"Fear and Loathing in Las Vegas": 10 verrückte Fakten zum Kultstreifen
"Fear and Loathing in Las Vegas" ist einer der Kultfilme der 90er-Jahre. Wir haben zehn Fakten zum Streifen.
Fear and Loathing in Las Vegas: 10 verrückte Fakten zum Kultstreifen
Zwei zugedröhnte Typen fahren mit ihrem gemieteten roten Chevrolet durch das Death Valley. Es sind die 70er-Jahre und sie haben den Koffer voller Drogen.
Das Ziel: Las Vegas. Der Rest ist ein durchgeknallter, psychedelischer Trip, der beim Zuschauen schon high macht.
Wenn am Ende von "Fear and Loathing" der Stones-Hit "Jumpin' Jack Flash" ertönt, ist man entweder volltrunken und seelig – oder fragt sich: "Was zum Teufel war das?".
Im Kino ein Flop, heute Kult
"Fear and Loathing in Las Vegas" polarisiert. Entweder liebt man die Geschichte über Sportjournalist Raoul Duke (Johnny Depp), der in autobiografischen Zügen für den Skandalautor Hunter S. Thompson selbst steht, und seinem Freund und Rechtsanwalt Dr. Gonzo (gespielt von Benicio del Toro) - oder man hasst sie.
Bei Kritikern und Zuschauern floppte der 1998 erschienene Film, der auf dem gleichnamigen Schlüsselroman von Thompson basiert, zunächst.
"Fear and Loathing": Abrechnung mit dem American Dream
Denn weltweit spielte "Fear and Loathing" laut Box Office Mojo nur 10,6 Millionen US-Dollar ein – bei einem Produktionsbudget von 18,5 Millionen US-Dollar.
Mit Veröffentlichung der DVD konnte Terry Gilliams ("12 Monkeys") Werk dann schließlich doch Erfolge feiern - und ist heute Filmgeschichte und radikale Abrechnung des American Dreams.
Wir haben zehn Fakten, die nicht weniger verrückt sind, als der Film selbst.
10 Fakten zum Kultfilm "Fear and Loathing in Las Vegas"
1. Hunter S. Thompson höchstpersönlich rief Johnny Depp an, als dieser gerade "Donnie Brasco" drehte und fragte den "Fluch der Karibik"-Star, ob er ihn nicht in "Fear and Loathing" mitspielen möchte.
Hunter war es auch, der Johnny für seine Rolle eine Glatze rasierte. Die zwei saßen dafür in der Küche des Gonzo-Schriftstellers.
Denn Depp wohnte mehrere Monate im Keller von Thompsons Haus in Aspen, um sich auf seine Rolle vorzubereiten.
2. In einer Rückblick-Szene geht Raoul Duke in Zeitlupe durch einen Club voller Hippies und sagt: "Da war ich. Mutter Gottes, da bin ich!" – dort sitzt Hunter S. Thompson selbst mit getönter Pilotenbrillen.
3. Regisseur Terry Gilliam erzählt in seinem Buch "Gilliamesque" von dem Drehtag mit Hunter: "Er bewarf mich mit Brötchen und tat alles, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und zu beweisen, was für ein Rebell er doch war. Als es endlich Zeit für Hunters großen Auftritt war, wollte er nicht dort sitzen, wo wir ihn positioniert hatten."
Die Crew stellte dem Schriftsteller eine attraktive Frau zur Seite in der Hoffnung, er bleibe da sitzen, wo er sollte. Tat Thompson auch, allerdings redete er so vertieft mit der Dame, dass er seinen Take verpasste.
"Beim zweiten Take war zwar eine leichte Reaktion zu erkennen, aber beim dritten war er schon wieder mit seinen Gedanken ganz woanders", schreibt der Regisseur.
Das Team gab sich schließlich mit dem Material zufrieden, was es hatte und schaffte den Autoren vom Set. Gilliams Fazit: "Deshalb arbeite ich ungern mit Material von noch lebenden Autoren."
4. Laut Johnny Depp steht die Gorilla-Statue des Hotels "Bazooko Circus" in seinem Vorgarten.
5. Benicio Del Toro hat für seine Rolle (inspiriert durch Oscar Zeta Acosta) als Dr. Gonzo 20 Kilogramm zugenommen. Um sich das Gewicht anzufuttern, hat der Schauspieler viele viele Donuts gegessen.
Im Nachhinein sagte Del Toro: "Für nichts auf der Welt würde ich noch einmal so viel Gewicht zunehmen. Es hat drei Monate gedauert, wieder auf mein Normalgewicht zu kommen und es ist nicht gesund."
6. Mitte der 70er-Jahre wollte Martin Scorsese "Fear and Loathing in Las Vegas" auf die Leinwand bringen. Dan Aykroyd und James Belushi sowie Jack Nicholson waren für die Hauptrollen im Gespräch.
Doch das Projekt kam nicht zustande. Schließlich spielte Bill Murray 1980 in dem gefloppten Bio-Pic "Blast – Wo die Büffel röhren" (Original: "Where the Buffalo Roam") Hunter S. Thompson.
7. Regisseur Alex Cox ("Sid & Nancy") versuchte 1996 sein Glück bei Thompson und stellte ihm seine Vision der Umsetzung vor: Eine zentrale Textpassage des Werkes wollte er als Cartoon-Animation darstellen.
Thompson gefiel das natürlich nicht und warf den Regisseur daraufhin aus seinem Haus. Cox fungierte schlussendlich noch als Drehbuchautor, nachdem Terry Gilliam den Zuschlag bekam.
8. Gegen Ende dieses Films nimmt Duke zu viel "Adrenochrom". Die Substanz hatte Hunter S. Thompson zuvor für das Buch erfunden. Adrenochrom ist ein Metabolit (Abbauprodukt) des Adrenalins.
9. In "Fear and Loathing" haben mehrere Hollywood-Stars kurze Rollen: Da wären u.a. Tobey Maguire als verängstigter Anhalter, Christina Ricci als Lucy und Gary Busey als Streifenpolizist. Ellen Barkin spielt eine Kellnerin, Cameron Diaz eine Fernsehreporterin und Christopher Meloni einen Angestellen im Flamingo Hotel.
10. Vor den Dreharbeiten rief Bill Murray Johnny Depp an und riet ihm: "Sei vorsichtig, sonst machst du ihn in zehn Jahren immer noch ... Stelle sicher, dass deine nächste Rolle ein ganz anderer Typ ist."
Depp drehte 13 Jahre später den auf Thompsons basierenden Roman "The Rum Diary". Zu diesem Zeitpunkt war der Journalist und Schriftsteller allerdings schon sechs Jahre tot.