Ursachen von Müdigkeit: 30 Gründe, auf die Ärzte oft nicht kommen!
Ursachen von Müdigkeit können vielfältig sein. Gemeinsam mit Deutschlands Top-Experten hat Welt der Wunder einen Selbstcheck zum Thema "unerklärliche Müdigkeit" entwickelt.
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Müdigkeit: Ursachen
Sie ist einer der größten Feinde des Organismus, beeinträchtigt so ziemlich alles, was wir tun - doch die meisten Mediziner kennen kein wirksames Mittel dagegen. Die Rede ist von Müdigkeit. Von einem Gefühl, das unseren Körper förmlich in Besitz nimmt, unsere Wahrnehmung und Leistungsfähigkeit in ähnlichem Maße einschränkt wie Rauschmittel.
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Nur ein Beispiel: Der amerikanische Kriminologe Bryan Vila hat bei Untersuchungen mit Polizisten, Rettungssanitätern und Ärzten, die im Schichtdienst arbeiten, Erschreckendes festgestellt: Bereits nach einer Nachtschicht von 17 Stunden fallen Koordination und Reaktionsvermögen ähnlich ab, als habe man 0,5 Promille Alkohol im Blut. Erschöpfungsforscher haben dieses Gefühl des "Sichmüde-Fühlens" in Tagen pro Monat bemessen. Anders gesagt: Fühle ich mich einen Tag pro Monat ständig müde oder sind es zwei, vier oder noch mehr Tage? Ab fünf Tagen - so die Faustregel - kann der Zustand durchaus behandlungsbedürftig sein.
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Doch wovon sprechen wir eigentlich genau, wenn wir von Müdigkeit reden? Wie Hunger oder Durst ist Müdigkeit ein Mechanismus unseres Körpers, der uns am Leben hält. Er bewahrt uns vor Überforderung - körperlich oder geistig. Müdigkeit, die aufgrund dieses Schutzmechanismus auftritt, hat meist einen guten Grund: Das kann ein langer Tag im Büro sein, ein hartes Training oder eine anstrengende Reise.
Oft ist diese Form der Müdigkeit sogar angenehm, wohlig durchströmt sie uns, und wir genießen es, ihr nachzugeben und sie "wegzuschlafen". Daneben gibt es aber noch ein anderes Müdesein. Eines, das wir als lästig empfinden und dessen Auslöser wir nicht identifizieren können. Diese Müdigkeit ist ein Symptom dafür, dass irgendetwas nicht stimmt. Nur was?
Müdigkeit: Gründe
"Müdigkeit ist eines der komplexesten Symptome, die einem Arzt begegnen können", sagt der Allgemeinmediziner Dr. Norbert Rosenthal. "Dahinter kann fast alles stecken."
Um körperliche Ursachen auszuschließen, checkt Dr. Rosenthal seine Müdigkeitspatienten trotzdem erst einmal sorgfältig durch. Er misst Blutdruck und Herzfrequenz, hört Herz und Lunge ab und fragt nach weiteren Symptomen wie Fieber, Gewichtsverlust und Schmerzen. Außerdem kontrolliert er das Blutbild, die Entzündungswerte, die Nieren- und Schilddrüsenfunktion, den Gehalt an Eisen und am Speichereisenwert Ferritin sowie an Vitamin D, B und Folsäure.
"In den allermeisten Fällen ergeben diese Untersuchungen keinen Befund", sagt der Allgemeinmediziner. "Und wenn ich tatsächlich etwas finde, dann ist es meist Eisenmangel. Gelegentlich kommt auch eine Schilddrüsenunterfunktion vor." Doch für die allermeisten Müdigkeitspatienten bleiben die Laborwerte ergebnislos. Was dann?
