Massive Cyber-Attacke: Banken, Konzerne & Händler weltweit lahmgelegt
Hacker haben eine Windows-Sicherheitslücke genutzt und Konzerne in aller Welt lahmgelegt. Als Motiv der Cyber-Terroristen wird Lösegeld genannt.
Bisher ist unklar, wer hinter dem Online-Angriff steckt. Neben Europol fahnden auch französische Strafverfolgungsbehörden nach den Initiatoren der massiven Cyber-Attacke.
Fest steht, dass der oder die Erpresser zur Wiederherstellung der infizierten Computersysteme eine Art Lösegeld in der Digitalwährung Bitcoins fordern.
Offenbar handelte es sich bei dem Virus um eine Version der bereits seit 2016 bekannten Erpressungssoftware "Petya". Diese verschlüsselt Computer und verlangt anschließend Lösegeld.
Auch Deutschland betroffen
Wie die IT-Sicherheitsfirma Symantec und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mitteilten, habe sich der Trojaner zumindest teilweise über dieselbe Sicherheitslücke in veralteter Windows-Software verbreitet wie der im Mai für eine globale Attacke genutzte Erpressungstrojaner "WannaCry“.
Die russische IT-Sicherheitsfirma Kaspersky vermutet allerdings, dass die Erpresser keine "Petya"-Variante, sondern eine gänzlich neue Software nutzen.
Kaspersky verzeichnete nach eigenen Angaben allein am Dienstag rund 2000 Angriffe. Am häufigsten schlugen die Hacker in Russland und der Ukraine, aber auch in Deutschland, Polen, Italien, Großbritannien, Frankreich und den USA zu.
Die Attacke legte zahlreiche Unternehmen und Behörden lahm. So musste die Radioaktivität an der Ruine des ukrainischen Katastrophen-Atomkraftwerks Tschernobyl nach dem Ausfall von Windows-Computern manuell gemessen werden.
Der BSI warnt
Auch der Internetauftritt der ukrainischen Regierung war betroffen. Die Zentralbank des osteuropäischen Staates warnte vor einer Attacke mit einem "unbekannten Virus".
Ebenfalls Opfer der Hacker wurden der Lebensmittel-Riese Mondelez ("Milka", "Oreo"), der russische Ölkonzern Rosneft, die US-Pharmafirma Merck und die dänische Reederei Maersk.
Es existiert zwar bereits Monaten ein Update, das die Windows-Sicherheitslücke schließt. Doch das scheinen viele Firmen noch immer nicht installiert zu haben.
Deshalb riet der BSI rdringend dazu, alle IT-Systeme zu aktualisieren und bekannte Sicherheitslücken zu schließen.
"Angesichts der akuten Bedrohungslage rufen wir die Wirtschaft erneut dazu auf, die Risiken der Digitalisierung ernst zu nehmen und notwendige Investitionen in die IT-Sicherheit nicht aufzuschieben", erklärte Amtspräsident Arne Schönbohm den Ernst der Lage.
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