Welche Erziehungsstile gibt es?
Schon mal über unterschiedliche Erziehungsstile nachgedacht? Wir erklären die bekanntesten nach Lewin und verraten, worauf es für dich als Vater wirklich ankommt.
Welche Erziehungsstile gibt es?
Reicht es, als frisch gebackener Vater bei der Baby-Namensfindung zu helfen, das perfekte Babyphone zu kaufen und einen passenden Sonnenschutz fürs Auto bereitzuhalten? Natürlich nicht.
Kindererziehung ist längst nicht mehr nur Frauensache: Der moderne Vater packt selbst mit an. Nur wie? Welcher Erziehungsstil führt dazu, dass Kinder glücklich und erfolgreich werden? Wir geben eine kurze Orientierungshilfe.
Erziehungsstile nach Lewin
Mit Erziehungsstilen ist es wie mit Trinkspielen: Es gibt zu viele, um den Überblick zu behalten. Schlagworte wie Helikopter-Eltern, Attachment Parenting und auch antiautoritäre Erziehung geistern immer wieder durch Ratgeber und Medien.
Um das Thema an der Basis anzugehen, reicht es jedoch, sich die drei Modelle nach Kurt Lewin (1890-1947) anzusehen. Der jüdische Psychologe unterschied in den 30er Jahren drei grundlegende Erziehungsstile:
Antiautoritaere Erziehung
Kinder haben Regeln, an die sie sich halten müssen, werden von ihren Eltern aber gleichzeitig stark zu selbstständigem Handeln und Denken angeregt. Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen steht im Zentrum. Regeln, Pflichten und Rechte werden von Eltern und Kindern gemeinsam diskutiert.
Autoritärer Erziehungsstil
Die Eltern haben die absolute Autorität innerhalb der Familie: Was sie sagen, ist Gesetz. Das Kind darf die Entscheidungen/Regeln nicht infrage stellen.
Hand in Hand mit den strengen Regeln gehen Belohnungen bei Gehorsam und Bestrafungen bei Fehlverhalten.
Zum Feld des demokratischen Erziehungsstils zählen nach der Weiterentwicklung von Lewins Ansätzen der autoritative und der egalitäre Erziehungsstil.
Ersterer zeichnet sich durch eine stärkere Kontrolle als beim demokratischen Erziehungsstil aus, bei Letzterem stehen Kinder und Eltern auf einer Ebene und haben die exakt gleichen Rechte und Pflichten.
Laissez-faire-Erziehungsstil
Beim "Machen lassen" stellen Eltern weder Regeln noch Richtlinien auf. Die Kinder dürfen tun, was sie wollen.
Dieser Erziehungsstil wird oft mit der antiautoritären Erziehung gleichgesetzt, dabei gibt es einen gravierenden Unterschied: Bei Laissez-faire verhalten sich die Eltern gleichgültig den Kindern gegenüber, bei der antiautoritären Erziehung nicht. Laissez-faire-Eltern spielen nicht mit ihren Kids, sie halten sich raus. Antiautoritäre Eltern spielen mit, stellen dabei aber keine Regeln auf, damit ihre Kinder ihre Persönlichkeit frei entfalten können.
Erziehungsstile: Fazit
Egal, wie viele Ratgeber du liest und welcher Erziehungsstil dir am logischsten erscheint: Für dein Kind ist es vor allem wichtig, dass du dich bei der Erziehung nicht verbiegst.
Kinder durchschauen ihre Eltern viel schneller als du denkst. Wenn du also tief im Herzen ein Hippie bist, wird dein Kind sich schwer damit tun, wenn du plötzlich den autoritären Vater spielst.
Die unterschiedlichen Erziehungsstile fließen im Alltag sowieso ineinander über. In manchen Situationen braucht dein Kind ein klares Nein, ein anderes Mal darfst du dich ruhig breitschlagen und dein Kind von der Leine lassen.
Wichtig ist nur im Kopf zu behalten:
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