Ogle-Super-Carburetor: Wie eine Erfindung den Benzinmotor beinahe abgelöst hätte
Stellen sie sich vor, Sie erfinden ein emisionsloses, auf Wasserstoff basierendes Antriebsystems, das den Ottomotor ablöst. Sie würden es schnell mit Gegenspielern zu tun bekommen, die nicht glücklich wären über Ihre Erfindung. Womöglich würde Ihre Entdeckung verschwinden. Ebenso wie Sie. Darüber sprechen wiederum würde niemand …
Tom Ogle und sein Ogle-Super-Carburetor
So wie im Fall von Tom Ogle. Der Mechaniker meldet 1977 ein Patent für den "Ogle-Super-Carburetor" an, ein neuartiges Vergasersystem, das die Reichweite eines Benzinmotors mehr als vervierfacht. Allerdings würde Ogle damit das Geschäft der Öl- und Autoindustrie gefährden. Und die weiß sich zu verteidigen.
Sie bieten Ogle viel Geld für sein Patent, um es danach in einem Tresor verschwinden zu lassen. Ogle jedoch will seine Erfindung selbst vermarkten. Nun reagieren die Konzerne mit Patentklagen. Spezialisierte Anwaltskanzleien (sogenannte "Patent-Trolle") klagen gegen Ogles patentierten Vergaser. Dabei behaupten sie, Komponenten seien bereits patentiert – obwohl diese (z. B. Ventile) zum allgemeinen Aufbau eines Vergasers gehören und seit Jahrzehnten verbaut werden.
Erfindungen und Patentklagen
Das Problem: Beim Patent-Trolling, das bis heute zum Standard-Repertoire großer Konzerne gehört, kommt es gar nicht darauf an, einen Prozess zu gewinnen. Der Zweck ist erfüllt, wenn Vergleiche, lange Prozesse und Anwaltskosten zum Aufgeben der Erfinder führen. Ogle aber lässt sich nicht einschüchtern. 1981 wird er von einem Unbekannten angeschossen – und überlebt. Kurz darauf stirbt Ogle allerdings unter dubiosen Umständen an einer Überdosis Schmerzmittel, die er sich angeblich versehentlich selbst verabreicht hat. Sein Vergaser verschwindet im Dunkel der Geschichte …
Ein anderes Beispiel ist Jan Sloots. 1995 entwickelt er ein Kodierungsverfahren, das alle bekannten Speichermethoden wertlos machen würde. Diverse Megakonzerne treten an Sloot heran, bieten Geld für das Patent – darunter Tech-Riesen wie Computer Associates, Sun Microsystems oder Investoren wie die Großbank ABN AMRO. Als dann bekannt wird, dass er einen unbekannten Partner ins Boot holen will, scheint den ausgebooteten Megakonzernen ein Multimilliarden-Dollar-Geschäft zu entgehen. Doch in letzter Sekunde kommt es anders: Am 11. Juli 1999, ein Tag vor der entscheidenden Vertragsunterschrift, stirbt Sloot an Herzversagen …
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