Warum die richtige Wundversorgung so wichtig ist - Erste Hilfe bei Outdoor-Verletzungen
Wer das Glück sucht, findet es inmitten der Natur. So das Ergebnis einer Studie des Lobbyverbands European Outdoor Group. In sieben Ländern wurde jeweils 1.000 Erwachsene gefragt und sie waren sich ziemlich einig: Draußen fühlen sie sich lebendig und glücklich.
Fast jeder zweite Befragte nimmt mindestens einmal die Woche an Outdooraktivitäten teil – besonders beliebt sind Laufen und Radfahren. Doch egal wie erfahren man ist – Unfälle können jedem zustoßen, eine kleine Unebenheit im Gelände genügt. So sind bei Bikern knapp ein Drittel aller Verletzungen Schürfwunden, Prellungen oder Platzwunden.
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Eigentlich harmlos, doch infizieren sie sich mit Keimen, kann es in manchen Fällen zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen. Warum eine gezielte Wundversorgung insbesondere bei Outdoorverletzungen so wichtig ist …
Schürfwunden richtig versorgen
"Gesunde, unverletzte Haut ist die größte und wichtigste Schutzbarriere unseres Körpers gegen Krankheitserreger“, erklärt PD Dr. med. Sigbert Jahn, Facharzt für Dermatologie und Immunologie aus Darmstadt. Wird die Haut aber verletzt, ist das eine Eintrittsstelle für Keime, die dann in den Blutkreislauf geraten und im Körper teilweise schwere Infektionen auslösen können. Dabei handelt es sich oftmals um Bakterien, die sowieso auf unserer Haut sowie Schleimhaut siedeln und dort im Normalfall keinerlei Probleme bereiten – außer sie geraten eben ins Körperinnere.
"Bei Outdoorverletzungen kommt als Infektionsrisiko erschwerend hinzu, dass die Wunde häufig zusätzlich verunreinigt ist. Folge: Schmutzpartikel reizen das Gewebe und die Wundreinigung kann nicht ausreichend durchgeführt werden“, erklärt Dr. Jahn.
Wichtig: Je großflächiger oder tiefer die Wunde, umso höher ist das Entzündungsrisiko. Wird das Immunsystem dann nicht mit den Erregern fertig, startet es eine Abwehrreaktion – bei der auch körpereigenes Gewebe zerstört wird. Jährlich erkranken bis zu 280.000 Menschen an einer Sepsis – Blutvergiftung –, etwa jeder Vierte stirbt. Auch Lungenentzündungen oder Harnwegsinfekte können eine Blutvergiftung auslösen, häufig ist jedoch eine Verletzung die Ursache. „Deshalb ist es besonders wichtig, im ersten Schritt die Wunde vorsichtig mit klarem Wasser auszuspülen, etwaige Fremdkörper vorsichtig zu entfernen und die Blutung durch das Aufpressen einer Kompresse oder auch eines sauberen Taschentuchs zu stillen.
Im zweiten Schritt sollte eine heilungsfördernde Salbe aufgetragen werden, idealerweise ein Präparat, das auf drei Ebenen gleichzeitig wirkt:
1. das Bakterienwachstum hemmt, 2. die lokalen Abwehrkräfte stärkt und 3. die Wundheilung aktiv fördert.“
Infektionen wirksam vorbeugen
In der Wundversorgung hat sich die Kombination eines lokal abwehrstärkenden Kulturfiltrats aus insgesamt neun Bakterienstämmen mit keimwachstumshemmender Salicylsäure und wundheilungsförderndem Zinkoxid (z. B. in Pyolysin Wund- und Heilsalbe, aus der Apotheke) besonders bewährt. Zusammen dämpfen diese drei Wirkstoffe die Freisetzung bestimmter Botenstoffe und hemmen somit die Entzündungsreaktion.
Die natürliche und spezifische lokale Infektabwehr wird so erhöht und die Wundschließung beschleunigt. Das konnte in einer Untersuchung mit Patienten, die an einer chronischen Wundheilungsstörung leiden, nachgewiesen werden. Dabei hat sich gezeigt, dass sich bei dreiwöchiger Anwendung einer Salbe mit Dreifach-Wirkprinzip die Behandlungsdauer des Ulcus cruris deutlich verkürzte, da sich die Wunde besonders schnell verschloss.
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