News

Rapper Smudo: Zoff wegen Luca-App

Die Polizei wertet illegal Daten der Luca-App aus, einzelne Politiker rufen zur Löschung auf. Smudo wehrt sich gegen die Kritik - und findet klare Worte.

Smudo
Smudo antwortet Kritikern der Luca-App (Themenbild) Foto: Imago / Steffen Schellhorn
Auf Pinterest merken

Smudo von den 'Fantastischen Vier' entwickelte die Luca-Warn-App mit. Nun hagelt es Kritik an der App, die zum Einchecken in Läden und Restaurants genutzt wird und zur Nachverfolgung von Corona-Kontakten dient. Der Rapper reagiert scharf.

Auch interessant:

Die Hintergründe: In Mainz stürzte ein Mann beim Verlassen einer Gaststätte und erlag seinen Verletzungen. Die Polizei griff im Zuge ihrer Ermittlungen auf die Daten aus der Luca-App zurück. Beamte der Kriminalpolizei sollen die Gaststätte nach den Daten der eingecheckten Gäste gefragt haben, wie Focus berichtete.

Illegale Datenabfrage

Allerdings ist im Infektionsschutzgesetz festgehalten, dass die Kontakte aus der Luca-App nicht für die Strafverfolgung genutzt werden dürfen. Das bestätigte auch die Landesregierung Rheinland-Pfalz.

"Die Staatsanwaltschaft Mainz drückt ihr Bedauern gegenüber den insoweit vom unzulässigen Zugriff auf die Daten Betroffenen aus und bittet darum, diesen Zugriff zu entschuldigen", heißt es in einem Statement der Staatsanwalt.

Der Vorfall führte zu heftiger Kritik an der Luca-App. Einzelne Politiker sprachen sich sogar für die Löschung des Warnsystems aus.

Kritik: Luca-App "mausetot"

Der Abgeordnete und netzpolitische Sprecher der Grünen in Karlsruhe, Alexander Salomon, schrieb auf Twitter: "Deinstalliert die #LucaApp. Sofort. Und dann umgehend die @coronawarnapp nutzen".

Er führt gegenüber dpa aus: "Was die Warnung und die Nachverfolgung angeht, ist die Luca-App mausetot".

Daniel Karrais von der FDP und Abgeordneter im Landtag Baden-Württemberg stimmt seinem Kollegen zu. Er bringe es auf den Punkt:

"#LucaApp muss weg, nachdem illegal Aufenthaltsdaten an Behörden weitergegeben wurden, obwohl bisher versprochen war, dass das nicht passiert."

Smudo wehrt Kritik ab

Smudo reagiert auf den Aufruf zur Löschung der Luca-App. In der 'Bild'-Zeitung ließ der Musiker sich wie folgt zitieren:

"Zugriff auf Daten erhält man nur, wenn Nutzer, Gesundheitsamt und das Lokal gemeinsam ihre Schlüssel teilen. Der Nutzer macht dies nach der Corona-Verordnung beim Betreten des Lokals, der Betreiber nur auf Anfrage eines Gesundheitsamtes. Wir als Luca-System sind außen vor und können in dem Prozess keine Daten lesen.“

Den Aufruf zur Löschung von ihm bisher nicht bekannten Politikern empfinde er als verantwortungslos: "Und das auch in Regionen wie in meiner Wahlheimat Hamburg, wo Luca gegenwärtig jeden Tag effektiv hilft, Infektionsketten zu unterbrechen, gerade mit Blick auf Omikron.“

*Affiliate Link

Weitere spannende Themen:

Video Platzhalter
Video: Glutamat