Botox gegen Schwitzen: Kosten, Risiken und Methode
Botox glättet nicht nur ungeliebte Falten, sondern wirkt auch Wunder gegen Schweiß. Als Injektion legt das Nervengift praktisch die Schweißdrüsen lahm. Wie und vor allem wo am Körper das funktioniert und was du noch alles zum Thema Botox gegen Schwitzen wissen musst, verraten wir hier.
Botox gegen Schwitzen? Für viele, die unter übermäßiger oder sogar krankhafter Schweißbildung leiden, ist das die letzte Alternative – und dabei nicht die schlechteste! Denn das Nervengift wirkt nicht nur gegen lästige Falten, sondern auch gegen unangenehmen Schweiß an Händen, Füßen, den Achseln und im Gesicht. Hier erfährst du alles, was du über Botox gegen Schwitzen wissen musst.
Botox gegen Schwitzen: Kampf der Hyperhidrose
Schwitzt ein Mensch krankhaft viel, leidet er unter Hyperhidrose. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Wörtern "hyper" (zu viel) und "hidros" (Wasser) zusammen. Unterschieden wird zwischen einer generellen Hyperhidrose – also dem krankhaften Schwitzen am gesamten Körper – und einer lokalisierten Hyperhidrose, bei der einzelne Körperstellen betroffen sind. Das können die Achselhöhlen (axilläre Hyperhidrose), die Hände oder Füße (palmoplantare Hyperhidrose) oder auch das Gesicht sein. Experten schätzen, dass zwischen ein und zwei Prozent der Menschen in Deutschland unter Hyperhidrose leiden. Eine genaue Ursache für die Krankheit konnte bisher nicht gefunden werden.
Botox per Injektion in Hände, Füße, Achseln
Botox gegen Schwitzen kommt aber natürlich nicht nur für Hyperhidrose-Betroffene infrage. Auch Menschen, die übermäßig, aber nicht krankhaft viel schwitzen, können darunter leiden und mithilfe von Botox etwas daran ändern.
Der Mensch hat immerhin rund zwei bis vier Millionen Schweißdrüsen – zahllose Möglichkeiten also für Fehlinformationen. Botox gegen Schweiß wird gespritzt: Per Injektion kommt das Botulinumtoxin unter die Haut, direkt an die Schweißdrüsen. Dort hemmt das Nervengift die Freisetzung von Acetylcholin an den peripheren Nervenenden. Acetylcholin stimuliert im Normalzustand die Schweißdrüsen. Diese Funktion wird durch das Botox blockiert, wodurch der Patient weniger schwitzt.
Durchgeführt werden kann der minimalinvasive Eingriff überall dort, wo Schweißdrüsen sind – beispielsweise an den Händen, den Füßen, den Achseln und im Gesicht.
So läuft die Botox-Behandlung ab
Für den Eingriff ist keine Narkose notwenig. Der Arzt berechnet die benötigte Menge Botox vorab, desinfiziert die Hautstellen, die unterspritzt werden sollen, und legt los. In der Regel tun die Spritzen, die an verschiedenen Stellen gesetzt werden müssen, um möglichst viele Schweißdrüsen lahmzulegen, zwar etwas weh, doch für den Großteil aller Patienten ist bis auf ein leichtes Brennen nichts zu spüren.
Die ambulante Behandlung dauert je nach Körperstelle circa 30 bis 90 Minuten. Der Behandlungseffekt zeigt sich ab dem zweiten Tag und ist im Anschluss zwischen drei bis zwölf Monaten spürbar. Wird die Botox-Behandlung wiederholt, verlängert sich die Wirkung.
Kein Eingriff ohne Risiko
Botox wird seit knapp zwei Jahrzehnten als Heilstoff eingesetzt. Die Nebenwirkungen im Bereich der Schweißbekämpfung sind sehr gering. Dosiert der Arzt das Nervengift allerdings über, können Symptome wie Schluckstörungen, Kopfschmerzen, ein trockener Mund oder Übelkeit auftreten. Setzt man Botox gegen Schweiß im Gesicht ein, können natürlich auch Einschränkungen in der Mimik vorkommen, wenn der behandelnde Arzt nicht vorsichtig dosiert.
An den Einstichstellen der Nadeln kann es außerdem zu Rötungen, Schwellungen oder blauen Flecken kommen.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Die Frage nach den Kosten für Botox gegen Schwitzen richtet sich natürlich danach, zu welchem Arzt man in welcher Stadt geht und auch danach, wie groß die Körperstelle ist, die behandelt werden soll.
Als grober Richtwert aber lässt sich sagen, dass die Behandlung zwischen 400 und 1.000 Euro kostet.
Botox gegen Schwitzen: Was sagt die Krankenkasse?
Botox gegen Schwitzen ist ein höchst umstrittener Fall für gesetzliche Krankenkassen. Die Kassen übernehmen die Kosten der Behandlung nur in Extremfällen – also, wenn der Patient unter einer sehr starken Hyperhidrose leidet und im Vorfeld andere Therapiemaßnahmen erfolglos probiert hat. Möchte man das Nervengift bei lediglich übermäßiger, aber nicht krankhafter Schweißbildung spritzen lassen, trägt man die Kosten selbst.