Koch schlachtet Reh vor den Augen protestierender Veganer
In einer freien Gesellschaft kann jeder machen, was er möchte (solange das nicht die Freiheit Anderer einschränkt). Er kann also auch essen – oder eben nicht essen – was er möchte.
Man sollte nur tunlichst seine eigene Ernährungsreligion nicht anderen überstülpen. Genau, wie mit der "richtigen" Religion. Was passieren kann, wenn man sich nicht an diese eigentlich klar formulierte Regel hält, hat ein protestierender Haufen militanter Veganer (ist das eigentlich schon doppelt gemoppelt?) jetzt erfahren müssen.
Ein Gruppe Veganer hatte sich in Torontos Westend vor der Antler Kitchen & Bar zusammengefunden, um gegen den Verzehr von Tieren zu protestieren. Das Restaurant wurde wohl schon häufiger von Lamentierenden heimgesucht und diesmal langte es dem Maître de Cuisine dann einfach.
Kurzerhand schnappte er sich eine saftig-frische Rehkeule (das Antler ist spezialisiert auf Wildbret) und tranchierte diese direkt an der Glasscheibe zur geifernden Meute. Danach verzehrte er an gleicher Stelle noch ein frisches Steak. All das schmeckte den eingefleischten Veganern natürlich überhaupt nicht.
Das Bittere an der Geschichte ist, dass sich die Protestierenden mit der Antler Kitchen & Bar im Prinzip den völlig falschen Gegner ausgesucht haben, da der Chef Michael Hunter großen Wert auf ethischen Umgang mit Fleisch und dessen frischer Zubereitung legt. Das Restaurant ist keine Kette, sondern ein hart arbeitender Kleinbetrieb.
Vielleicht hätten sich die Veganer ja den ortsansässigen McDonald’s für ihre Protestaktion heraussuchen können. Vielleicht sind sie darauf aber nicht gekommen, weil ihre andauernde Mangelernährung erste negative Auswirkungen auf das rationale Denkvermögen zeitigt.