Der Patient wird weitergeschickt zu einem Spezialisten. Findet auch dieser nichts, geht es weiter zum nächsten. Das kann sich für die Betroffenen zu einer regelrechten Ärzte-Odyssee ausweiten, die nicht selten erfolglos bleibt. Schuld daran sind weniger die Mediziner - denn sie können nur in einem eingeschränkten Diagnoseradius arbeiten. Keiner von ihnen ist in der Lage, die Lebensumstände und Gewohnheiten der Patienten in ihrer Gänze zu erfassen. Dabei verstecken sich häufig gerade hier potenzielle Müdigkeitsfallen, die nicht in das Diagnosesystem der Mediziner passen. Manchmal sind es ganz unspektakuläre Kleinigkeiten, die uns unendlich müde machen können - vor allem, wenn mehrere von ihnen in Kombination auftreten.
So verschieden die Gründe auch sein können, Wissenschaftler und Mediziner sind sich einig, dass der größte Teil der quälenden Müdigkeitsgefühle darauf zurückzuführen ist, wie viel Stress wir ausgesetzt sind, was wir essen und wie wir schlafen.
Daher hat "Welt der Wunder"-Experten aus den Bereichen Schlafmedizin, Ernährung, Stress- und Burn-out-Forschung nach den häufigsten Energieräubern und Müdigkeitsfallen gefragt, die sich in unserem Alltag verbergen können. Ihre Antworten haben uns überrascht - denn wer hätte schon vermutet, dass ein Croissant zum Frühstück oder ein chaotischer Schreibtisch dahinterstecken können?
Wir haben aus allen möglichen Müdigkeitsauslösern vier große Selbstchecks entwickelt. So kann jeder auf die Suche nach seinen persönlichen Energieräubern gehen. Unsere Experten erklären außerdem, welche Wege effektiv aus der Erschöpfungs falle führen.
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Zu oft müde? Mach den Test!
Gehen Sie unsere Selbstchecks Punkt für Punkt durch und notieren Sie sich, was auf Sie zutreffen könnte. Haben Sie zum Beispiel im Bereich der Ernährung einen möglichen Auslöser identifiziert, machen Sie eine Weglassprobe: Das heißt, Sie lassen den "Verdächtigen" für einige Tage, besser noch für eine ganze Woche weg. Zeigt der Versuch die gewünschte Besserung, haben Sie Ihren Energieräuber gefunden. Verändert sich nichts, gehen Sie die übrigen Punkte durch - und starten weitere Probeläufe.
In einigen Fällen kann es länger dauern als nur einige Tage, bis eine Besserung eintritt - beispielsweise, wenn Sie versuchen, sich weniger von den Kollegen stressen zu lassen, oder wenn Sie mit Entspannungsübungen beginnen. Seien Sie geduldig! Es kann auch sein, dass der Test Sie auf etwas stößt, was ein Arzt überprüfen sollte - zum Beispiel, ob Sie nächtliche Atemaussetzer haben - dann konsultieren Sie einen Mediziner.
Und noch etwas ist ganz wichtig: Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt, wenn Sie fünf Tage oder länger unter ständiger Müdigkeit leiden - und lassen Sie sich gründlich durchchecken. Bescheinigt er Ihnen aber, dass Sie auf den ersten Blick kerngesund sind, dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mithilfe unserer Selbstchecks entlarven, was hinter Ihrer persönlichen unerklärlichen Müdigkeit steckt, nahezu bei 100 Prozent.
Test 1: Stecken sie in der Stressfalle?
"Stress ist einer der häufigsten Gründe dafür, dass wir uns müde und abgeschlagen fühlen," erklärt die Psychologin und Bestsellerautorin Dr. Ilona Bürgel. Grund dafür ist, dass unser Cortisolspiegel aus dem Gleichgewicht gerät. Bei anhaltendem Dauerstress kann das so weit gehen, dass die Leistungsfähigkeit der Nebennierenrinde, die die Hormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin freisetzt, vollkommen erschöpft ist. Sie kann nicht mehr genug Hormone freisetzen, die Betroffenen fühlen sich ständig ausgebrannt, müde, kraft-, lustund antriebslos.
