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Krankenkassen: Neuerung schockt Versicherte

Die gesetzlichen Krankenkassen stehen vor einem Milliarden-Defizit. Was Versicherte erwarten könnte.

Geldscheine und Münzen
Die gesetzlichen Krankenkassen erwarten im kommenden Jahr ein Milliarden-Defizit: Wer wird das Loch füllen? (Symbolbild) Foto: iStock / :fcafotodigital
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Die Energiekosten steigen, die Lebensmittelpreise belasten viele Haushalte. Jetzt droht ein weiterer Kostenpunkt. Denn den gesetzlichen Krankenkassen fehlen aktuell 25 Milliarden Euro. Zu dieser Schätzung kommt Prof. Günther Neubauer vom Institut für Gesundheitsökonomik im Gespräch mit "Bild".

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Der Hintergrund: Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die Inflation. Ein Loch, das gefüllt werden muss.

Beitragserhöhungen für Versicherte?

Denn die Inflation hat dazu geführt, dass auch Arztpraxen und Krankenhäuser höhere Einkaufspreise angaben. Hinzu komme laut Neubauer auch, dass die Aussichten auf den Arbeitsmarkt im kommenden Herbst schlecht seien. Das bedeute, dass weniger Menschen in die Krankenkasse einzahlen. Somit werden die Ausgaben höher und die Einnahmen niedriger.

Der Vizepräsident des Spitzenverbandes "Bund der Krankenkassen", Gernot Kiefer, erklärte im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung, dass ohne die Hilfe des Bundes,"der Beitrag um 0,35 Punkte steigen" müsse.

Das bedeutet, dass ein Durchschnittsverdiener mit einer Beitragserhöhung von etwa 455,16 Euro im Jahr rechnen müsste.

Auch Andreas Storm, Chef der DAK-Krankenkasse, forderte im Gespräch mit der Zeitung, dass der Gesundheitsminister handeln müsse:

"Lauterbach muss jetzt gemeinsam mit dem Bundesfinanzminister den 70 Millionen Versicherten die Frage beantworten, ob und wie er den drohenden Beitrags-Tsunami noch verhindern will."

Lauterbach bestätigt Befürchtung

Wenige Tage später bestätigte Gesundheitsminister Lauterbach die Neuerung. Am Dienstag (28.06.2022) verkündete er, dass der Zusatzbeitrag ab 2023 um 0,3 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent erhöht wird. Rechnet man diese auf den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent auf, sind es insgesamt 16,2 Prozent, die von den Brotto-Löhnen abgezogen werden. Damit ist ein neuer Rekord erreicht - die Beiträge waren noch nie so hoch.

Hier erfahrt ihr mehr über die Erhöhung.

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