Mystery

Tschernobyl: Pilz entdeckt, der sich von Radioaktivität ernährt!

Das Leben ist eins der härtesten - egal, was ihm entgegengesetzt wird, es kommt damit klar. Irre hohe Radioaktivität? There's a fungus for that!

Pilzwuchs in Petrischale
Ein Pilz, der Radioaktivität vernichtet (Symbolbild) Foto: iStock / Sinhyu
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Nach dem Atom-Desaster in Pripjat 1986 wurde eine ganze Region fluchtartig verlassen. Die Natur holte sich dieses Fleckchen Erde nach und nach zurück und passte sich den neuen Gegebenheiten an.

Wie schnell dies Pflanzen und Tieren gelang, zeigt eine Pilzsorte, die offensichtlich in der Lage ist, stark erhöhte Radioaktivität nicht nur auszuhalten, sondern mehr oder weniger als eine Art Grundnahrungsmittel anzusehen.

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Interessant für die Raumfahrt

Dabei wächst der Pilz nicht irgendwo in der Umgebung von Tschernobyl, sondern in der gleichnamigen Atomreaktor-Ruine höchstselbst, also in einem der verseuchtesten Plätze auf diesem Planeten.

Einem Bericht von Unilad zufolge nimmt dieser Fungus täglich in etwa so viel radioaktive Strahlung in sich auf, wie sie auf der Oberfläche des Planeten Mars existiert. Das ist natürlich sehr interessant für die Raumfahrt und ihre Pläne, eines Tages den roten Planeten zu kolonialisieren.

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Der Pilz schützt bereits die ISS

Was wie Science Fiction klingt, ist tatsächlich schon im täglichen Einsatz - auf der Internationalen Raumstation ISS. Nils Averesch, Forscher an der Stanford-Universität, fasst weitere erstaunliche Fakten über diesen ganz besonderen Pilz zusammen:

„Was den Pilz so großartig macht, ist, dass man zu Beginn nur wenige Gramm braucht. Er vermehrt sich selbst und heilt sich selbst, so dass er selbst bei einer Sonneneruption, die den Strahlenschutz erheblich beschädigt, in wenigen Tagen wieder nachwachsen kann.“
Nils Averesch, Wissenschaftler

Wird von Strahlung angezogen

Der Schwarzpilz wurde zum ersten Mal fünf Jahre nach der Tschernobyl-Explosion in der Ukraine entdeckt. Wissenschaftler waren zunächst ratlos, wie er in der Strahlung überleben konnte.

Tatsächlich hatte der Pilz nicht nur die extremen Bedingungen überlebt, sondern war sogar der Strahlung entgegengewachsen, als ob er von ihr angezogen würde.

Radio- statt Photosynthese

Forscher haben mittlerweile dass dies auf die großen Mengen an Melanin zurückzuführen ist, die es dem Pilz ermöglicht, Strahlen zu absorbieren, die normalerweise schädigen würden. Stattdessen werden sie als Energiequelle genutzt.

Das funktioniert auf die gleiche Weise, wie Pflanzen durch Photosynthese Kohlendioxid und Chlorophyll in Sauerstoff und Glukose umwandeln. Der Prozess lautet in diesem Fall Radiosynthese.

Zukünftiges Wundermedikament?

Schon träumen Wissenschaftler davon, diese Fähigkeit aus dem Pilz zu extrahieren und als Medikament zu nutzen, beispielsweise als eine Art Sonnencreme gegen Radioaktivität.

Ein solches Medikament könnte Krebspatienten, die sich einer Strahlentherapie unterziehen, sowie Ingenieuren von Kernkraftwerken und Flugzeugpiloten verabreicht werden, um sie vor der Aufnahme einer möglicherweise tödlichen Strahlenmenge zu schützen.

Energie der Zukunft?

Man geht davon aus, dass die Umwandlungsleistung sogar zum Betrieb elektrischer Geräte genutzt werden könnte, die somit eine umweltfreundliche erneuerbare Energie darstellen würden.

Ob das alles so kommt, weiß momentan noch niemand. Aber der Fall dieses besonderen Pilzes zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Wissenschaft und Forschung zu unterstützen und zu fördern. Sie könnte uns letztlich dabei helfen, unser Sonnensystem zu kultivieren.

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