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Sicher reisen: Nur dieses Transportmittel schlägt Fliegen!

Fliegen ist die sicherste Form des Reisens, richtig? Falsch! Es gibt ein ganz spezielles Fortbewegungsmittel, das noch sicherer ist. Wir stellen es vor.

Airbus A380
Airbus A380 kurz nach dem Start: Sicheres Verkehrsmittel, aber es geht noch besser. Foto: iStock / Senohrabek
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Welches ist das sicherste Transportmittel?

Denkt man an Wuppertal, fallen einem sicherlich der Zoo, das Von der Heydt-Museum oder Horst Tappert alias Derrick ein. Harry, hol' schon mal den Wagen. Und wenn man beispielsweise auf den Straßen New Yorks nachfragt, was dem Amerikaner beim Begriff "Wuppertal" einfällt, wird er möglicherweise auf Pina Bausch referieren, die weltweit gefeierte Ikone des Tanz-Theaters. Spätestens seitdem Wim Wenders vor Ort einen Film über sie gedreht hat ("Pina"), ist sie auch den Einheimischen ein Begriff.

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Mit weitem Abstand an erster Stelle steht aber natürlich ein Verkehrsmittel, das etwa 70.000 Wuppertaler täglich wie selbstverständlich nutzen, obwohl es prinzipiell einzigartig ist. Und nicht nur das: Es ist auch das sicherste Verkehrsmittel der Welt, noch vor dem Flugzeug. Jeder kennt es. Oder besser gesagt sie. Die Einheimischen haben ihr liebevolle Spitznamen wie Alte Dame, Eiserner Lindwurm oder Tausendfüßler gegeben.

Einmal im Leben durch Wuppertal schweben

Die Rede ist natürlich von der Schwebebahn. Wobei sie ja streng genommen nicht schwebt, sondern hängt, aber "Hängebahn" hat einfach nicht den gleichen Klang. Und das Stadtmarketing kann auch mehr mit dem eleganteren Begriff anfangen: "Einmal im Leben durch Wuppertal schweben".

Zur Information: Wuppertal ist ein Zusammenschluss der ehemals autonomen Städte Elberfeld und Barmen im Bergischen Land. Das geschah 1929 und der neue Name trifft die geographische Lage sehr gut. Im Prinzip entwickelte sich die Stadt entlang der Wupper und schob sich dann immer mehr die Hügel im Norden und Süden herauf. Eine Straßenbahn hatte man anno dazumal, merkte aber schnell, dass sie zu viel von der ohnehin schon sparsam vorhandenen ebenen Fläche im Tal einnahm. Damit war ihr Schicksal besiegelt.

Man ersann den kühnen Plan der Schwebebahn, die, unter einem Gerüst entlang der Wupper hängen und so die Stadtteile miteinander verbinden sollte. Gesagt, getan, 1898 war Baubeginn und schon drei Jahre später konnte die Konstruktion in Betrieb genommen werden. Kaiser Wilhelm II. nebst Gemahlin weihte die Schwebebahn als erster beförderter Gast höchstselbst ein.

Noch heute betreiben die Wuppertaler Stadtwerke einen "Kaiserwagen", der im damaligen Design gehalten ist, deutlich langsamer durch die Stadt schwebt und gerne von hoheitsfaszinierten Personen mehrheitlich weiblichen Geschlechts gebucht wird, die es sich dann stilecht bei Kaffee und Kuchen während der Fahrt gut gehen lassen.

Kaiserwagen
Noblesse oublige: Kaiserwagen der Wuppertaler Schwebebahn Foto: iStock / ClaraNila

Wuppertaler Schwebebahn: Tuffi-Vorfall

Nicht immer geht alles glatt. Es gab bereits Auffahrunfälle und ein besonders tragisches Unglück, das sich ausgerechnet im Zuge der Modernisierung der Schwebebahn ereignete. Und natürlich ist da noch die Geschichte mit Tuffi. Aber der Reihe nach.

