Mirco Nontschew (†): Nachruf auf ein Komik-Genie
Mirco Nontschew zählte in den 90ern dank "RTL Samstag Nacht" zu den Pionieren der deutschen Comedy. Später witzelte er sich an der Seite von Mario Barth durchs TV. Am 3. Dezember 2021 verstarb er in Berlin.
Mirco Nontschew: Comedy-Urgestein
Mirco Nontschew hat Comedy gemacht, als Comedy noch witzig war: Von Hugo Egon Balder entdeckt, gehörte er 1993 zu den Gründungsmitgliedern von "RTL Samstag Nacht" und wurde an der Seite von Stefan Jürgens, Tanja Schumann, Esther Schweins, Wigald Boning und Olli Dittrich zum Publikumsliebling.
Vom Beatboxer zum Witzeklopfer
Mirco Nontschew kam am 29. Oktober 1969 in Ost-Berlin als Sohn eines Musikers und einer Journalistin zur Welt und verschenkte sein Herz zunächst an die Musik:
Zwischen Schlagzeug, Klavier, Breakdance und Beatbox entwickelte der spätere Star zahlreiche Talente, die ihn ins Rampenlicht befördern sollten. Allen voran seine Fähigkeit, Töne und Geräusche täuschend echt zu imitieren – ohne das Beatboxing hätte Mirco Nontschew das sicherlich nicht so perfektioniert.
Nachdem Hugo Egon Balder ihn entdeckt hatte, witzelte sich Mirco bis 1998 durch "RTL Samstag Nacht". 2001 wurde er Star seiner eigener Show auf SAT.1: "Mircomania" lief in 13 Folgen über die Bildschirme der Republik.
Nontschew wird zum Zwerg
Wer Mirco Nontschew nicht aus "RTL Samstag Nacht" oder "Mircomania" kennt, kennt ihn als Zwerg. Komik-Legende Otto Waalkes holte Mirco für seine Komödien "7 Zwerge – Männer allein im Wald" (2004) und "7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug" (2006) vor die Kamera.
Legendär, wie der 1,83 Meter große Mirco Nontschew den verpeilten Zwerg Tschakko gibt:
Otto Waalkes gefiel die Zusammenarbeit mit Mirco so gut, dass er ihn nicht nur mit zu Stefan Raab schleppte, um bei "TV total" Schabernack zu treiben. Der Comedy-Urvater besetzte Mirco außerdem 2010 für "Otto's Eleven" und ließ ihn 2014 die Synchronisation von Tschakko im Animationsfilm "Der 7bte Zwerg" übernehmen.
Danach war für Mirco Nontschew erstmal Schluss mit Kinofilmen. Im Fernsehen fühlte er sich aber weiterhin heimisch. Mirco hatte 2005 bereits bei der ersten Staffel "Frei Schnauze" sein Improvisationstalent bei RTL unter Beweis gestellt und wechselte 2011 zurück zu SAT.1, wo er mit Sex-Bombe Sophia Thomalla zum Ensemble von "Die Dreisten Drei – jetzt noch dreister" gehörte.
Mirco Nontschew: Tod in Berlin
Im Zusammenspiel mit Mario Barth war Mirco Nontschew bis April 2018 bei "Willkommen bei Mario Barth" zu sehen.
Beruflich gesehen war es das dann aber schon. Mirco Nontschew zeigt sich lange nicht mehr im Rampenlicht.
Mirco Nontschew hatte gemeinsam mit seiner Ex-Frau Melanie eine Tochter und eine Stieftochter. Im Dezember 2011 wurde er außerdem zum zweiten Mal Vater: Seine Frau Monique brachte ein Mädchen zur Welt.
Mit "LOL" feierte er 2021 sein umjubeltes Comeback - eine zweite Staffel wurde abgedreht - doch dann die schockierende Nachricht im Winter des Jahres.
Mirco Nonteschew wurde am 3. Dezember 2021 mit 52 Jahren tot in seiner Dachgeschosswohnung in Berlin-Steglitz aufgefunden.