Männersache unterwegs

Auf den Spuren von "Don Papa"-Rum: Wir haben "Sugarlandia" auf den Philippinen besucht!

"Don Papa" hat uns eingeladen, die Herstellung seines Rums zu erleben und den Entstehungsort "Sugarlandia" auf den Philippinen kennenzulernen.

Don Papa Rum und Zuckerrohr-Plantage auf den Philippinen
Wir haben "Sugarlandia" auf den Philippinen besucht, den Entstehungsort des beliebten Don Papa Rums Foto: Lisa Knobloch
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Durch seinen würzigen Geschmack kombiniert mit Vanille-Aromen und vielfältigen Fruchtnoten hat sich der Rum der philippinischen Marke "Don Papa" seit 2012 auf dem deutschen Markt etabliert.

Aber was ist das Geheimnis hinter dem einzigartigen Geschmack, der seinen Ursprung auf den Philippinen hat? Dieser Frage sind wir nachgegangen.

Don Papa Rum
Foto: Lisa Knobloch

Don Papa hat uns auf eine Philippinen-Rundreise und eine Expedition zum Zuckerrohrgebiet "Sugarlandia" eingeladen, um den Herstellungsprozess ihres Rums zu erleben - von der Zuckerrohrernte bis zum Destillationsprozess.

Manila: Die Hauptstadt der Kontraste

Knapp 10.300 Kilometer Luftlinie und zwei Kontinente trennen Deutschland von den Philippinen. Um den Inselstaat (bestehend aus knapp 7.000 Inseln) zu besuchen, ist somit zuerst eine Flugreise von rund einem Tag nötig.

Unser erster Stopp auf der Reise ist Manila, die Hauptstadt der Philippinen auf der Insel Luzon. Dort herrscht munteres Treiben aus Rikschas, Autos und Menschenmassen und es scheint so, als platze die 23-Millionen-Stadt vor Leben– und auch vor Hitze.

Manila Philippinen
Manila, die Hauptstadt der Philippinen Foto: Getty Images / Marcus Lindstrom

Mit durchschnittlich 35 Grad Ende September und hoher Luftfeuchtigkeit ist es für deutsche Verhältnisse sehr heiß und sehr schwül.

Wir betreten die Stadt der Kontraste, in der selbst das Zentrum keinen einheitlichen Blick bietet. Auf der einen Seite ragen Wolkenkratzer in die Höhe, auf der anderen Seite untermauern Wellblechhütten optisch die soziale Kluft zwischen Reich und Bitterarm.

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Video: Glutamat

Barkultur auf den Philippinen

In Makati City, einer Großstadt im Zentrum der Hauptstadtregion Metro Manila, in einem Viertel, in dem Bar an Bar eckt, begegnet uns Don Papa Rum zum ersten Mal in der Bar "The Spirits Library".

The Spirits Library
Spirituosen bis zur Decke in der Bar "The Spirits Library" Foto: Lisa Knobloch

In der philippinischen Variante wird der Rum hier mit Ingwer-Likör, Earl Grey Tee, Campari, Prosecco und 7-Spice, einer landestypischen feurig-scharfen Gewürzzubereitung mit Chili, Knoblauch, Koriander und Zitrone angeboten.

Die Ironie dabei: Obwohl Don Papa auf den Philippinen produziert wird, ist er in der dichten philippinischen Barkultur eher eine Besonderheit, weil er für dortige finanzielle Verhältnisse teuer ist.

Reise auf die Insel Negros und das Zuckerrohrgebiet "Sugarlandia"

Jedoch wollen wir Don Papa nicht nur aus der Perspektive von Konsument:innen entdecken, sondern wollen auch erfahren, wie er produziert wird und was ihn so besonders macht.

So geht es am zweiten Tag auf die Insel Negros, die zweieinhalb Flugstunden entfernt von Manila liegt. 

Dort angekommen, beginnt unser eigentlicher Trip. Mit dem Bus fahren wir von der Stadt Bacolod immer weiter ins Innere der Insel.

Erster Zielpunkt ist das historische Herrenhaus "Hacienda Santa Rosalia" in Manapla, das ummantelt von Zuckerrohrplantagen liegt und eng mit der Geschichte des Zuckerrohrs auf der Insel verwoben ist.

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Video: Lisa Knobloch

1930 wurde das Herrenhaus von Victor Gaston erbaut, einem Zuckerpflanzer aus Negros. Heute ist es ein Museum, das nicht nur für eine romantische Sichtweise auf den Zuckerrohranbau steht, sondern auch ein unbeirrbarer Teil der ambivalenten Zuckerrohrgeschichte der Philippinen ist.

Eine Historie, die von der spanischen Kolonialisierung der Philippinen ab 1570 bis Ende des 19. Jahrhunderts und auch von Versklavung handelt.

Weltweit gilt Zuckerrohr noch heute als wertvoll und wurde früher sogar als "Weißes Gold" bezeichnet. Aktuell liegen die Philippinen auf Platz drei der weltgrößten Zuckerrohr-Produzenten. Das Zuckerrohr aus den Philippinen ist überdies als eines der süßesten bekannt.