Man nennt diesen Zusammenbruch der Nebennierenfunktion auch Adrenal-Fatigue-Syndrom. Nachzuweisen ist es durch Tests, die den Cortisolgehalt im Speichel messen - meist über einen ganzen Tag verteilt. Damit es gar nicht erst so weit kommt, identifizieren Sie Ihre Stressfallen und räumen sie aus dem Weg.
1. Wie gestresst sind Sie?
- Ich kann mich öfter schlecht konzentrieren und verliere den Faden.
- Wenn etwas nicht so klappt, wie es geplant wurde, reagiere ich gereizt.
- Geräusche nerven mich - das kann schon ein Telefonklingeln sein.
- Ich habe oft Probleme damit, Entscheidungen zu treffen, und fühle mich überfordert.
- Ich vergesse öfter mal etwas oder verlege Dinge in meiner Wohnung.
Auflösung: Sie haben mehr als einen Punkt angekreuzt? Dann sollten Sie in den nächsten Tests prüfen, woran es liegt: Lassen Sie sich vom Stress anderer anstecken? Sie sollten aktiv etwas dafür tun, Stress und die negativen Gefühle, die damit zusammenhängen, zu minimieren. Schaffen Sie einen positiven Ausgleich. "Auch wenn es unbequem ist: Glück und Gesundheit brauchen geistige Disziplin", sagt Dr. Bürgel. "Auf jedes schlechte Gefühl sollten mindestens drei positive kommen."
2. Lassen sie sich vom Stress anderer anstecken?
- Ich unterstütze oft andere und kenne selbst kaum Menschen, die mir den Rücken freihalten.
- Es ist mir sehr wichtig, dass alle mich mögen und zufrieden sind.
- Mein ganzer Tag ist verdorben, wenn jemand mich oder Menschen, die ich gern habe, ungerecht oder schlecht behandelt.
- Meinen Frust bespreche ich mit Freunden oder Kollegen.
- Ich habe gern alles, was um mich herum geschieht, unter Kontrolle.
Auflösung: Sie haben drei oder mehr Punkte angekreuzt? Dann brauchen Sie dringend Erholung von all dem Stress in Ihrer Umgebung. Misten Sie aus in Ihrem Leben: Worüber sprechen Sie beim Abendessen? Ab jetzt nur noch über die schönen Dinge, die Sie tagsüber erlebt haben. Was läuft im Fernsehen? Ab jetzt keine Dokumentation über Burn-out und die Überlastung unserer Gesellschaft mehr - denn das steckt an. Begrenzen Sie die Zeit, in der Sie sich schlimme Erfahrungen von Freunden und Familie anhören. Gehen Sie Ihren Freundes- und Kollegenkreis durch: Wer tut Ihnen gut? Auf diese Menschen konzentrieren Sie sich. Und meiden sie die Anstrengenden.
3. Können sie sich entspannen?
- Tagsüber mache ich oft keine Pause - wenn, dann nur schnell zum Essen oder um etwas zu erledigen.
- Ich nehme oft Arbeit mit nach Hause.
- Für meine Hobbys habe ich schon lange viel zu wenig Zeit.
- Abends und am Wochenende kann ich oft sehr schlecht abschalten.
- Ich trinke öfter Alkohol als früher, um herunterzukommen.
- Wenn ich mal frei habe, weiß ich oft gar nicht mehr, wozu ich eigentlich Lust habe und was ich tun möchte.
- Ich weiß nicht mehr, wann ich das letzte Mal so entspannt war, dass ich die Zeit vergessen habe.
Auflösung: Sie haben drei oder mehr Punkte angekreuzt? Höchste Zeit, dass Sie wieder lernen, sich zu entspannen.
