NASA veröffentlicht erste Audio-Aufnahmen vom Mars
Mars – der rote Planet – hat schon immer unsere Fantasie beflügelt. Die Fotos, die wir von ihm gemacht haben, wurden im Laufe der Zeit immer besser. Aber erst seit 2020 wissen wir, wie er klingt.
Ein Planet wird untersucht
Im späten 19. Jahrhundert wurden die ersten interessanten Fotografien vom Mars angefertigt, seit 1976 haben wir dank der amerikanischen Sonde Viking 1 auch erste Bilder von seiner Oberfläche.
Heutzutage fahren diverse Rover über seine Oberfläche und versorgen uns mit weiteren spektakulären Aufnahmen, teilweise im 360-Grad-Modus.
Audio-Aufnahmen lagen bis jetzt allerdings noch nicht vor. Dabei hat der Mars eine Atmosphäre, stellt mithin ein Medium zum Transport von Geräuschen zur Verfügung.
Sound of the red planet
Schon vorherige Missionen zum roten Planeten hatten Mikrofone im Ausrüstungsfundus, die aber aus unterschiedlichen Gründen nicht zum Einsatz kamen, sei es, weil eine Fehlfunktion des Rovers den Einsatz mit möglich machten, oder weil gleich die gesamte Sonde beim Landeanflug auf der Oberfläche des Mars zerschellte.
Der neueste Besucher des roten Planeten, der „InSight Mars lander“ hat nun das erste Mal Geräusche aufzeichnen können. Sie stammen von Winden, die über die Mars-Oberfläche wehen. Wissenschaftler haben nach Auswertung der ersten Aufnahmen berechnet, dass die Winde mit einer Geschwindigkeit von etwa 16 bis 24 km/h an den Sensoren des Rovers vorbeigeweht sind.
Wissenschaftler sind fasziniert
"Die ersten Klänge zu hören, die jemals auf der Oberfläche eines anderen Planeten aufgenommen wurden, ist ein Privileg. Wir haben ein großartiges Team, und wir machen jeden Tag unglaubliche Dinge bei der NASA", sagt deren Direktor Jim Bridenstine.
Diese kleine Selbstbeweihräucherung sei ihnen verziehen, immerhin schicken diese Menschen Technik vom Planeten Erde quer durchs Sonnensystem und erweitern den Horizont unserer intelligenten Spezies immer wieder exponentiell.
Der Nutzen der Aufnahmen
Neben der puren Faszination am technisch Machbaren haben die Audio-Aufnahmen natürlich auch noch einen echten Nutzen: Sie helfen den Wissenschaftlern beispielsweise dabei, die Mars-Oberflächenstruktur genauer zu untersuchen.
Zukünftige Missionen bauen ebenfalls auf die Sound-Unterstützung. Sie werden Rover auf den Mars bringen, die mit einem Mini-Laser kleine Steine vaporisieren. Die dabei entstandenen kleinen Schockwellen werden ein Plopp-Geräusch verursachen, mithilfe dessen weitere Aussagen zur Dichte des Mars-Gesteins getroffen werden können.
Die Aufnahmen als Soundfile
Das Video (s.u.) bringt uns die Audio-Aufnahmen, allerdings um ein Vielfaches amplifiziert. Dennoch ist es ratsam, die Lautstärke des Kopfhörers auf etwa 90 Prozent einzustellen.