"Léon – Der Profi": 10 verrückte Fakten zum Kultstreifen
Leon ist ein Profi. Profi-Killer, um genau zu sein. Und plötzlich auch Babysitter. Hier sind zehn verrückte Fakten zu dem Kultstreifen mit Jean Reno, Gary Oldman und Natalie Portman.
"Léon – Der Profi": 10 verrückte Fakten zum Kultstreifen
Léon, der Profi, spricht nicht viel. Er ist eher ein Macher. Das Geld für seine Aufträge lässt er einen schmierigen Mafioso verwalten, während er den nächsten Auftrag erledigt.
Das klappt alles sehr gut und läuft in geordneten Bahnen, sofern das bei seinem Berufsstand möglich ist. Bis eines Tages ein Nachbarskind – die blutjunge Natalie Portman – in sein Leben tritt und es für immer verändern wird.
"Léon – Der Profi" hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Obwohl heutzutage ein unbestrittener Klassiker und Kultfilm, störten sich 1994 nicht gerade wenige an dem Verhältnis zwischen Auftragskiller und der minderjährigen Vollwaise, die auch Züge einer Lolita aufweist.
"Léon – Der Profi": Luc Besson
Luc Besson wird am 18. März 1959 in Paris geboren und reist die ersten fünf Jahre seines Lebens mit seinen Eltern von einem Tauch-Hotspot zum nächsten. Kein Wunder, dass er irgendwann auf die Idee zu "Im Rausch der Tiefe" kommt.
Nach dreijährigem USA-Aufenthalt kehrt er nach Frankreich zurück, gründet eine Produktionsfirma und beginnt, einen Hit nach dem anderen zu drehen. Als da wären: "Subway", "Im Rausch der Tiefe", "Nikita", "Das fünfte Element", "Malavita", "Lucy" und eben "Léon – Der Profi".
Für seine Filme ist er bereits dreimal mit einem César, dem nationalen Filmpreis Frankreichs, ausgezeichnet worden. Besson ist zum vierten Mal verheiratet und Vater von fünf Töchtern.
"Léon – Der Profi": Hinter den Kulissen
Nach ihrem Vorsprechen wurde Natalie Portman zunächst abgelehnt, weil der Casting Director Todd Thaler sie für zu jung für die Rolle hielt. Sie kehrte jedoch noch einmal zurück, um erneut vorzusprechen und beeindruckte jenes Mal derart, dass die Entscheidung fiel, der jungen Schauspielerin ihre erste Rolle in einem Film zu geben.
Die Eltern von Natalie Portman hatten strenge Richtlinien für alle Raucherszenen. Ihre größte Sorge war nicht die Gewalt im Film, sondern die Charaktereigenschaft von Matilda als Raucherin. Ihre Eltern schlossen einen strengen Vertrag mit dem Regisseur Luc Besson, dass es nur fünf Raucherszenen geben würde, dass Natalie niemals dabei gesehen würde, wie sie Zigarettenrauch ein- oder ausatmet, und dass ihre Figur am Ende des Films mit der schlechten Angewohnheit aufhören würde.
In der Nachbarschaft, in der der Film gedreht wurde, kam es zu einem Raubüberfall, und auf seiner Flucht geriet der Dieb in das Filmset. Als er eine Gruppe von Statisten in Polizeiuniform herumstehen sah, stellte er sich im Glauben, es handele sich um echte Polizisten.
Jean Reno wusste, dass er Léon ein wenig emotional unterdrückt und kindlich spielen musste, um Matilda die emotionale Kontrolle über die Szenen zu überlassen, damit das Publikum erkennen würde, dass seine Figur die Kleine nicht ausnutzen würde.
Laut Produzent Patrice Ledoux war "Léon – Der Profi" ein Nebenprojekt, an dem Luc Besson arbeitete, während die Produktion von "Das fünfte Elemente" aufgrund des Zeitplans von Bruce Willis zum Stillstand kam. Anstatt seinen kreativen Schwung zu verlieren, verfasste der Autor/Regisseur innerhalb von knapp einem Monat ein Drehbuch für Léon, und der Film wurde innerhalb von drei Monaten fertiggestellt.
Gary Oldman enthüllte in einem Interview, dass er die "Bring Me Everyone"-Szene mehrmals in normalem Ton wiederholt habe, aber nicht die Reaktion vom Regisseur erhalten habe, die er sich gewünscht hätte. Also drehte er im nächsten Take mal richtig auf: "Lustig ist, dass die Szene als Witz gedacht war und jetzt ikonisch ist. Ich habe es nur einmal gemacht, um Luc zum Lachen zu bringen. In den vorhergehenden Aufnahmen hatte ich einfach mit normaler Stimme gesagt: 'Bring me everyone.' Beim nächsten Mal habe ich den Tontechniker vorgewarnt, seinen Kopfhörer abzunehmen, und dann so laut geschrien, wie ich konnte. Das ist der Take, den sie im Film behalten haben."
In dem Film "La Femme Nikita" von 1990 spielt Jean Reno Victor, den Cleaner, einen Agenten, der geschickt wurde, um Nikitas verpfuschte Mission zu retten. Dem DVD-Kommentar zufolge war Besson so davon besessen, Renos Charakter weiter zu erforschen, dass er eine Geschichte um ihn herum entwickelte, die schließlich zu "Léon – Der Profi" wurde.
Während seiner Pressetour für den Film "Lucy" sagte Besson gegenüber The Guardian: "Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Leute mich um eine Léon-Fortsetzung bitten. Überall, wo ich hingehe, fragen sie mich. Wenn mich Geld motiviert hätte, hätte ich es schon vor langer Zeit getan. Aber es fühlt sich aus künstlerischer Sicht nicht richtig an."
In einem früheren Interview mit Cinema Blend ging Besson schon einmal auf das Thema ein und sagte: "Natalie ist jetzt alt, sie ist Mutter ... Es ist zu spät. Wenn ich morgen eine Idee für eine Fortsetzung hätte, würde ich sie natürlich umsetzen. Aber mir ist nie etwas eingefallen, das stark genug wäre. Ich will keine Fortsetzungen für Geld machen. Ich will eine Fortsetzung machen, weil sie es wert ist. Ich will, dass sie genauso gut oder besser als das Original ist."
Die Szene, in der Norman Stansfield mit Mathildas Vater über Beethoven spricht, ist von Gary Oldman völlig improvisiert. Die Szene wurde dreimal wiederholt, und jedes Mal sprach er über etwas anderes: in einer Einstellung über Autos, in einer anderen über die Hausdekoration, und in der letzten über Musik. Diese Szene wurde schließlich im Film verwendet.
Die junge Schauspielerin Natalie Portman hatte noch keine Erfahrung damit, auf Kommando zu weinen, und dementsprechend einige Schwierigkeiten in der Szene, in der Matilda ihre ermordete Familie entdeckt. Portman berichtet, die Produzenten hätten eine ziemlich unbequeme Lösung für das Problem gehabt, die darin bestand, ihr Mentholrauch in die Augen zu blasen: "Es waren die ersten Wochen der Dreharbeiten, und es fiel mir wirklich schwer, dort zu weinen. Das war das erste Mal, dass mir Menthol in die Augen geblasen wurde. Sie taten es einmal, und ich dachte: 'Okay, ich kann weinen', es war so schmerzhaft. Bei jeder Aufnahme konnte ich mich konzentrieren und weinen, weil ich kein Menthol mehr im Auge haben wollte."