Nach 118 Jahren: Deutscher Auto-Zulieferer muss Insolvenz anmelden!
Nach ZF, BBS und Continental gerät nun ein weiterer deutscher Autozulieferer ins Straucheln und meldet nach 118 Jahren Firmenhistorie Insolvenz an.
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Momentan sieht es für viele große, deutsche Autozulieferer finanziell ziemlich schlecht aus.
Laut jüngsten Medienberichten baut ZF Friedrichshafen bis 2028 an seinen deutschen ZF-Standorten zwischen 11.000 und 14.000 Stellen ab. Auch Zulieferer Continental streicht Tausende Stellen und Felgenhersteller BBS hat 2024 den Insolvenzantrag eingereicht.
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Nun trifft es auch das Traditionsunternehmen Recaro. Der Auto- und Flugzeugsitzhersteller ist zahlungsunfähig, wie die Wirtschaftswoche berichtet.
Traditionshersteller Recaro ist insolvent
In den 80er und 90er Jahren waren Recaro-Sitze, mit den ikonischen Karomustern, das Nonplusultra für Rennsport- und Tuning-Begeisterte. Später war der Hersteller für Kindersitze bekannt, durch Schreibtischstühle oder oft durch Trainerbänke präsent.
Jedoch sind die Glanzzeiten schon lange vorbei. Nun hat der Autositz-Hersteller in Kirchheim unter Teck Insolvenz angemeldet.
Laut dem Amtsgericht Esslingen soll ein vorläufiger Sachwalter jetzt die wirtschaftliche Lage der Recaro Automotive GmbH prüfen und die Geschäftsführung überwachen.
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Zu den genauen Gründe für die Insolvenz hat sich Recaro bisher noch nicht geäußert.
Was passiert mit den 215 Mitarbeiter:innen?
"Was das nun für die 215 Beschäftigten der Recaro Automotive GmbH in Kirchheim bedeutet, ist unklar", teilte die IG Metall mit.
Obwohl die Mitarbeiter:innen über mehrere Jahre hinweg durch Verzicht und Verschiebung von Entgelten einen Beitrag zum Erhalt des Unternehmens leisteten, konstatiert der Esslinger IG-Metall-Geschäftsführer Alessandro Lieb: "Heute müssen wir – die Belegschaft, der Betriebsrat und ich – feststellen: Es hat nicht gereicht."
Das Management hätte nicht genug getan und hätte die jetzige Situation forciert, so Lieb.
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Betriebsratschef Frank Bokowits zeigt sich betroffen: "Wir sind enttäuscht und fühlen uns vom Management im Stich gelassen." Und weiter: "Unsere Kolleginnen und Kollegen haben große Opfer gebracht, um das Unternehmen zu unterstützen."
Lieb betont: "Wir erwarten, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Arbeitsplätze zu sichern und eine nachhaltige Lösung zu finden." In den kommenden Tagen soll ein Treffen mit Belegschaftsvertretern stattfinden, um den Fortgang zu besprechen.