Freemen's World

Der Microlino ist der perfekte "Anti-SUV" - und geht dabei ab wie ein Kugelblitz!

Der Microlino ist ein elektrischer Zweisitzer mit Retro-Look, der den Stadtverkehr der Zukunft revolutionieren soll. 

Microlino
Der Microlino Foto: Microlino AG
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Microlino oder ein E-Auto wie ein Kugelblitz: 2,5 Meter lang, ebenso breit wie hoch, rollt er durch die City der Zukunft. Wer hat’s erfunden? Die Schweizer! Und nicht irgendwelche. Nein, der kleine Flitzer stammt aus dem Unternehmen, das damals den Scooter-Trend startete.

1996 brachte Wim Ouboter von Küsnacht aus die Welt ins Rollern, verkaufte mit Micro Mobility Systems in Bestzeiten 80.000 Kick-Roller pro Tag, setzte 2013 mit dem ersten E-Scooter erfolgreich nach – und nun bringen seine Söhne Merlin und Oliver mit dem Microlino wiederum eine modern gedachte Alternative für den Stadtverkehr auf dem Markt.

Microlino von innen
Microlino von innen Foto: Microlino AG

Die Idee, urbane Mobilität praktisch, zeitsparend und nachhaltig zu gestalten, liegt ihnen im Blut. Ursprünglich war das Autochen wohl ein Marketing-Gag, kreiert, um mehr Aufmerksamkeit auf das Roller-Business zu lenken. Doch nun rollt er allen Ernstes durch Zürich, denn kaum war der Microlino-Prototyp auf dem Genfer Autosalon 2016 erstmal präsentiert, regte sich die Nachfrage: 500 Reservierungen in nur zwei Tagen.

Nach einigen Herausforderungen hat der Microlino 2.0. nun endlich Straßenzulassung. Anders als sein Prototyp und die Millionen zweirädrigen Roller-Geschwister, die in China das Licht der Welt erblickten, ist er ein europäisches Produkt.

Gefertigt wird in Turin, die Batterie stammt aus Deutschland, der Elektromotor aus Italien. Designtechnisch erinnert die Elektro-Kugel stark an BMWs kultigen Kabinenroller Isetta aus den Fünfzigern – oder auch an Renaults Twizy, der aus derselben Fahrzeugklasse stammt, sich allerdings bisher im Stadtverkehr nicht recht durchsetzen konnte.

Microlino
Microlino Foto: Microlino AG

Vielleicht wird es mit dem Nostalgie-Charme sprühenden Microlino anders, schließlich hat Mercedes mit der Einstellung des Smart Fortwo just Platz für ein neues Parkraumwunder gemacht. Nötig wäre der Umstieg längst, denn ein einfacher Faktenabgleich zeigt, wie lächerlich deplatziert ein gängiges Fahrzeug oder gar ein SUV im Innenstadtgebiet auftritt.

Durchschnittlich wird ein Auto dort von nur 1,2 Personen belegt, fährt 30 km/h schnell und nicht weiter als 35 Kilometer. Ergo sind die aktuellen Gefährte "für 95 Prozent der Anwendung over-engineered", fasst Merlin die Situation zusammen. "Der Microlino wiegt mit zwei Passagieren weniger als allein die Batterie eines Elektro-SUV!"

Natürlich ist das Raumangebot ein anderes. Der Microlino hat auf der durchgehenden Sitzbank gerade so Platz für zwei. Mit 19 Kilowatt Peakleistung und knapp 26 PS kommt der Kleine aber zügig auf Tempo und kann dank einem Highspeed von 90 km/h im fließenden Verkehr über 230 Kilometer Strecke locker mithalten.

Microlino
Der Microlino auf der Straße Foto: Microlino AG

Im Inneren finden sich ein Info-Display, ein BT-Lautsprecher sowie Heizung. Eingestiegen wird über die Front: Knopfdruck, Flügelschwung, Platznahme, dann ein leichter Zug an der Schlaufe und eine Soft-Close-Automatik schließt elegant wie bei den bulligen Großkarossen aus München oder Stuttgart.

Nun, dieser Vergleich mag beim Thema Komfort zugegebenermaßen ein wenig hinken – doch bequemer als ein Roller ist der Microlino allemal.

Der Microlino im Portät

Derzeit ist der Microlino in drei Editionen verfügbar. Auslieferungen sind ab Herbst 2023 geplant.

• Die Variante Dolce setzt mit Schiebedach und Chrom-Details auf Retro-Charme und ist mit Batteriegrößen für 91, 177 oder 230 Kilometer Reichweite erhältlich.

Preis: ab 21.190 Euro.

• Die Version Competizione kommt mit einer Medium-Reichweite von 177 Kilometern und mattem Farbanstrich.

Preis: ab 21.690 Euro

• Die auf 999 Fahrzeuge limitierte Pioneer Series mit priorisierter Auslieferung ist in der Schweiz bereits ausverkauft.

Preis: ab 22.690 Euro.