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Wintergrillen: Ein ganz besonderes Erlebnis mit glühendem Eisbrecher!

Grillen geht nur im Sommer? Falsch! Mit dem richtigen Know-how und passenden Tipps gelingt das Barbecue auch dann, wenn's draußen kalt und duster ist.

Tom Heinzle
Tom Heinzle Foto: Tom Heinzle
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Nach dem Spätsommer gilt die Grillsaison allgemein als beendet und der heilige Gral der Outdoor-Enthusiasten wird mindestens bis zum nächsten Frühling eingemottet - nicht aber bei Tom Heinzle und inzwischen auch vielen Freizeit-Brutzlern, die der Profi für das vermeintlich Exotische begeistern konnte.

Doch was macht den besonderen Reiz aus? Neben dem speziellen Element Winter mit seinen ganz eigenen Herausforderungen - wie der Kälte - ist es die absolute Ruhe, die man am Feuer stehend verspüren kann. "Im Sommer läuft irgendwo beim Nachbarn der Rasenmäher. Gefühlt dreht sich die Welt im Sommer schneller. Im Winter ist alles richtig entschleunigt", schwärmt der gelernte Maschinenbauer.

Wie abwechslungsreich Wintergrillen sein kann, zeigt Tom, indem er heute auch gern mal japanische oder nordische Küche in seinen Gerichten kombiniert. "Selbst aus der langweiligen Roten Bete kann man ein tolles Gericht zaubern", erklärt er und sieht das Wintergrillen inzwischen auch in der Gastronomie angekommen.

Tom Heinzle
Tom Heinzle (56) lässt sich auch von Schnee und Eis nicht bremsen. Von Ausrüstung über Grillgut bis Zubereitung: Der professionelle Grillmeister und Buchautor verrät, worauf es beim Wintergrillen ankommt. Foto: Tom Heinzle
Skotti Steckgrill 2.0 - Foto: PR

Mobiler Grillgenuss

Immer und überall grillen? Mit dem "Skotti Steckgrill 2.0" ist das nun besser denn je möglich. Denn dank der neuen Seitenmaße und einem neuen Bodenblech wird die Reinigung nun auch von innen deutlich erleichtert und das Abstellen von größeren Woks oder Pfannen stellt kein Hindernis mehr dar.

Trotz der kompakten Maße, die ihn zum Liebling von Outdoor-Abenteurern gemacht haben, verspricht er dieselbe Hitzeentwicklung wie reguläre Standgrills. Für Temperaturen unter 15 Grad bietet Skotti ein spezielles Wintergasgemisch an, so wird auch die kalte Jahreszeit nicht zum Stolperstein!

So gelingt der Grillspaß auch zur kalten Jahreszeit: 5 Tipps vom Experten

Tipp 1: Der richtige Standort

Der Grillplatz und der Weg dorthin sollten eisfrei und gestreut sein, ideal ist eine windgeschützte Ecke, um die Temperatur im Grill konstant zu halten. Und auch wenn sich der Weg zum Grill bei Minusgraden direkt doppelt so lang anfühlt: Mindestens zwei Meter Abstand zum Haus einhalten!

Tipp 2: Für Holzkohle-Fans

Grillbriketts sollten immer trocken gelagert werden, optimal ist ein Lagerplatz im Innenbereich. Am besten im Sommerschlussverkauf noch mal ordentlich zuschlagen: Bei Frost kann nämlich gut und gern die doppelte Menge an Briketts im Vergleich zum Sommer notwendig sein. Für ein schnelleres Durchglühen beim Anzünden mit etwas Holzkohle mischen.

Tipp 3: Für Gasgrill-Enthusiasten

Im Gegensatz zu Kohlegrills ist die Gasvariante im Nullkommanichts heiß und garantiert eine ziemlich konstante Gartemperatur. Aber aufgepasst: Butangas lässt sich schon bei Temperaturen kurz unter dem Gefrierpunkt nicht mehr entzünden, die bessere Wahl ist daher im Winter Propangas (bis -42 Grad einsatzbereit).

Tipp 4: Heiß statt Eis

Was im Sommer gilt, wird im Winter noch wichtiger - eine konstante Temperatur! Heißt: Grillen mit Deckel ist bei Minusgraden Grundvoraussetzung.

Tipp 5: Große und schwere Stücke auf den Grill

Schwache Kurzbratstücke aller Art kühlen zu schnell aus und schaffen es nicht warm bis auf den Teller nach drinnen. Besser sind kräftige Stücke wie ein ganzer Lachs, Wild oder ein Rinderbraten!