Expedition nach "Sugarlandia"

Nach Besichtigung der Hacienda Rosalia fahren wir tiefer in den Westen der Insel und begegnen spätestens hier einer artenreichen Pflanzen- und Tierwelt, die sich mit 5.000 verschiedenen Tier- und unzähligen Insektenarten sowie 14.000 verschiedenen Pflanzen stark von der deutschen Flora und Fauna unterscheidet.

Neben Mücken sind viele umherlaufende Straßenhunde und -katzen, exotische Vögel und Spinnen stete Begleiter. Besonders im ländlichen Raum von Negros begegnen uns dann viele Tamaraus (asiatische Büffel) und gegen Abend gehören Flughunde zum Anblick des Nachthimmels dazu.

Nach einer mehrstündigen Busfahrt sind wir endlich in der Zuckerprovinz Negros Occidental ("West-Negros") angekommen, von Don Papa liebevoll "Sugarlandia" genannt.

Dort ist die Aufmerksamkeit jedoch weniger auf die Tiere oder die Menschen gerichtet, sondern vielmehr auf die endlos weit wirkenden Zuckerrohrfelder am Fuße des aktiven Vulkans "Mount Kanlaon". Umringt von Palmen und tropischer Hitze erstrecken sich die Felder kilometerweit.

Don Papa Lokomotive auf Negros
Historische Don Papa Lokomotive auf Negros Foto: Lisa Knobloch

Mit einer alten Lokomotive erreichen wir die Felder über einen Schienenweg durch den Dschungel.

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Video: Lisa Knobloch

Auf Negros wird ein Großteil der philippinischen Zuckerproduktion erwirtschaftet und auch das Zuckerrohr geerntet, was für den Don Papa Rum verwendet wird. 

Rund ein Jahr wächst das Zuckerrohr, bevor es von Hand geerntet wird.

Vom Zuckerrohr bis zum Rum

Der Prozess vom Zuckerrohr bis hin zum Don Papa Rum ist aufwendig und zeitintensiv.

Zunächst wird die Ernte einer der weltweit qualitativ hochwertigsten Zuckerrohrarten mit dem Zug in die nur wenige Kilometer entfernte Zuckerrohrmühle gefahren und dort verarbeitet, sodass der bekannte dunkelbraune Muscovado-Zucker entsteht.

Zuckerrohr
Ein geschältes Stück Zuckerrohr Foto: Lisa Knobloch

Ein Nebenprodukt bei diesem Prozess ist ein zäher, dunkelbrauner Zuckersirup (auch Melasse genannt). Die philippinische Melasse ist sogar eine der süßesten Melasse-Erzeugnisse der Welt und bildet eine Grundzutat des Don Papa Rums.

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Video: Lisa Knobloch

7-jähriger Reifeprozess des Don Papa Rums

Die Melasse wird anschließend in die "Bagos Distillerie" transportiert. Dort wird sie mit Spezialhefe vergoren und in einer Brennkolonne destilliert. Das Erzeugnis wird danach mit Insel-Quellwasser auf 65 Grad abgekühlt und dann in Fässern gelagert.

Bagos Distillerie auf Negros
Bis zu sieben Jahre reift der Don Papa-Rum in Eichenfässern Foto: Lisa Knobloch

Für den klassischen Don Papa wird das Melasse-Destillat in Eichenholzfässer gefüllt , wo es bis zu sieben Jahre reift. Dieser spezielle Reifungsprozess unter dem tropischen Klima auf Negros forciert die intensivere und schnellere Reifung des Rums und verleiht ihm seine charakteristische Würze.

Daher kommt der Name "Don Papa"

Der Don Papa Rum ist nach dem philippinischen Widerstandskämpfer Dionisio Magbuelas benannt. Dieser führte gegen Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Namen "Papa Isio" den Widerstand gegen die spanischen Kolonialherren an.

Papa Isio-Statur auf Negros
"Papa Isio"-Statur auf Negros Foto: Lisa Knobloch

Vor seinem Unabhängigkeitskampf war er ein einfacher Vorarbeiter auf einer Zuckerrohr-Plantage. Heute ist sein Name nicht mehr vielen bekannt, jedoch bleibt er ein lokaler Held und das geerntete, philippinische Zuckerrohr ist gedanklich mit ihm verknüpft.

Ebenso wie Don Papa den Start unserer Reise markiert hat, besiegelt die Geschichte hinter dem Namensgeber das Ende unserer Expedition durch das Land des Zuckerrohrs.

Aber nicht nur der Name lässt Don Papa als philippinischen Rum erkennen. Wer die Augen schließt und den facettenreichen Geschmack des Rums auf sich wirken lässt, schmeckt die destillierte und festgehaltene Exotik der Philippinen. Umso mehr, wenn man die Geschichte hinter der Herstellung kennt.