Das hilft in akuten Stress-Situationen
Gehen Sie 10 Minuten zügig um den Block, wenn Sie sich geärgert haben. Wenn das nicht geht, reagieren Sie sich ab - so gut es gerade geht (möglichst unbeobachtet): Hauen Sie auf den Tisch, brüllen Sie Ihren Bildschirm an oder stampfen Sie auf den Boden.
Schalten Sie alles - Handy, Computer etc. - ab, was Sie stören könnte. Dann fixieren Sie etwas im Raum und versuchen, die Gedanken treiben zu lassen. Schon fünf Minuten beruhigen.
Das hilft auf lange Sicht
Planen Sie gezielt in Ihren Tagesablauf ein, sich nach der Arbeit zu bewegen. Minimum: Fahren Sie mit dem Rad nach Hause oder steigen Sie eine Station eher aus und gehen den Rest zu Fuß.
Bauen Sie nach der Arbeit erst mal Stress ab - und zwar allein! Machen Sie Sport, hören Sie Musik oder schreiben Sie sich den Frust von der Seele.
Probieren Sie spezielle Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Meditation aus - das hat einen nachhaltig positiven Effekt auf Ihre Gesundheit.
Test 2: Welche Energieräuber verstecken sich in Ihrem Alltag?
Wie sieht Ihr Schreibtisch aus?
Noch nie war der Mensch so vielen Reizen ausgesetzt wie heute. Um in der Informationsflut nicht unterzugehen, entscheidet das Gehirn, welche Eindrücke wichtig sind und welche ignoriert werden dürfen. Je mehr Reize zu verarbeiten sind, desto angestrengter - und müder - wird es. Unordnung wirkt wie ein Reiz-Overkill auf das Gehirn, das konnte eine Studie nachweisen. Also: Räumen Sie auf, vor allem dort, wo Sie arbeiten.
Wie oft bewegen Sie sich?
Viel Bewegung macht müde - das stimmt. Aber zu wenig auch! Denn sie ist wichtig für Kreislauf, Durchblutung und Stoffwechsel. Studien zeigen: Wer regelmäßig Sport treibt, ist wacher und fitter. Optimal sind fünfmal die Woche 30 Minuten Bewegung - so empfiehlt es auch die Weltgesundheitsorganisation.
Wie viel Licht bekommen Sie?
Auch im Frühling wird es morgens nur langsam heller, und viele legen ihre Wege zur Arbeit im Dunkeln zurück. Das bringt die körpereigenen Botenstoffe durcheinander. Es wird zu viel Melatonin produziert - wir sind müde. Verbringen Sie jeden Tag mindestens 30 Minuten bei Tageslicht im Freien. Selbst wenn der Himmel grau ist, senkt das die Produktion des Müdemacher-Hormons.
Lüften Sie regelmäßig?
Kohlendioxid, das wir als Endprodukt des Sauerstoffwechsels wieder ausatmen, reichert sich in ungelüfteten, geschlossenen Räumen vermehrt an. Atmen wir zu viel davon ein, werden wir müde. Schon fünf Minuten Stoßlüften, bei dem alle Fenster einmal ganz geöffnet werden, genügen, um die Kohlendioxid-Konzentration im Raum deutlich zu senken.
Wo schläft Ihr Handy?
Studien zeigen, dass das LED-Licht von Handys, Computern und Fernsehern den Schlafrhythmus durcheinanderbringen und beim Einschlafen stören kann. Schalten Sie daher eine Stunde vor dem Zubettgehen alle Geräte mit LED-Licht aus bzw. halten Sie sie aus Ihrem Schlafzimmer fern.
Video: Du kannst nachts nicht schlafen? Das könnten die Ursachen sein
Test 3: Gebe ich meinem Körper den richtigen Treibstoff?
Eigentlich ist unsere Nahrung dazu da, unseren Körper mit Energie zu versorgen. Doch manchmal erreichen wir durch die Zusammenstellung der Speisen genau das Gegenteil. Gehen Sie die folgenden Punkte durch - verstecken sich auf Ihrem Speiseplan Müdemacher?
