Uni gibt fast 30.000 Euro für Greta-Statue aus
Eine britische Universität muss sich aktuell dafür rechtfertigen, im Zeitalter knapper Kassen fast 30.000 Euro für eine Bronze-Statue ausgegeben zu haben.
Greta Thunberg in Bronze
Die Universität von Winchester hat eine umgerechnet etwa 28.000 Euro teure Statue der jugendlichen Klimaaktivistin Greta Thunberg enthüllt und erklärt, sie spiegele die Werte der Institution "Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit" wider. Die lebensgroße Bronzeskulptur mit dem Titel "Make a Difference" steht auf dem Campus der Uni als Teil der 50 Millionen Pfund teuren Entwicklung des West Downs Centre.
Die Statue wurde nach dem ersten Aufkommen der Idee im Jahr 2019 als "Eitelkeitsprojekt" bezeichnet, sei viel zu teuer und stößt auch darüber hinaus auf einige Kritik. Die Universität behauptet allerdings, dass für das Kunstwerk keine Mittel von Studenten oder Mitarbeitern "abgezweigt" worden sind.
Vizekanzlerin verteidigt das Projekt
Vizekanzlerin Professor Joy Carter hat denn auch eine klare Meinung zu der Skulptur: "Der Ansatz der Universität in Bezug auf Kunst ist es, ungewöhnliche und auffällige Stücke in Auftrag zu geben oder zu kaufen, die unsere Besonderheit und Werte verkörpern. Greta ist eine junge Frau, die trotz Schwierigkeiten in ihrem Leben eine weltweit führende Umweltaktivistin geworden ist.
Als die Universität für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit sind wir stolz darauf, diese inspirierende Frau auf diese Weise zu ehren. Wir wissen, dass sie für viele eine kontroverse Figur ist. Als Universität begrüßen wir begründete Debatten und kritische Gespräche.
Wir hoffen, dass ihre Statue dazu beiträgt, unsere Gemeinschaft zu inspirieren und uns daran zu erinnern, dass wir die Welt zum Besseren verändern können, egal, was das Leben uns entgegenwirft. Das ist eine Botschaft, die wir allen unseren Studenten und allen jungen Menschen vermitteln wollen."
Künstlerin lobt Greta
Die Skulptur – die Thunberg mit ausgestreckten Armen zeigt – wurde von der Künstlerin Christine Charlesworth geschaffen. Nach Angaben der Universität handelt es sich um die weltweit erste lebensgroße Skulptur der jungen schwedischen Klimawandel-Aktivistin.
Charlesworth sagt: "Es ist schwer, ihren Mut und ihre Entschlossenheit zu leugnen. Wie es bei Menschen auf dem Autismus-Spektrum oft der Fall ist, ist die soziale Interaktion für sie schwierig. Umso bemerkenswerter ist es, dass es ihr gelungen ist, junge Menschen für den globalen Umweltschutz zu mobilisieren und sich von Angesicht zu Angesicht an die führenden Politiker der Welt zu wenden."