Geheime Orte

Room 39: Kann dieser Raum eine Weltmacht stürzen?

Sie gelten als weiße Flecken unseres Planeten. Orte an denen bereits ein Schritt tödlich sein kann, wo die Zivilisation aufhört oder zu denen nur die Mächtigsten der Welt Zutritt haben. Welt der Wunder über dunkle Geheimnisse, unberechenbare Gefahren und unglaubliche Geschichten...

Dollar-Scheine unter der Lupe
Dollar-Scheine unter der Lupe Foto: iStock / anilakkus
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Der größte Geldfälscher-Skandal der Geschichte

Es ist einer der größten Geldfälscher-Skandale der Geschichte: Im Jahr 2004 decken US-amerikanische Ermittler auf, dass sogenannte "Superdollar", täuschend echte Geldscheine, auf der ganzen Welt im Umlauf sind. Die Nachricht sorgt für Panik in der Bevölkerung.

In Amerika fallen die Börsenkurse, taiwanesische Banken werden von ängstlichen Kunden überrannt, die ihre 100-Dollar-Scheine umtauschen wollen – ein Schaden von mehreren Hundert Millionen Dollar für die Banken. 20 Jahre lang waren die "Superdollar" zuvor unbemerkt im internationalen Umlauf gewesen. Erst heute ist klar: Sie kommen aus dem geheimsten und illegalsten Bürogebäude der Welt: dem Room 39, auch Office 39 genannt – die zentrale Schaltstelle von Nordkorea, die sich irgendwo im Regierungsgebäude der nordkoreanischen Arbeiterpartei an der Mansuda Straße befindet.

Der Room 39 in der Mansuda Straße

In den 1970er-Jahren wurde er von dem Zentralkomitee der Partei der Arbeit Koreas eingerichtet, um sich eine unabhängige Machtbasis zu sichern. Neben internationalem Drogenhandel, Versicherungsbetrug und Zigarettenschmuggel verdient der Room 39 allein durch die groß angelegte Geldfälschung bis zu zwei Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Hinter den Machenschaften des Büros steckt der derzeitige Machthaber Nordkoreas Kim Jong-un, der damit seine militärischen Einrichtungen und seinen Luxus finanziert. Bis heute ist nur sehr wenig über den Room 39 bekannt, doch es wird vermutet, dass sich das Büro in einem Gebäude der regierenden Arbeiterpartei in Pjöngjang, der Hauptstadt von Nordkorea, befindet.

Noch immer wird befürchtet, dass die rund 130 Mitarbeiter des Room 39 zukünftig eine weltwirtschaftliche Katastrophe auslösen könnten. Eine Warnung gab es bereits 2009: Da kam heraus, dass Nordkorea jahrelang westliche Versicherungen ausgetrickst und mehrere Hundert Millionen Dollar durch angebliche Katastrophen wie Hubschrauberabstürze oder gesunkene Fähren abkassiert hatte.