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Top 10: Die aufregendsten Outdoor-Trends 2023!

Rafting, Klettern, Glamping: Wir präsentieren den Freizeit-Guide 2023. Wir zeigen, wo die besten Spots in Deutschland liegen; erklären, worauf man achten sollte und für wen diese Highlights geeignet sind.

Wingfoiling
Lust auf Sommerabenteuer? Das sind die Outdoor-Trends 2023 Foto: iStock / THEPALMER
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1. Wingfoiling

Nahezu widerstandslos über das Wasser gleiten und im richtigen Moment – durch ein kurzes Anziehen – abheben und schweben. Wingfoiling ist eine Art Kombination aus den Sportarten Kitesurfen und Windsurfen. Nur noch spektakulärer und mit weniger Aufwand verbunden. Als unerfahrener Wassersportler sollte man jedoch unbedingt einen Kurs mit einem Trainer belegen und sich das Material dort leihen (z. B. hier: wingfoil-fehmarn.de).

 Wingfoil-Spots

  • Ostseeinsel Wingfoil Fehmarn: Erfahrene Lehrer, top Material, direkte Strandlage – die erste Foilschule Deutschlands bietet ideale Voraussetzungen

  • Nordseeinsel Tolles Revier, nicht nur, um Wingfoiling zu lernen. Auch Kurse für Windsurfen, Wellenreiten, SUP und Kitesurfen werden auf Norderney angeboten

  • Steinhuder Meer/Niedersachsen Beim VDWS Center Steinhuder Meer bei Hannover gibt’s Wingfoil- und andere Wassersportkurse

  • Ammersee/Bayern Westlich von München, Alpenpanorama, klares Wasser: Die SUP- und Surfschule Müller am Ammersee bietet Equipment und Wingfoil-Kurse an

2. Deep Water Soloing

Erfunden an den steilen Klippen Mallorcas, hat sich Deep Water Soloing, also das Klettern ohne Absicherung über einem Gewässer, zu einer beliebten Trendsportart in ganz Europa entwickelt.

Zugegeben, in Deutschland gibt es nur wenige natürliche Felswände, die sich zum Wasserklettern eignen – dafür haben wir umso mehr künstliche Deep-Water-Soloing-Spots: So wurden inzwischen landesweit in Dutzenden Schwimmbädern Kletterwände installiert.

Deep-Water-Soloing-Spots:

  • Vom Ufer zur perfekten Welle sind es nur wenige Meter: Die erste künstliche Welle in einem Baggersee liegt zwischen Düsseldorf und Köln: Surf Langenfeld

  • Einen weiteren Surfspot, der sogar überdacht ist, findet man in Berlin. Auch hier können Bretter und Equipment geliehen werden: Wellenwerk Berlin

  • Wer es natürlicher will, der findet an Ost- und Nordsee je nach Wind durchaus passable Wellenreit-Spots (Damp, Timmendorfer Strand, Norderney, Sylt)

3. Packraft

"Wo Wasser ist – da ist auch ein Weg", so lautet das Motto beim Packrafting. Tatsächlich sind bei dieser Sportart kaum Grenzen gesetzt: Ganz gleich, ob an der Küste, auf Flüssen und Seen oder im Wildwasser – mithilfe eines leichten, aufblasbaren Rucksackboots (Packraft) lassen sich täglich Dutzende Kilometer auf dem Wasser zurücklegen.

Wer sich nach ein paar Stunden Paddeln wieder festen Boden unter den Füßen wünscht, der lässt einfach die Luft aus dem Schlauchboot, schnallt es sich auf den Rücken und wandert weiter (das Bootsgewicht liegt bei gerade mal zwei Kilo).

Je nach Erfahrung empfiehlt es sich, zunächst auf ruhigeren Gewässern zu starten. Checke vorher unbedingt die Verläufe auf Karten und meide Gewässer mit Schiffsverkehr.

Packraft kaufen:

Packrafts gibt es je nach Größe und Qualität ab ca. 600 Euro zu kaufen. oder zum Leihen im Internet. Zudem bieten einige Kanuschulen geführte Packrafting-Touren und -Kurse an.

