Forscher entdecken neue Tiere in Tschernobyl
Rund 2.600 Quadratkilometer rund um Tschernobyl gelten bis heute als gefährliche Sperrzone. Doch immer mehr Tiere scheinen sich in dieser von Menschen verlassenen Gegend sehr wohl zu fühlen, wie Wissenschaftler zeigen.
Der GAU von Tschernobyl
33 Jahre ist die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl nun her. Der Unfall nahe der ukrainischen Stadt Prypjat wurde als erstes Ereignis in die höchste Kategorie katastrophaler Unfälle (GAU) eingeordnet – auch die Katastrophe von Fakushima (2011) wird in diese Kategorie gezählt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält 4.000 Todesopfer als Folge von Tschernobyl für möglich. Andere Schätzungen sprechen von bis zu 60.000 Fällen – inklusive Krebserkrankungen infolge der Strahlung.
Ein 2.600 Quadratkilometer großes Sperrgebiet rund um Tschernobyl gilt noch heute als gefährlich, Menschen leben in dieser Zone kaum. Doch Wildtiere scheinen sich hier sehr wohl zu fühlen, wie ein Team der University of Georgia in einer Studie zeigt.
Wildtiere in Tschernobyl
Die Vielfalt der Tiere innerhalb der Zone habe sich im Laufe der Jahre immer weiter erhöht. Um die Tiere zu Gesicht zu bekommen, wurden sie mit Karpfen angeködert und versteckten Kameras festgehalten.
Beobachtet wurden insgesamt 15 verschiedene Wirbeltiere, zehn Säugetiere und fünf Vogelarten. 98 Prozent der Köder wurden gefressen – für die Wissenschaftler ein Zeichen einer reichen Vielfalt an Aasfressern und eines florierenden Ökosystems.
Die Zone rund um das ehemalige Kraftwerk ist von Vegetation umgeben und bietet vielen Tiere eine sichere Umgebung. Auch weil es in diesem Gebiet kaum Menschen gibt, stellt es einen zwar unerwarteten, aber geeigneten Zufluchtsort dar.