Männerwissen

"Der Fänger im Roggen": Das Lieblingsbuch von Psychopathen und Mördern!

"Der Fänger im Roggen" gilt als Roman von Weltrang - und stand immer wieder auch als "Inspirrationsquelle" für berühmt-berüchtigte Mörder in den Schlagzeilen.

Charles Manson, Robert John Bardo, Theodore Kaczynski
Charles Manson, Robert John Bardo und Theodore Kaczynski wurde alle von einem Roman "inspiriert" Foto: Getty Images/Handout, imago images / ZUMA Press, imago images / Aurora Photos
Auf Pinterest merken

Der Fänger im Roggen: Buch des Todes

Der US-Autor Jerome David Salinger arbeitet zunächst als Film- und Theaterkritiker, bevor er anfängt Kurzgeschichten zu verfassen. Im Jahr 1951 ist es dann soweit und der gebürtige New Yorker bringt seinen ersten Roman in die Verkaufsregale: "Der Fänger im Roggen".

Das Buch wird zum Bestseller. Es bleibt Salingers einziger veröffentlichter Roman. Im Jahr 2010 stirbt der Schriftsteller mit 91 Jahren im US-Bundesstaat New Hampshire.

Der Fänger im Roggen: Erfolg und Eigendynamik

"Der Fänger im Roggen" handelt von dem 16-jährigen Holden Caulfield, der nach einem Schulverweis wegen schlechter Leistungen die Schule vorzeitig verlässt und aus Angst vor der Reaktion seiner Eltern orientierungslos durch Manhattan irrt.

Diese Geschichte wird alsbald zur Schullektüre und zum Klassiker der Weltliteratur. Allerdings nehmen sich die Geschichte in der Folge auch Mörder zum Vorbild, die durch ihre Taten zu umstrittener Popularitäten gelangen.

Der Fänger im Roggen: Mörder

Beispielsweise beruft sich Mark David Chapman auf die Lektüre, nachdem er "Beatles"-Ikone John Lennon im Jahr 1980 in New York auf offener Straße erschießt. Durch das Attentat will Chapman sein verehrtes Opfer nach eigenen Angaben vor den kommenden Unruhen der Welt bewahren.

Direkt nach den tödlichen Schüssen liest Chapman in "Der Fänger im Roggen", bis die Polizei am Tatort eintrifft und ihn festnimmt. In seine Buchausgabe hat er "Mein Geständnis" geschrieben - und als Holden Caulfield unterzeichnet.

Der Fänger im Roggen: Inspiration für Robert John Bardo, John Hinkley und Charles Manson

Auch Robert John Bardo orientiert sich an der Romanfigur. Dies wäre wahrscheinlich keine Zeile wert, doch der Stalker ermordet im Jahr 1989 die junge US-Schauspielerin Rebecca Schaeffer in Hollywood, als diese gerade zum Casting für Francis Ford Coppolas "Der Pate – Teil III" aufbrechen will. Bei der Tatausführung trägt Bardo Salingers Roman bei sich.

John Hinkley versucht im Jahr 1981 den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagen zu erschießen – ebenfalls im Gepäck: "Der Fänger im Roggen".

Ein vermeintlicher Wiedergänger von Holden Caulfield war nach eigener Ansicht auch Charles Manson (†). Zusammen mit der "Manson-Familie" tötet der Sektenführer im August 1969 insgesamt neun Menschen in Los Angeles auf bestialische Art und Weise.
Unter den Opfern ist auch die junge US-Schauspielerin Sharon Tate und ihr noch ungeborenes Kind.

Zudem findet sich auch der als Una-Bomber bekannt gewordene Theodore Kaczynski in der Story um den herumirrenden Jugendlichen wieder. Mathematik-Professor Kaczynski verschickt zwischen 1978 und 1995 insgesamt 16 Briefbomben an verschiedene Personen in den USA. Drei Menschen werden getötet, 23 verletzt. Theodore Kaczynski sitzt nach seiner Verurteilung eine lebenslange Freiheitsstrafe ab.