Zu viele Frauen in Führungspositionen: Paris muss Strafe zahlen
Vive la France! LA France, wohlgemerkt - selbst das Land ist eine Ländin. Klar, dass da die Männer diskriminiert werden! Klar, dass das kostet! Paris macht den Anfang.
Zuviel des Guten
Over-Performance ist nicht nur ein fancy Begriff fürs nächste Bullshit Bingo, nein, in Sachen Gleichberechtigung ist die französische Hauptstadt in Teilen tatsächlich bereits übers Ziel hinausgeschossen.
Weil im Ministerium für öffentliche Verwaltung nicht einmal ein Drittel Männer, mithin also mehr als zwei Drittel Frauen arbeiten, sieht die Behörde Männer diskriminiert und hat ein Bußgeld verhängt.
Frauenquote übererfüllt
Bürgermeisterin Anne Hidalgo kann das nicht nachvollziehen und findet die Entscheidung "absurd". Allerdings sind die Buchstaben des Gesetzes in diesem Fall auf Seiten der Männer: Eine Vorschrift besagt, dass mindestens 40 Prozent der Posten von Angehörigen eines Geschlechts besetzt werden müssen.
Als vor zwei Jahren in der Pariser Verwaltung 16 neue Leitungsposten ausgeschrieben wurden, gingen elf an Frauen und nur fünf an Männer, was einer regelwidrigen Männerquote von nur 31 Prozent entspricht.
Hidalgo findet es absurd
Den dräuenden Battle of the Sexes, also den Krieg der Geschlechter, umschifft Bürgermeisterin Hidalgo aber letztlich geschickt, indem sie durchblicken lässt, dass sie insgeheim Freude über den Bußgeldbescheid empfinde, aber zahlen werde.
Den Scheck der nun fälligen Strafzahlung will Hidalgo zusammen mit ihren Stellvertreterinnen und anderen Frauen auf Chefinnenposten öffentlichkeitswirksam persönlich überreichen. Dem zuständigen Ministerium warf sie einen "unverantwortlichen, gefährlichen" Schritt vor.
Worin besagte Gefahr besteht, sagte sie nicht.