Das darf nicht fehlen

1. Fleischthermometer: Garzeiten können durch die Umgebungstemperatur im Winter länger ausfallen als im Sommer. Anfänger sind mit einem Garthermometer auf der sicheren Seite.

2. Anzündkamin: Bis Briketts bei Frost durchgeglüht sind, kann schonmal etwas Zeit vergehen. Jedes Hilfsmittel ist daher herzlich willkommen!

3. Alufolie: Sollte der Grill keinen Platz zum Warmhalten bei indirekter Hitze hergeben, kann fertiges Grillgut kurzzeitig in Alufolie gewickelt warmgehalten werden.

Wintergrill-Highlights

Highlight 1: Rehrücken

Gerade zu den Festtagen gehört Wild bei vielen auf den Teller und ist aufgrund der ausgewogenen Ernährung der Tiere eine der gesündesten und ökologisch wertvollsten Fleischsorten überhaupt.

Besonderheiten: Ein hoher Eiweißgehalt von 23 Prozent und fast gar kein Fett zeichnen den Rehrücken aus.

Kombinieren mit: Grill-Radicchio, Pilzen und Lebkuchen.

Highlight 2: Blumenkohl

Einfach mal einen ganzen Blumenkohlkopf auf den Grill zu werfen, ist nicht nur ein richtiger Eyecatcher, zusätzlich kann der König unter den Kohlköpfen die Wärme trotz eisiger Außentemperaturen optimal speichern.

Besonderheiten: Als Lieferant zahlreicher Nährstoffe zählt der Blumenkohl außerdem auch noch zu den sehr kalorienarmen Gemüsesorten.

Kombinieren mit: Hanging Tender, Lammracks oder Rindertalg.

Highlight 3: Truthahn

Das Muskelfleisch kann entweder als Keule oder als Ganzes gegrillt werden und zergeht mit seiner zarten Konsistenz förmlich auf der Zunge.

Besonderheiten: Der extrem niedrige Cholesterinanteil und nur wenig Fett im Vergleich zu Rind, Schwein & Co. machen den Truthahn zu einem richtig attraktiven Grillgut.

Kombinieren mit: Süßkartoffeln, Rosinen, Walnüssen und Chutney.

Highlight 4: Nordseekrabben

Für Hobbygriller auf den ersten Blick sicher exotisch - doch bei der kinderleichten Zubereitung der maritimen Kost ist die Beliebtheit kein Wunder. Egal ob Hauptspeise oder Vorspeise: Die norddeutsche Delikatesse ist schnell zubereitet. Auch mit Schale können die Krabben in einem Sieb direkt in den Flammen geschwenkt werden.

Besonderheiten: Der hohe Salzgehalt sorgt dafür, dass praktisch keine weiteren Gewürze notwendig sind.

Kombinieren mit: Landbrot, Crème fraîche, Schmand und Sahnemeerrettich.

Highlight 5: Sellerie

Das Wurzelgemüse beweist, dass auch vegetarisches Grillgut überzeugen kann: Einfach eine Sellerieknolle direkt in die Glut legen, bis sie äußerlich eine schwarze Farbe annimmt und im Inneren eine weiche Konsistenz hat. Natürlich geschält servieren.

Besonderheiten: Die ätherischen Öle haben eine heilende Wirkung und sorgen für den unvergleichlich würzigen Geschmack.

Kombinieren mit: Presa und Rote Bete.

Highlight 6: Rinderrippen

Die schön marmorierten Short Ribs sind ein absoluter Low-and-slow-Klassiker und können so mit ihren langen Fasern hauchzart serviert werden. Dank des hohen Fettanteils entsteht der typisch cremige Geschmack.

Besonderheiten: Optimal zubereitet schmilzt das Fett beim Garen und das Fleisch fällt von selbst vom Knochen.

Kombinieren mit: Kartoffelspalten oder Wurzelgemüse.

Alpenbitter - Foto: PR

Toms Geheimtipp

Der Schweizer Kräuterlikör Alpenbitter ist eine wahre Genugtuung für das Gemüt! Mit 42 Kräutern, 100 Prozent natürlichen Zutaten und 29 Prozent Alkoholgehalt selbst für Tom Heinzle, der sonst kein Schnapstrinker ist, eine Krönung zum Abschluss: "Der wärmt die Seele - von innen und außen!"

Von Truthahnkeule über Steak Tataki bis Winter-Currywurst präsentiert Tom Heinzle in seinem Kochbuch "Toms Wintergrillen" zahlreiche Rezepte, die mit den richtigen Tipps und verschiedensten Lebensmitteln zu aufregenden Gerichten kombiniert werden können.