Was macht Natja Brunckhorst heute?

Natja Brunckhorst wird am 26. September 1966 in Berlin als Tochter des Blues-Musikers Hans Brunckhorst geboren. Ihre Schauspielkarriere startet gleich mit der ersten Rolle de facto von null auf hundert:"Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo".

Die Dreharbeiten dauerten von August bis November 1980, am 3. April 1981 wurde der Film uraufgeführt. Kritik und Publikum sind sich sofort einig: Brunckhorsts darstellerische Leistung in diesem Film ist phantastisch.

Man muss sich dabei vor Augen führen, dass Natja Brunckhorst zum damaligen Zeitpunkt gerade einmal 13 Jahre alt war.

Die Entstehungsgeschichte basiert auf den realen Erfahrungen von Vera Christiane Felscherinow mit harten Drogen im Berlin der 70er-Jahre. Als sie 1978 in einem Drogenprozess vor Gericht aussagt, werden zwei Reporter des Stern auf sie aufmerksam.

In vielen folgenden Interviews entsteht die Grundlage für das spätere Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", das sofort nach Erscheinen die Bestseller-Listen stürmt.

Der Regisseur Uli Edel erfährt von dem Thema und verfilmt es schließlich mit Natja Brunckhorst in der Titelrolle.

Wie es so ist mit viel Ruhm, der früh über eine junge Person hereinbricht, kann Brunckhorst den Rummel um ihre Person nicht verkraften und flieht zunächst für ein paar Jahre nach London und im Anschluß für ein weiteres Jahr nach Paris. Sie arbeitet in dieser Zeit als Model.

1987 ist sie wieder zurück in Deutschland und beginnt ein Studium an der Schauspielschule Bochum, welches sie 1991 abschließt. Es entstehen weitere Filme, etwa "Babylon – Im Bett mit dem Teufel" oder "Tiger, Löwe, Panther".

Ab 1993 muss Brunckhorst kürzer treten, denn sie erkrankt an Krebs. Dafür erweitert sie ihr Berufsspektrum, ist jetzt auch als Drehbuchautorin tätig, zunächst für die TV-Serie "Einsatz Hamburg Süd." Ihr Drehbuch für den Film "Wie Feuer und Flamme" wird als bestes mit einer Lola ausgezeichnet.

2002 schreibt sie für den Kurzfilm "La mer" nicht nur das Drehbuch, sondern führt auch das erste Mal Regie.

Als Darstellerin tritt sie nun weniger in Erscheinung. Im Film "Der Krieger und die Kaiserin" mit Franka Potente und Benno Führmann ist sie in einer Nebenrolle zu sehen.

Natja Brunckhorst ist dem Film-Business immer noch verbunden, allerdings nicht mehr vor der Kamera. Sie hat sich mittlerweile komplett auf das Schreiben von Drehbücher verlegt. Für das Drehbuch von "Amelie rennt" (2017) erhält sie zahlreiche Auszeichnungen, der Film selbst heimst den Deutschen Filmpreis für den besten Kinder- und Jugendfilm ein.

Mit "Zwei zu Eins" folgt 2018 ein Kinofilm, für den sie nicht nur das Drehbuch schreibt, sondern auch Regie führt. Diese Doppelaufgabe scheint ihr zu gefallen, denn so handhabt sie es auch bei ihren 2019er-Produktionen "The Opposite of White" und "Alles in bester Ordnung".

Darauf angesprochen, ob sie nicht doch noch einmal vor die Kamera treten möchte, entgegenet sie: "Ich habe so viel mit meiner Schreibarbeit zu tun. Da habe ich gar keine Zeit, an irgendeinem Drehort abzuhängen."

Übrigens: Amazon Prime Video ist gerade dabei, aus "Christiane F." eine Serie zu machen. Der Achtteiler hat ein Budget von 25 Millionen Euro und ist damit die teuerste deutsche Serie aller Zeiten.

Natja Brunckhorst ist nicht mit dabei, Christiane F. wird diesmal von der Wienerin Jana McKinnon gespielt. Damit wird Brunckhorst gut leben können, hat sie die Rolle ohnehin ihr ganzes Leben mehr verfolgt, als ihr lieb ist.

Mittlerweile hat sie aber ihren Frieden damit gemacht.