Was macht Helge Schneider heute?
Helge Schneider ist der König des absurden Humors, das Leib gewordene Katze(n)klo. Er war 00 Schneider und Doc Snyder. Was macht Helge Schneider heute?
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Helge Schneider: Anfänge
Helge Schneider wird am 30. August 1955 in Mülheim an der Ruhr geboren. Schon in jungen Jahren begeistert er sich für Musik. Mit fünf Jahren spielt er Klavier mit zwölf Cello. Er ist hochbegabt, aber hat eher wenig Durchhaltevermögen, was sowohl seine Lehrer an der Schule als auch am Duisburger Konservatorium zu spüren bekommen, wo er ein Klavierstudium nach zwei Semestern abbricht.
Er gibt sich lieber dem Jazz hin. Da dies aber eine eher brotlose Zunft ist, verdient er sich seinen Lebensunterhalt mit diversen Berufe wie etwa Landschaftsgärtner, Dekorateur, Tierpfleger, Straßenfeger und Polsterer.
Helge Schneider: Musiker
Was er erfolgreich beendet, ist sein sogenanntes "Eduscho-Studium": Oft hielt sich Helge zum damaligen Zeitpunkt in einem Eduscho-Café auf, in dem er dem gemeinen Volk aufs Maul schauen konnte – eine nicht zu unterschätzende Inspirationsquelle für seine späteren Bühnentätigkeit.
Es folgen diverse Bandprojekte, unter anderem mit Charly Weiss zusammen, und kleinere Kompositionsaufträge. Als 1982 seine erste Tochter geboren wird, verdingt er sich als Studiomusiker, unter anderem bei "Marie Deutschland" und der "DaCapo Movie Band".
Helge Schneider: Filme
1986 ist Helge Schneider erstmals als Hauptdarsteller in einem Film zu sehen. Obwohl: Eigentlich ist er gleich in mehreren Hauptrollen zu sehen. Der mit einfachsten Mitteln und wohl gar keinem Budget gedrehte "Johnny Flash" spült den damals noch unbekannten Schneider ins Rampenlicht, zumal er auch eigene Musikstücke zum Film beisteuert.
Er wird Co-Moderator der Musiksendung "Off-Show" im WDR. Neben Interviews anderer Musiker streut er kleine Sketche ein. Auch in "Queen's Palace" beim HR kann er Bühnenerfahrung sammeln. In dieser Zeit lernt er auch zahlreiche weitere Instrumente und entwickelt seinen einzigartigen Humor, den Kritiker als eine Melange aus Respektlosigkeit, kindischem Unsinn und dem absurden Vermischen von Banalem mit Anspruchsvollem definieren.
Helge Schneider: Erstes Album
1989 ist es dann so weit: Helge Schneider veröffentlicht seinen ersten Tonträger, der ganz unbescheiden und als Erstlingswerk in der Welt des Helge ganz folgerichtig mit "Seine größten Erfolge" betitelt ist. Zu hören gibt es Stücke aus Johnny Flash.
Im gleichen Jahr legt er sich den Beinamen "Die singenden Herrentorte" zu und sein Bekanntheitsgrad steigt enorm. Ob es nur daran gelegen hat? Wohl eher nicht. Vielmehr dürfte es an seinem genialen Gespür für Improvisation auf der Bühne und seiner Band "Hardcore", bestehend aus Buddy Casino (Klavier und Farfisa-Orgel) und Peter Thoms (Schlagzeug), gelegen haben, mit der er durch die Republik zieht und zahlreiche Auftritte hat.
Dann folgt der endgültige Durchbruch. 1992 erscheint "Guten Tach", jeweils zur Hälfte live und im Studio eingespielt. Ein Jahr später folgt ein Doppelalbum "Es gibt Reis, Baby". Es enthält den heutigen Klassiker "Katzeklo", welchen er auch beim 1994er Auftritt in "Wetten dass..." zum Besten gibt.
Und auf einmal ist Helge Schneider etabliert, Millionen Menschen kennen ihn und finden Gefallen an seinem schrägen Blödeltum. "Es gibt Reis, Baby" erzielt Gold-Status. Das nutzt Helge und dreht seinen ersten Kinofilm "Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem", bei dem er als Regisseur, Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Filmmusiker verantwortlich zeichnet.
Schneider ist auf dem Zenit seines Schaffens, wehrt sich aber gegen die Vereinnahmung durch das Publikum und zieht sich von der Bühne zurück. Er will kein Star sein, die Blödeleien auf seinen Konzerten sind für ihn Beiwerk, im Mittelpunkt steht der Jazz. Das Publikum sieht es oft genau anders herum.
Helge Schneider nutzt die bühnenlose Zeit, um seinen zweiten Film (wenn wir Johnny Flash mal unterschlagen) zu drehen: "00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter".
Nach zweijähriger Abstinenz meldet sich Helge dann zurück, im Gepäck hat er das Album "Es rappelt im Karton". Auf der Bühne steht er entweder alleine, mit seiner alten Band "Hardcore", oder neu gegründeten Rockband "Helge and the Firefuckers".
1996 entsteht ein weiterer Film: "Praxis Dr. Hasenbein". Schneider ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden und will als Konsequenz zukünftig keine Filme mehr drehen. Stattdessen schreibt er "Mendy – das Wusical" – ein Theaterstück mit Gesang.
2007 übernimmt er in Dany Levys Film "ein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler" die Titelrolle. Es folgen noch diverse Touren, bis er 2012 wieder etwas Neues ausprobiert: Er bekommt seine eigene Talk Show im WDR namens "Helge hat Zeit".
Allerdings wird die nach nur zwei Ausgaben wieder eingestampft, Helge hat keine Lust mehr. Das wäre einfach nicht sein Medium, er gehöre auf die Bühne. 2013 dann doch nochmal ein Kinofilm: "00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse", welcher eine Fortsetzung des ersten 00-Schneider-Films ist.
Was macht Helge Schneider heute?
2013 veröffentlicht Helge Schneider das Album "Sommer, Sonne, Kaktus", welches Platz 1 der deutschen Albumcharts erreicht. 2017 folgt Tour "240 Years of 'Singende Herrentorte!'", die ihn durch Deutschland, Österreich und Luxemburg führt.
Als 2020 wegen der Corona-Pandemie der Eurovision Song Contest (ESC) ausfällt, nimmt Helge an der von Stefan Raab initiierten Ersatzveranstaltung namens "Free European Song Contest" für Deutschland teil. Mit dem Lied "Forever at home" schafft er es auf Platz vier.
Sein aktuelles Programm "Let's Lach" muss aufgrund der Corona-Pandemie – wie bei so vielen anderen Künstlern – auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Zuletzt sorgte er für Schlagzeilen, als er ein sogenanntes "Strandkorb"-Konzert abbrach, weil er sich nicht damit abfinden konnte, wegen der Corona-Bestimmungen nur bedingt eine Verbindung zum Publikum aufnehmen zu können.