4. Sternenparks

200 Milliarden Sterne gehören zur Milchstraße. Das leuchtende Lichtband unserer Heimatgalaxie zieht sich in klaren Sommernächten gut erkennbar über den ganzen Himmel. Es gilt: Je dunkler die Umgebung am Boden, desto heller scheinen die Sterne zu leuchten.

Kein Wunder also, dass Sternenparks vor allem in ländlichen Regionen zu finden sind. 2014 wurde der Naturpark Westhavelland zum ersten Sternenpark ernannt, es folgten Sternenparks im Harz, in Bayern, in der Rhön und in der Eifel und im August 2021 Pellworm und Spiekeroog als erste Sterneninseln.

Für das perfekte Star-Watch-Vergnügen geben Experten folgende Tipps: 1. Warten, bis das Restlicht verschwunden ist: Frühestens 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang losgehen. 2. Mondphasen beachten! Je weniger Licht vom Mond strahlt, desto mehr Sterne sind sichtbar. 3. Sollte man Licht zur Orientierung benötigen, rote Lampen verwenden – die beeinträchtigen die Nachtsicht weniger.

Star-Hotspots:

  • Sternenpark Winklmoosalm: Noch bis Oktober bietet Astronom Manuel Philipp Wanderungen durch den Park an

  • Sternwarte Sankt Andreasberg: Im Harz findet hier jeden Monat ein Astroabend statt. Informationen dazu gibt es unter

  • Biosphärenreservat Rhön: 40 Kilometer von Fulda bietet dieser Sternenpark im Biosphärenreservat weite Ausblicke ins Universum

  • Nationalpark in der Eifel In der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ werden Wanderungen durch den Nationalpark angeboten

5. Kletterpark

Rund 180 Kletterparks gibt es in der ganzen Bundesrepublik – und damit deutlich weniger als die 600 Kletterparks im Nachbarland Frankreich, wo vor fast 150 Jahren die ersten Anlagen entstanden sind.

Und obwohl schon seit Ende des Zweiten Weltkriegs erste Kletterparks in Deutschland zur körperlichen Ertüchtigung errichtet wurden, steht erst seit wenigen Jahren der Spaß im Vordergrund – sie wurden zum absoluten Outdoor-Trend für fast jedes Alter.

Möglich machen das unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, um Frust oder auch Höhenangst zu vermeiden – oder gar zu bekämpfen, sagen Klettertherapeuten wie Thomas Lukowski aus München:

"Hochseilgarten und therapeutisches Klettern sind eine wunderbare Synthese aus körperlicher Fitness, Kraft, Ausdauer, Koordination, Entspannung und Abschalten. Aber man kann auch in abgesicherten Situationen Grenzerfahrungen erleben, die bei psychischen Erkrankungen gut sind, um das Ganze besser bearbeiten zu können."

Kletter-Spots:

  • Freizeitpark Betzenstein: Das riesige Gelände bietet auch ein Freibad und weitere spielerische Attraktionen für Familien

  • Waldseilpark Dresden-Bühlau: Neben Kletterparcours in luftiger Höhe bietet dieser Erlebniswald eine Tubingbahn, um mit Gummireifen ins Tal zu rodeln

  • Hochseilgarten Cap San Diego: Klettern auf einem Schiff? Das geht, und zwar im Hamburger Hafen – am größten Museumsschiffs der Welt

  • Fun Forest Offenbach: Auf drei Hektar Fläche erstreckt sich der größte Kletterpark der Region – mit insgesamt 16 Parcours

  • BeachMitte in Berlin: Auf drei Ebenen mit insgesamt sechs Parcours, benannt nach den höchsten Bergen der Welt, können sich Kletterwütige neuen Herausforderungen stellen.

    90 Hindernisse versperren den Kletterern dabei den Weg, die sich am Ziel dann einfach mal fallen lassen können – nichts für schwache Nerven! Mit der neuen Attraktion „SkyFall“ erfolgt schließlich aus 13 Metern Höhe der Sprung in die Freiheit.

  • Bei frischer Meeresbrise können sich Adrenalinjunkies im Kletterpark Cuxhaven challengen oder sich ihrer Höhenangst stellen. Es geht hoch hinauf, auf wackeligen Hindernissen von Baum zu Baum, um am Ende mit der Seilbahn wieder zu Boden zu gleiten. Auch für Anfänger gibt es Routen, für Kinder sogar den Piratenparcours.

