Wegen massiver Proteste: Ego-Ballerei "Active Shooter" wird nicht veröffentlicht
Alleine in den vergangenen fünf Monaten gab es in den USA 22 Amokläufe an Schulen, in denen dutzende Menschen ums Leben kamen. Da kann man die Aufregung über ein Game, in dem der Spieler in die Rolle eines Attentäters schlüpft und Punkte für das Töten von Schülern bekommt, durchaus verstehen.
In Active Shooter kann der Spieler entweder in die Uniform eines SWAT-Polizisten schlüpfen und den Angreifer ausschalten – oder aber er entscheidet sich für die andere Seite, läuft schwerbewaffnet durch die Korridore der Schule und bringt wahllos Schüler und Lehrer um.
Der Trailer – siehe unten – zeigt in der Ego-Shooter-Perspektive eine vielfältige Auswahl an Schusswaffen und Messern, die für das Massaker zur Verfügung stehen. Zudem laufen panische Zivilisten (alles Frauen) orientierungslos durch die Flure und bieten die perfekte Zielscheibe …
Game-Entwickler Revived Games gab drei Tage nach Online-Veröffentlichung des Spiels bekannt, dass es auch einen "Zivilisten-Modus" geben wird, bei dem man möglichst lange überleben muss.
Viele Menschen in den sozialen Netzwerken sind außer sich und fordern ein sofortiges Verbot des Spiels. Auf Change.org wurde eine entsprechende Petition ins Leben gerufen und bereits über 230.000 Mal unterzeichnet.
Wieder einmal könnte eine Debatte über Gewaltverherrlichung in Spielen und ihre Auswirkungen auf die Realität entflammen. Wobei Ersteres sicherlich bei Active Shooter zutrifft, scheinen Gewaltspiele keine negativen Auswirkungen auf das reale Leben der Spieler zu haben. Wissenschaftler der Universität York kamen zu dem Ergebnis, "dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Realismus in Videospielen und der Gewaltbereitschaft in der Realität gibt."
Geschmacklos ist das Spiel dennoch.
UPDATE:
Wie Gamestar berichtet, hat Valve das Spiel, seinen Entwickler und Publisher ACID von Steam entfernt. Bei dem Entwickler, so heißt es weiter, handle es sich um einen Troll, der bereits in der Vergangenheit aufgefallen sei.