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Rassistische Sprache: Welche Begriffe sollte man verwenden - welche nicht?

Rassistische Sprache verletzt. Oftmals wissen wir nicht um die Bedeutung und Herkunft bestimmter Bezeichnungen. Welche Begriffe belastet sind und was wir stattdessen sagen sollten.

Rassismus
Foto: Imago / Christian Ohde
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Sprache war schon immer ein umkämpftes Feld. Sprache ist persönlich, emotional und Veränderungen werden ebenso aufgenommen.

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Besonders deutlich sieht man das, wenn es um das Thema Gendern geht, wo sich zwei Lager bilden, die nichts miteinander anfangen können. Die einen verstehen den Sinn dieser Veränderungen nicht, während andere sich endlich mitgedacht fühlen. Doch nicht nur hier kommt es zu einer Sensibilisierung der Sprache, im Zuge dessen sie zum Spannungsfeld wird.

Rassistische Sprache: Begriffe

Mit den "Black Lives Matter"-Protesten und der Aufklärungsarbeit, die Schwarze Aktivistinnen wie Aminata Belli, Alice Hasters (Autorin von "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten"), Reni Eddo Lodge (Autorin von "Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche) und Tupoka Ogette (Autorin von "Exit Racism: Rassismuskritisch denken lernen"), durften auch wir in unserem Schreiben dazulernen, welche Begriffe man verwenden sollte - und welche eher nicht.

Im Folgenden möchten wir, basierend auf den oben genannten Publikationen erklären, welche Begriffe und Bezeichnungen keinen Platz mehr in unseren Artikeln bekommen - und warum.

Rassistische Sprache: Korrekte Bezeichnungen und Tabus

Lange hatten sie einen Platz in unserem Sprachgebrauch, doch die Begriffe "Farbig" und "Dunkelhäutig" sind Fremdbezeichnungen, die aus der Zeit des Kolonialismus stammen, negativ konnotiert sind und deshalb nicht mehr verwendet werden sollten.

Bezeichnet man Schwarze Menschen als "farbig" oder "dunkelhäutig", impliziert das zudem, dass Weiße neutral sind, also die Norm.

Korrekt: "Schwarze Person"

Stattdessen sagt man "Schwarze", "Schwarzer" oder "Schwarze Person". Wichtig ist zu verstehen, dass man damit nicht wirklich die Farbe schwarz meint. Wenn sich jemand als Schwarze Person bezeichnet, heißt das vor allem, dass sie wegen ihrer Hautfarbe Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt ist. Um zwischen den beiden Bedeutungen des Wortes zu unterscheiden, schreibt man das S von "Schwarze Personen" oder "Schwarzer" auch mitten im Satz groß.

Gleiches gilt auch für die Bezeichnung "weiße Menschen" oder "Weiße". Damit ist nicht die Farbe weiß gemeint, sondern Menschen, die nicht aufgrund von ihrer Hautfarbe diskriminiert werden. Um die Unterscheidung zwischen Farbe und Bezeichnung deutlich zu machen, schreibt man diese Worte kursiv.

Diese Bezeichnungen sollten jedoch nur dann genutzt werden, wenn es wirklich wichtig ist, welche Hautfarbe eine Person hat. Wenn beispielsweise von rassistischen Vorfällen gesprochen wird, gilt es auch von Schwarzen Personen zu sprechen.

Was nicht geht: "Rasse"

Auch das Wort "Rasse" ist irreführend. Es gibt keine menschlichen Rassen, weshalb man ihn nicht verwenden sollte.

Wer sich jetzt fragt, warum das Wort "Rassismus" weiterhin in Gebrauch ist, bekommt auch gleich die Antwort. Auch wenn es keine Rassen gibt, beruht Rassismus jedoch auf der Annahme, dass es sie gibt, infolge dessen Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe und Herkunft diskriminiert werden.

Es gibt also keine Rassen, es gibt aber Rassismus.

Was geht: "People of Color"

Der Begriff "People of Color" ist englisch und bedeutet übersetzt "Menschen von Farbe". Das sollte allerdings nicht als "farbige Menschen" übersetzt werden - warum könnt ihr weiter oben nachlesen.

Der Begriff "of Color" oder die Abkürzung "POC" findet im deutschen Sprachgebrauch allerdings Anklang. Damit werden Menschen bezeichnet, denen Rassismus entgegengebracht wird. Dazu gehören nicht nur Schwarze Menschen, sondern auch alle anderen, die rassistisch behandelt werden. Ebenso wie bei "weißen Menschen" wird der Begriff "People of Color" kursiv geschrieben.

Weitere Begriffserklärung findet ihr auf der Seite von Amnesty International oder in den Publikationen der oben genannten Autorinnen.

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Weitere Quellen:

ZDF "Sprache wegen Rassismus"

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