  • Hoch in den Seilen Europas größter freistehender Hochseilgarten befindet sich im Saarland. Nur wenige Kilometer von Trier entfernt können Sportbegeisterte hier die Natur mit dem nötigen Nervenkitzel genießen. Für die kleinen Entdecker gibt es einen Kinderparcours, während die Erwachsenen sich an den kniffligen 100 Hindernissen ausprobieren können. Sprünge aus Höhen bis 22 Metern sorgen für den endgültigen Adrenalinkick!

6. Birding

Ganz gleich, ob riesige Zugvögelschwärme an der Küste, versteckte Exoten im Wald oder kleine Gesangsexperten im Garten – wer ein wenig Geduld mitbringt, der wird von der Natur mit einzigartigen Bildern und Tönen belohnt.

Kein Wunder, dass in den vergangenen Jahren die Vogelbeobachtung oder das "Birding", wie es auf Englisch heißt, nicht mehr nur die Beschäftigung einiger eingefleischter Hobby-Ornithologen ist, die an jedem Wochenende mit Fernglas und Vogelbestimmungs-Buch auf die Pirsch nach neuen Entdeckungen gehen und Hunderte Vogelarten am Gesang erkennen.

Den immensen Schatz, der gleich vor unserer Haustür, in unseren Wäldern und an unseren Küsten liegt – oder besser: fliegt, hopst, zwitschert und nach allerlei Leckerem pickt – kann jeder Laie auch ohne Fachwissen entdecken. Einfach hinschauen – für den Wiedererkennungseffekt sorgen die verschiedenen Sing-, Zug-, und Greifvögel schon ganz von allein.

7. Glamping

Abhängen mit Panoramablick In der Natur übernachten, am Lagerfeuer sitzen, den Sternenhimmel betrachten – und trotzdem muss man nicht auf die Annehmlichkeiten eines Top-Hotels verzichten: das ist Glamping.

Der Begriff ist eine Verballhornung der englischen Wörter glamourous camping, zu Deutsch also Luxus-Camping. Diese Form des Campings erfreut sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit – und wird jetzt auch mit den verschiedensten Erlebniskonzepten kombiniert.

  • Im „Cloefhänger“ im Naturpark Saar Hunsrück beispielsweise übernachtet man in Zelten, die rund zwei Meter über dem Erdboden hängen. Vor hier hat man einen phänomenalen Ausblick auf die Saarschleife. Dafür muss man zwar etwas körperliche Fitness mitbringen und möglichst schwindelfrei sein, dafür ist das Ereignis einmalig.

  • Oder ein Baumhaus! Wer hat als Kind nicht von einem eigenen Baumhaus geträumt? Heute gelten die Holzbauwerke auch Erwachsenen als Symbol der Freiheit und als Fluchtort vor dem Alltag. Kein Wunder also, dass immer mehr Baumhäuser auch als Glamping-Behausung vermietet werden. Wie hier das  Baumhaus Cuxhaven auf dem Gelände des Campingplatzes Wernerwald – unweit der Nordseeküste. Hier hat eine ganze Familie Platz für eine Auszeit.

  • Wer noch näher am Meer schlafen will, liegt schon im Wasser. In sogenannten Schlafstrandkörben kann man sich zurücklehnen und den Nachthimmel über sich hinweg ziehen lassen. Dazu gibt es den Sound des Meeres, wenn wie hier die Wellen gegen den Strand der Lübecker Bucht in Grömitz branden. Wer es braucht, kann zum Schlafen das Dach zuklappen – nur zum Sonnenaufgang sollte man es wieder hochklappen. Es lohnt sich!

Glamping to go:

Wer braucht schon ein Ziel? Einsteigen, losfahren, frei sein: Wer mit einem Wohnmobil unterwegs ist, muss sich auf kein Ziel festlegen, kann einfach der Straße folgen. Und muss mittlerweile auch auf Komfort nicht verzichten. Denn moderne Wohnmobile haben alles an Bord, was man auch in einer gut eingerichteten Ferienwohnung finden würde.

Einige Hersteller bieten sogar sogenannte Ready-to-go-Ausstattungen an. Damit steht dem Abenteuer kaum was im Weg. Außer den hohen Anschaffungskosten vielleicht. Fehlt das nötige Kleingeld, kann man sich auch ein Wohnmobil für den Urlaub mieten. Tatsächlich gibt es in Deutschland mittlerweile einen großen Markt für Leih-Camper – von einfach bis luxuriös. So ist für jeden Typ – und jeden Geldbeutel – etwas dabei.

