Kampagne gegen Angler: Peta empfiehlt Steine werfen
Die Anglerwelt ist in Aufruhr. Die Tierrechtsorganisation Peta empfiehlt ihren Anhängern, mit Steinen gegen Angler vorzugehen!
Peta nimmt erneut Angler ins Visier. Diesmal im wahrsten Sinne des Wortes. In ihrer Internet-Kampagne "Angler in Sicht" ruft die selbsternannte Tierrechtsorganisation ihre Unterstützer auf, Angler am Gewässer gezielt zu stören - unter anderem mit Steinen!
"Wenn die Situation entspannt wirkt und Sie nicht alleine mit einer Gruppe von betrunkenen Anglern konfrontiert sind, können Sie wie folgt vorgehen: in der Nähe des Anglers Kieselsteine ins Wasser werfen (warum auch nicht?)", lautet der entsprechende Ratschlag.
Gefangene Fische retten
Außerdem ruft der Verein dazu auf, Angler nach einem gültigen Fischereischein zu fragen. Auch sei es möglich, gefangene Fische zu retten. Peta warnt aber auch vor möglichen Konsequenzen, denn "nicht alle [Angler] sind so friedlich wie sie gerne tun".
Entsprechend verägert zeigen sich Angelverbände. Mario Distelkam vom Deutschen Angelfischerverband (DAFV) gegenüber BILD: "Diese sogenannten Tipps grenzen an einen Aufruf zur Gewalt."
Jeder Angler lerne für die - in Deutschland erforderliche - Prüfung, wie er sorgsam mit den Fischen und der Umwelt umzugehen habe.
Anzeige gegen Klaus Augenthaler und Marteria
Peta macht immer wieder mit drastischen Kampagnen und Maßnahmen gegen Angler in Deutschland auf sich aufmerksam.
Das bekam auch Fußball-Weltmeister Klaus Augenthaler zu spüren. Weil er einen gefangenen Wels wieder freiließ, anstatt den Fisch zu töten, wurde er von Peta angezeigt. Augenthaler zahlte 3.000 Euro Bußgeld, das Verfahren wurde eingestellt.
Und auch Rapper Marteria bekam den Zorn von Peta zu spüren und kassierte ebenfall eine Anzeige, weil er einen Karpfen und eine Schleie freiließ, nachdem er diese gefangen hatte.
Catch & Release: Andere Länder, andere Sitten
Übrigens: In einer Reihe von Nachbarstaaten geht man erheblich freizügiger mit Catch & Release um. Angeln wird in Schweden, Dänemark oder Holland als Freizeitsport betrachtet.
Das generelle Zurücksetzen von gefangenen Fischen wird dort durchaus als nachhaltiger Umgang verstanden. Angellizenzen können ohne vorherige Prüfung erworben werden. Mit dem Geld werden zum Beispiel Renaturierungsmaßnahmen finanziert - und das mit Erfolg.
So konnte man in Dänemark einen starken Anstieg der gefährdeten Lachspopulation nachweisen - trotz oder gerade wegen Catch & Release.
In Deutschland ist die Angelfischerei weiterhin gesetzlich an das Verwerten der Fische gebunden. So ist generell auch das Fangen mit dem Zweck, sich mit dem Tier einen Kampf zu liefern und es wieder freizulassen, verboten.