Charles Manson: Das Grauen hat einen Namen!
Charles Manson tötete nicht selbst. Charles Manson ließ töten. Mehrfach. Macht ihn dieses Grauen zum perfidesten Serienmörder aller Zeiten?
Charles Manson: Das Grauen hat einen Namen
Charles Manson starb 2017 als Serienmörder, ohne selbst getötet zu haben. Als Oberhaupt der Manson Family gab der Sektenführer mehrere Morde in Auftrag. Sein psychopathischer Rassenhass und seine Gabe, Menschen in die bedingungslose Abhängigkeit zu zwingen, machen das Grauen, das von dem Killer ausging, so beispiellos.
Von Beginn an außer Kontrolle
Charles Mansons Kindheit war von Gewalt geprägt. Seine Mutter brachte ihn am 12. November 1934 im Alter von 16 Jahren zur Welt und geriet später auf die schiefe Bahn. Raubüberfälle, Diebstahl und Betrug prägten die frühesten Kindheitserinnerungen des späteren Psychopathen Manson, der seinen leiblichen Vater nie kennenlernte.
Kaum konnte Charles Manson eigene Entscheidungen treffen, führte er das kriminelle Leben seiner Mutter fort. Mit 13 Jahren landete er das erste Mal in einer Jugendstrafanstalt. Es folgten Fluchten, erneute Verhaftungen, weitere Straftaten und schließlich der echte Knast.
Mit 19 Jahren, als er eine kurze Zeit lang nicht eingesperrt war, verliebte sich Charles Manson das erste Mal und heiratete 1955 die Kellnerin Rosalie Jean Willis (†2009). Sie schenkte ihm einen Sohn, den kleinen Charles Manson Jr..
Zum Zeitpunkt der Geburt saß dessen Vater aber schon wieder im Gefängnis. 1957 reichte Rosalien die Scheidung ein und zog mit dem Jungen weg – Manson sollte ihn nie kennenlernen.
Charles Manson Jr. benannte sich später in Jay White um, konnte angeblich aber nicht damit leben, der Sohn eines Mörders zu sein und beging 1993 Selbstmord.
Nach mehreren Haftstrafen wurde Charles Manson am 21. März 1967 mit 35 Dollar Handgeld auf Bewährung entlassen. Von diesem Tag an nahm das Grauen seinen Lauf.
Charles Manson und seine Family: Ein Irrer wird zum Sektenführer
Statt weiterhin als krimineller Versager durchs Leben zu stolpern, erkannte Charles Manson seine vielleicht größte – und sicherlich gefährlichste – Gabe: Er konnte die Menschen um sich herum beeinflussen, sie mitreißen und von sich abhängig machen.
In San Francisco, im weltberühmten Haight-Ashbury-District, gründete der Amerikaner die Manson Family und scharte fortan seine Jünger um sich.
Das Krasse: Obwohl Manson Frauen als kaum lebenswerte Kreaturen ansah, bestand die Manson Family überwiegend aus weiblichen Mitgliedern. Neue Bewerber wurden mit Gruppensex, Drogen und großen Versprechen von einer besseren Welt gelockt.
Manson führte seine Family dabei streng autoritär: Er hatte das Sagen, verbot "Negermusik" und verlangte absoluten Gehorsam.
Doch wer weiß, dass Charles Manson Adolf Hitler verehrte, den wird das nicht wundern. Wie sein Idol war Manson von tiefem Rassenhass geprägt. Man vermutet, dass er die Morde im Sommer 1969 in Auftrag gab, um einen Krieg zwischen der schwarzen und der weißen Bevölkerung Amerikas auszulösen.
Die Manson Family schlägt zu: Brutale Morde 1969
Wie weit der Einfluss, den Charles Manson auf seine Untergebenen hatte, ging, zeigte sich im Sommer 1969: Auf Geheiß ihres Sektenführers begingen mehrere Mitglieder der Manson Family – darunter Susan Atkins, Patricia Krenwinkel, Linda Kasabian und Charles Watson – mindestens sieben Morde.
In der Nacht vom 8. auf den 9. August schlachteten Mitglieder der Manson Family die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate (†26), die Frau von Regisseur Roman Polanski (85), und deren Freunde Jay Sebring, Wojciech Frykowski, Abigail Folger und Steven Parent auf brutalste Weise ab.
Am Folgeabend musste das Ehepaar Leno und Rosemary LaBianca sein Leben lassen. Die Villa, in der die Unternehmer den Tod fanden, wurde gerade erst verkauft.
Wegen ihrer außergewöhnlichen Brutalität gingen die Tate-LaBianca-Morde in die Geschichte ein. Die Täter hatten in beiden Fällen ein regelrechtes Blutbad angerichtet – Sharon Tate wurde mit 16 Messerstichen getötet – und mit dem Blut ihrer Opfer Verhöhnungen wie "Pig" an Wände und Türen geschmiert.
Charles Manson – ein Superstar?
Ab Juli 1970 wurde Manson der Prozess gemacht. Es dauerte 225 Tage, bis die Geschworenen zu einem Urteil kamen – länger hatte sich noch kein Strafprozess hingezogen.
Am Ende aber stand fest: Charles Manson war mitverantwortlich für die Taten seiner Jünger. Der Serienmörder wurde daraufhin gemeinsam mit Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten zum Tode verurteilt.
Zur Vollstreckung, die in der Gaskammer hätte stattfinden sollen, kam es allerdings nicht: Seit dem 18. Februar 1972 gilt die Todesstrafe in Kalifornien als verfassungswidrig. Das Strafmaß für Manson und seine Family wurde in lebenslänglich umgewandelt.
Doch was ihm schon Ende der 60er in seiner Kommune gelungen war, schaffte der Sektenführer weiterhin: Charles Manson faszinierte die Menschen, riss sie mit. Immer wieder ließ er sich filmen, interviewen und feiern wie ein Superstar.
Dabei fiel er mit krassen Aussagen und Aktionen auf. So behauptete er einst, er habe Gott erfunden.
Für Aufsehen sorgte Manson während des Prozesses auch, als er sich zunächst ein X auf die Stirn brannte, aus dem er später ein Hakenkreuz machte. Das unmissverständliche Zeichen war bis zu seinem Tod 2017 zu sehen.
Ein Jahr vor seinem Tod kontaktierte Charles Manson den Kultregisseur Rob Zombie (54). Mit ihm sprach der Massenmörder über sein Leben und prahlte mit seinem Ruhm:
"Ich bin der berühmteste Mensch aller Zeiten. Und ich bin noch nicht einmal tot. Was meinst du passiert, wenn ich sterbe?"
Daraus entstanden ist die Dokumentation 'Charles Manson: The Final Words', ein Muss für jeden, der den Hype um Charles Manson verstehen will.