Glamping-Hotspots:

  • Campingpark Kamerun Wer gern am Wasser ist, kann seinen Camper am Ufer der Müritz abstellen und inmitten der Mecklenburgischen-Seenplatte entspannen

  • Spreecamp Klein Döbbern Camping mitten in der Natur? Das geht auf dem Campingplatz Klein Döbbern am Westufer der Talsperre in Brandenburg

  • Camping Fehmarn Das Wohnmobil in den Dünen direkt am Meer abgestellt, lässt sich auf der Ostseeinsel die Ruhe besonders genießen

  • Camping Walchensee Direkt am Wasser und die Alpen im Blick. Das geht besonders gut am Walchensee in den Bayerischen Voralpen

    Auf die Plätze, fertig Action! 

8. Paddle Tennis

Es ist die neue Trendsportart und eine willkommene Abwechslung zu Tennis, Badminton & Co.: Paddle-Tennis oder Pádel, wie es in seinem Ursprungsland Mexiko genannt wird.

Beim Paddle-Tennis wird im Doppel gespielt und ähnlich wie beim Tennis muss der Ball nach der Netzüberquerung auf der gegnerischen Seite auf dem Boden aufkommen. Danach muss er allerdings ein- oder mehrmals die Wand berühren: Ein ideales Training für Reflexe, Gleichgewicht und Koordination!

9. Spikeball

Der Transport? Kein Problem, bei nur 1,6 Kilo Tragegewicht. Die Regeln: kinderleicht. Der Spaßfaktor: riesengroß! Kein Wunder, dass man in immer mehr Parks und Grünanlagen Menschen das sogenannte Spikeball spielen sieht.

Ein Set gibt es bereits ab 50 Euro im Handel, alles, was man dann noch braucht, sind drei Freunde und ein paar Quadratmeter Wiese. Beim Spiel, das mit zwei Teams à zwei Personen gespielt wird, wirft man einen Ball auf eine Art Trampolin.

Das Ziel: Die gegnerische Mannschaft soll den Ball nicht mehr zurück auf das Trampolin werfen können. Wie beim Volleyball bleiben jedem Team dafür maximal drei Berührungen.

Schon nach wenigen Versuchen können auch bei Anfängern spektakuläre Ballwechsel entstehen. Gleichzeitig dient Spikeball als eine Art Fitnessgerät, es trainiert Muskeln, Motorik und Koordination. Altersempfehlung: ab 6 Jahren.

10. Discgolf

Zielen, Putten – Körbe werfen Wer ein wenig Golf-Feeling sucht, muss nicht zwangsläufig Platzreife vorweisen, teure Ausrüstung kaufen oder Hunderte Euro Mitgliedsbeitrag zahlen.

Inzwischen gibt es in Deutschland mehr als 150 sogenannte Disc-Golf-Anlagen (die meisten sind kostenlos). Sie umfassen 9 bis 18 Bahnen, die je zwischen 40 und 250 Metern Länge variieren. Alles, was man hier braucht, sind ein Dreier-Set Scheiben (ab 30 Euro) und ein paar Gegner.

Disc-Golf-Spots:

  • Weserufer Disc-Golf-Park 18 Bahnen, verschiedene Längen, in einem Park an der Weser. Kostenlos, nur zehn Fahrradminuten von der Innenstadt entfernt. 

  • Disc-Golf Finsterwalder Bürgerheide 18 Bahnen, verschiedene Längen, vorbei an Tierpark und Spielplatz, inklusive Schatten, wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Kostenlos.

  •  Disc-Golf-Parcour Lünen Seepark Mit 26 fest installierten Bahnen (2 x 13) der größte Kurs in Deutschland, kostenfrei bespielbar. Daneben: öffentlicher Badesee mit Sandstrand. 

  • Disc-Golf-Kurs Söhnstetten 18 Bahnen mit großen Höhenunterschieden, traumhaft in der Heidelandschaft des Mauertals bei Heidenheim gelegen. Kostenlos.

Text: H. Wellmann, N. Ramos, R. Joos