Desert Boots: Wie ein Wüstenschuh zum absoluten Kult wurde!
Desert Boots gelten als sehr robust – kein Wunder, wurden sie doch für den Einsatz in der ägyptischen Wüste konzipiert. Wir verraten, was du zum Halbstiefel wissen musst und wie du ihn richtig pflegst.
Desert Boots sind knöchelhohe Schnürschuhe aus Glatt- oder Wildleder und mit einer Kreppsohle nach dem Vorbild britischer Soldatenstiefel aus dem Zweiten Weltkrieg.
In den 1990er-Jahren wurden sie von US-amerikanischen Rappern als Alternative zu Turnschuhen entdeckt. Heute führen viele Marken den Desert Boot, sein Ursprung aber geht auf den Schuhmacher Nathan Clark zurück.
Wie Nathan Clark den Desert Boot erfand
Seinen Anfang nahm der Schuh, den wir heute als Desert Boot kennen, 1949. Nathan Clark war während des Zweiten Weltkrieges als britischer Offizier in Kairo, Ägypten, stationiert.
Die Soldaten ließen sich vor Ort auf einem Basar Schuhe aus Wildleder machen – die Urform des Desert Boots, von dem Clark, der einer langen Tradition von Schuhmachern entstammt, wusste, dass er auch außerhalb der Wüste Potenzial hat.
Seine Familie, die seit 1825 Gesundheitsschuhe produzierte, glaubte nicht an die Idee des damals 33-Jährigen.
Doch das hielt Nathan nicht ab und 1949 präsentierte er seine Schuhidee auf einer Messe in Chicago – und der Siegeszug der Desert Boots war nicht mehr aufzuhalten.
Die Desert Boots erobern die Welt
Der Desert Boot traf den Nerv einer ganzen Generation. Der knöchelhohe Schuh überzeugt bis heute durch Schlichtheit, parallel aber auch Zeitlosigkeit und Robustheit und stellt somit den perfekten Alltagsschuh dar.
Das erkannten sowohl amerikanische Studenten als auch britische Mods. In Deutschland sahen sich vor allem die 1968er in den Stiefeln widergespiegelt.
Studentenführer Rudi Dutschke und RAF-Terrorist Andreas Baader erkoren ihn zur Fußbekleidung ihrer Wahl.
Filmstars wie Steve McQueen, Liam Neeson und Hugh Grant trugen beziehungsweise tragen ihn. Auch die Füße bekannter Bandmitglieder wie Simon & Garfunkel, Blur, Kaiser Chiefs und Liam Gallagher von Oasis schmückte der Kultschuh.
Heute ist der Desert Boot das Kerngeschäft der Marke Clarks Originals, die 1995 gegründet wurde.
Vorher lief der Schuh unter gleichem Namen in der regulären Kollektion, doch die Trennung ermöglichte eine konzentriertere und effektivere Vermarktung des Wüstenschuhs.
Desert Boots aus Wildleder richtig pflegen
Die richtige Pflege von Schuhen verlängert ihre Lebensdauer enorm. Hier erklären wir, wie du deine Wildleder-Boots pflegst und sauber machst. Wie du Glattlederschuhe richtig reinigst, kannst du hier nachlesen.
Um die Schuhe möglichst lange in gutem Zustand zu erhalten, sollten man sie mit einem speziellen Pflegemittel für Wildleder behandeln.
Werden die Schuhe nicht getragen, dann Schuhspanner aus unbehandeltem Holz hineintun – diese absorbieren Schweiß und halten die Boots in Form.
Die Boots regelmäßig mit einer weichen Bürste abbürsten, keine Drahtborsten benutzen, die scheuern die Körnung ab. Bei leichten Flecken reicht es in der Regel aus, wenn diese mit einem Radiergummi abgerieben werden.
Feuchtigkeit und Nässe sind des Wildleders größte Feinde. Sollte der Schuh einmal naß geworden sein, stopfe ihn mit Papiertüchern aus und stelle ihn an einen trockenen Platz.
Anschließend leicht gegen den Strich bürsten, dann erholt der Schuh sich wieder. Auch Wasserdampf bringt den Wildleder-Schuh wieder auf Vordermann.
Die Boots in Wasserdampf halten (zum Beispiel beim Duschen ins Badezimmer stellen) oder gleich von einem Profi dampfreinigen lassen.