Whisky, Single Malt & Scotch: 7 hochprozentige Fakten, die Mann kennen muss
Whisky, zumal als Single-Malt-Scotch, erfreut sich großer Beliebtheit. Allerdings existieren viele Mythen, Gerüchte und Halbwahrheiten um diesen Trank. Wir halten mit Fakten dagegen.
7 hochprozentige Fakten über Whisky
Fakt 1: Mönche erfanden das Lebenswasser
Iren und Schotten streiten sich seit ewigen Zeiten, wer denn nun den Whisky erfunden hat. Sicher hingegen ist, dass es Mönche waren, die gegen Ende des 15. Jahrhunderts mit der Whisky-Produktion begannen: "Acht Balls Malt für den Bruder Cor, um Aqua Vita zu machen".
Fakt 2: Die Schotten destillierten fleißig am Gesetz vorbei
Eine von Karl I. im Jahre 1644 eingeführte Alkoholsteuer zu entrichten war Bedingung, um eine Brenn-Lizenz zu erhalten. Den offiziellen Weg beschritten deswegen wohl nur die wenigsten Destillen. Angeblich hatten von 408 schottischen Brennereien im Jahre 1777 gerade einmal 8 eine ordentliche Lizenz.
Fakt 3: Single Malt nicht automatisch besser als Blend
Der aktuelle Trend geht eindeutig in Richtung Single-Malt. Für den semi-kundigen Verbraucher gilt dieser als höherwertig, da er in nur einer einzigen Brennerei hergestellt wurde.
Im Gegensatz dazu wird der Blended Malt aus verschiedenen Brennereien zusammengemischt. Das klingt nach Rudis Resterampe und wie Rotwein aus dem Tetra Pak.
Ein solches Urteil ist eindeutig falsch: Ein Blend kann absolut hervorragend schmecken und ein Single Malt durchaus nach altem Klebstoff. Wie kann das sein?
Der sogenannte Master Blender sorgt mit seiner Erfahrung in der Regel dafür, dass die Noten verschiedener Fässer aus verschiedenen Destillerien beim Blend eine Gesamtnote bilden, die verlässlich gut schmeckt.
Ein Single Malt muss lediglich aus den Fässern einer Destillerie stammen und darf nur aus gemälzter Gerste bestehen. Das geht auch bei fürchterlicher Gesamtqualität.
Fakt 4: Ein höheres Alter ist nicht per se besser
So wie der Whisky-Laie den Single Malt als edler ansieht, so glaubt er auch, dass ein höheres Alter automatisch bessere Qualität verspricht. Auch das ist nicht grundsätzlich richtig.
Wie beim vorherigen Punkt kommt es auf die Qualität der Brennerei an. Ein Indikator für gute Destillen ist, wenn neben dem Alter auch der Jahrgang des Whiskys auf dem Etikett vermerkt ist.
Eine solche Flasche stammt aus einer Brennerei mit größerer Vielfalt da jeder Jahrgang anders ausgeprägt ist.
Einige Destillen verzichten mittlerweile ganz auf eine Altersangabe und verweisen stattdessen lieber auf die Qualität des Malts.
Fakt 5: Der Alkoholgehalt verrät die Qualität
Jetzt wird’s hochprozentig und gut. Denn je höher der Alkoholgehalt, desto besser der Whisky. Auch hier kann es Ausnahmen geben, aber grundsätzlich gilt: Je höher der Alkoholgehalt, desto hochwertiger der (Malt-)Whisky. Drei Stufen werden dabei benannt:
Stufe 1 hat 40 Prozent. Sie wird zumeist in preiswerten Standardabfüllungen erreicht. Stufe 2 hat 43 Prozent und kommt aus dem Travel-Value-Markt, der gehaltvolleren Genuss verspricht.
Stufe 3 hat 46 Prozent und mehr. Hier beginnt der Genießer-Bereich. Überdies hat der Konsument so die Möglichkeit, seine eigene Genussstufe mittels Zuführung von Wasser selbst festzulegen.
Was wie ein Frevel klingt, ist eine Art Whisky-Genuss für die Nase, denn nach der Zugabe des Wassers werden besondere Aromen frei, die in der Nase als angenehm empfunden werden.
Aber Vorsicht: Die Kombination Alkoholgehalt und Alter kann den Kunden gleich wieder aufs Glatteis führen, denn es kommt wie immer auch auf das individuelle Fass an, in dem der Whisky gereift ist.
So gibt es 35 Jahre alte Whiskys, die gerade einmal 40 Prozent ausweisen, wohingegen es sehr kurz gereifte Sorten gibt, die auf über 60 Prozent kommen.
Fakt 6: Für Schottland ist Whisky ein riesiger Exportschlager
Pro Jahr exportieren die Schotten unglaubliche 99 Millionen Kisten ihres Lebenswassers. Das sind bei durchschnittlicher Kistengröße sage und schreibe 38 Flaschen…pro Sekunde!
Die schottische Regierung kann daraus 125 britische Pfund Steuereinnahmen generieren. Ebenfalls pro Sekunde!
Fakt 7: Älteste offizielle Destille der Welt
Die erste offiziell lizensierte Whisky-Brennerei der Welt ist "Old Bushmills" im County Antrim in Nordirland. 1608 erhielt sie von König James I. ihre Lizenz.
Das Erstaunliche: Die Brennerei existiert noch heute und brennt fleißig weiter ihr Aqua Vita. Damit ist sie logischerweise auch die am längsten betriebene Whisky-Brennerei der Welt.