Die Schwebebahn wurde als tägliches Verkehrsmittel von Anfang an hervorragend angenommen und bis zum heutigen Tage intensiv genutzt. Schnell erlangte die ungewöhnliche Beförderungsart überregionale Bekanntheit, die sich im Jahre 1950 auch der in Wuppertal gastierender Zirkus Althoff zunutze machen wollte, indem er zu Werbezwecken ein Elefantenjungtier namens Tuffi in einen Wagon schob, umringt von Reportern.

Durch selbige, vor allem aber die leicht schaukelnde Beförderung geriet das Tier in Panik, durchbrach die Seitenwand der Gefährts und stürzte acht Meter tief in die Wupper. Tuffi blieb dabei unverletzt, was man von einigen Journalisten aufgrund des eintretenden Chaos' nicht behaupten konnte.

Vorfälle durch externe Parteien

Insgesamt ging jenes fest in den Annalen der Stadt verankerte Ereignis aber noch glimpflich aus. Im Laufe der Jahrzehnte passierten darüber hinaus immer mal wieder kleinere Unfälle. Mal hatte ein Bagger seine Schaufel senkrecht aufgestellt und kratzte damit an einem vorbeifahrenden Waggon, mal fuhr ein LKW gegen einen der Stützpfeiler, was den Betrieb der Schwebebahn etwa zehn Wochen lahmlegte.

Insgesamt geht es bei Schwebebahn-Vorfällen also zumeist um technische Störungen oder Unaufmerksamkeiten anderer Verkehrsteilnehmer, die die Beförderung beeinflussen, ohne zu ernsthaften Ereignissen zu führen. Aber es gibt eine Ausnahme.

Schwebebahn-Symbol - Foto: iStock / ayax

Vergleich Flugzeug <-> Schwebebahn

Obwohl immer mehr geflogen wird, sinkt die Zahl der Verletzten und Todesopfer im weltweiten Flugverkehr stetig. Das Flugzeug ist also ein sehr sicheres Verkehrsmittel.

Allerdings bleibt die Zahl der Verletzten oder gar Todesopfer im Schwebebahnverkehr sowohl in absoluten Zahlen als auch relativ zur beförderten Personenmenge unschlagbar gering.

In der über 120-jährigen Geschichte der Schwebebahn gab es bis dato nur 73 Verletzte und 5 Todesopfer zu beklagen.

Schwebebahn: Unfall mit Todesfolge im Jahr 1999

Der eine Unfall, der in einer Katastrophe endete, ereignete sich im Jahr 1999. Nach knapp einhundert Jahren entschied man sich für eine Generalüberholung der Schwebebahn. Vor allem die Laufruhe sollte sich stark verbessern, da die Bahn im Stadtteil Vohwinkel mitten durch Wohngebiet fährt und das Geräusch von kreischendem Metall in Kurvenlagen nicht jedes Mieters Wunschbeschallung darstellt.

Die Erneuerung des Traggerüstes der Schwebebahn wurde unter anderem mit sogenannten auf der Fahrschiene montierten "Krallen" durchgeführt. Diese werden nach erfolgter Arbeit eigentlich wieder abmontiert. An einer Stelle der insgesamt 13,3 Kilometer langen Strecke passierte dies jedoch nicht und der erste Zug am nachfolgenden Tag fuhr auf diese Kralle auf. Durch die Wucht des Aufpralls riss das vordere Drehgestell vom Wagendach und der Waggon stürzte in die Wupper.

Die in diesem Abteil befindliche Fahrgäste hatten leider nicht so viel Glück wie Elefant Tuffi, den der Waggon stürzte direkt auf ein an dieser Stelle die Wupper querendes Fernwärmerohr. Der Aufprall verletzte 47 Menschen teilweise schwer und kostete fünf Menschen das Leben. Es ist bis heute das einzige Unglück mit Todesfolge.

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