Mann übergibt gefundene Munition der Polizei - Anzeige!

Die Geschichte beginnt damit, dass ein Mann aus dem baden-württembergischen Biberach ein Haus geerbt hat. So weit nicht ungewöhnlich.

Zu seinem Erstaunen musste der Erbe dann aber feststellen, dass ihm zusätzlich zu Haus und Grundstück auch eine gewisse Menge an Munition mitvererbt wurde.

Mit der wollte er nichts zu tun haben und brachte den Munitions-Behälter zur nächsten Polizeidienststelle.

Dort erwartete ihn allerdings eine böse Überraschung. Die Beamten vor Ort nahmen zwar die Munition entgegen, eröffneten aber im gleichen Atemzuge ein Strafverfahren gegen ihn.

Dem verdutzten Mann wurde erklärt, dass er die Munition nicht vom Fundort hätte entfernen dürfen.

Was zunächst widersinnig klingt, ist ein Mittel gegen Unfälle mit gefährlichem Material. Die Beamten erklärtem dem Mann, dass es sich bei seinem Fund um sogenannte erlaubnispflichtige Munition gehandelt hat.

Um diese legal zu transportieren, hätte es einer waffenrechtlichen Erlaubnis bedurft, die der ehrliche Finder nicht hatte, daher die Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Zwar kann Otto Normalverbraucher sicherlich noch nachvollziehen, dass es beim Umgang mit Munition, Sprengstoff und anderen Gefahrgutstoffen Regeln gibt, die peinlich genau eingehalten werden müssen.

Jedoch stellt sich in vorliegendem Fall die Frage, ob jemand, der keine gefährliche Situation heraufbeschworen hat und von den herrschenden Regelungen keine Ahnung hatte, mit einer Strafanzeige bedacht werden sollte.

Vielleicht sollte doch jeder Fall aus diesem Genre einzeln betrachtet und dann mit entsprechendem Fingerspitzengefühl bewertet werden. Es ist ja nicht so, als hätte der Mann aus Biberach etliche Liter Nitroglyzerin auf einem Skateboard durch die Stadt gefahren.