht Aufruhr in der "Krönungsstadt" der pfälzischen Weinkönigin, Neustadt an der Weinstraße. Denn künftig soll es dort keine explizite Monarchin der Weinwirtschaft mehr geben.
Nach Jahrzehnten der jährlichen zelebrierten Weinköniginnen-Proklamation will die Rebenregion Pfalz die Tradition der Weinkönigin abschaffen.
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Zukünftig soll es andere Amtsbezeichnungen geben und auch Männern soll die Wettbewerbs-Teilnahme möglich sein. Das sorgt lokal für Diskussionsstoff, wie Bild berichtet.
"PfalzWeinBotschafter" statt Weinkönigin
Nach 93 Jahren Tradition soll es in der Pfalz zukünftig keine Weinkönigin mehr geben.
Der ausrichtende Verein "Pfalzwein", mit Sitz in Neustadt an der Weinstraße, hat angekündigt, dass ab dem Jahr 2024 nur noch sogenannte "PfalzWeinBotschafter" für die Weinregion werben sollen. Auch Männer können am Wettbewerb teilnehmen.
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Eine Krone soll es aber unabhängig vom Geschlecht nicht mehr geben. Stattdessen dienen nur noch Anstecknadeln als Zier.
Damit ist die Pfalz die erste Weinregion in Deutschland, die mit der Tradition bricht. Die anderen 12 Anbaugebiete haben noch keine Andeutungen zu einem ähnlichen Verfahren gemacht. In vier weiteren Gebieten wurde der Wettbewerb jedoch auch für Männer geöffnet.
Entscheidung sorgt für Lob aber auch viel Kritik
Über diese Entscheidung ist eine lokale Diskussion entbrannt. Auf der einen Seite gibt es Lob für den unkonventionellen Schritt, jedoch hält ein Großteil der lokalen Politik dagegen, wie Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel (FWG) sowie die Landräte der Landkreise Bad Dürkheim und der Südlichen Weinstraße.
Für Kritik sorgt, dass der Verein die Entscheidung in nur einer Sitzung "durchgedrückt" hätte. "Ich bin kein Anhänger der Monarchie, aber das Glamouröse und Märchenhafte gehört zur Figur. Das lässt sich nicht so einfach auf einen Mann übertragen, nur weil man sagt, wir leben in einer gleichberechtigten Gesellschaft und alles muss allen Geschlechtern offenstehen", so Weigel.
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Vereins-Vorsitzender Boris Kranz hält die Entscheidung aber dennoch für richtig und betont: "Einerseits möchte man als moderne Weinregion wahrgenommen werden, kettet sich andererseits aber an Traditionen."
Laut FFH gibt es mittlerweile sogar eine Petition unter dem Hashtag "kronezeigen", die gegen die Änderung vorgehen will. Diese hat bereits über 5.000 Unterschriften.