Sie mögen Rührei?
Eine Untersuchung ergab: Wer morgens Rührei isst, wird müde. Der Effekt entsteht durch die Kombination schwer verdaulicher Proteine und durch das erhitzte Fett bei der Zubereitung. Die Verdauung benötigt so viel Energie, dass für den Rest des Körpers und das Gehirn nichts mehr übrig bleibt. TIPP: "Frühstücken Sie möglichst fettarm", rät Ernährungsexperte Stefan Koffinke. Rührei light: 2 EL kohlensäurehaltiges Mineralwasser in die Pfanne geben. Sobald es kocht, das Rührei wie gewohnt zubereiten.
Trinken Sie genug?
Wasser spielt bei fast allen Prozessen, die in unserem Körper ablaufen, eine wichtige Rolle. Nehmen wir weniger Flüssigkeit auf, als wir ausscheiden, können die Körperzellen viele Funktionen nicht mehr erfüllen. Das Blut wird dicker, die Durchblutung schlechter, der Blutdruck sinkt - das Gehirn bekommt zu wenig Sauerstoff. Die Folge: Müdigkeit. TIPP: Notieren Sie sich Ihre tägliche Flüssigkeitsaufnahme. Sie trinken weniger als 1,5 Liter? Dann erhöhen Sie für eine Woche auf zwei Liter. "Achten Sie darauf, Ihr Durstgefühl nicht mit Hunger zu verwechseln", empfiehlt Koffinke.
Warten Sie zu lange?
Wenige, reichhaltige Mahlzeiten mit langen Pausen dazwischen verlangen dem Körper ab, sich auf heftige Schwankungen des Blutzuckerspiegels einzustellen. Kann er das nicht kompensieren, sind Müdigkeit und Energiemangel die Folge. TIPP: "Versuchen Sie es mit drei Mahlzeiten. Wenn Sie zwischendurch Hunger bekommen, snacken Sie am besten Nüsse oder Studentenfutter", sagt Stefan Koffinke.
Sie lieben Bananen?
In Bananen steckt die Aminosäure Tryptophan, aus der im Gehirn das körpereigene Glückshormon Serotonin gebildet wird. Doch essen wir große Mengen davon, kippt das entspannte Wohlfühlen in den Müdigkeitsmodus um. TIPP: Ein bis zwei Bananen geben schnell Energie, sind leicht verdaulich und machen gute Laune. Wer mehr isst, riskiert Müdigkeitgefühle. Übrigens: Viel Tryptophan steckt auch in Datteln, Feigen, Cashew- und Erdnüssen.
Essen Sie Croissants?
Weißmehl-Produkte wie Brötchen, Weißbrot oder auch Nudeln lassen unseren Blutzuckerspiegel in kurzer Zeit stark ansteigen - das zwingt die Bauchspeicheldrüse dazu, große Mengen Insulin auszuschütten. "Dadurch fällt der Blutzuckerspiegel rapide wieder ab, und wir fühlen uns schlapp und müde", erklärt Stefan Koffinke. TIPP: Vollkorn-Produkte werden langsamer verstoffwechselt, der Blutzucker ist nicht so starken Schwankungen ausgesetzt. Dadurch bleiben wir nicht nur fitter und wacher, sondern auch länger satt.
Sie sind Vollkorn-Fan?
Studien zeigen, dass bei vielen Menschen Probleme auftreten, wenn die schwer verdaulichen Ballaststoffe im Vollkorn in Kombination mit raffiniertem Zucker, Nüssen, Wurst oder Fleisch verzehrt werden. Die Verdauung benötigt viel Energie, was uns müde macht. TIPP: Verzichten Sie auf Vollkornbrot mit gezuckerter Marmelade, Nuss-Nougat-Creme oder Wurst- und Fleischaufschnitt. Besser verträglich sind Butter, Käse oder Quark.
Sind sie sauer?
Die schwefelhaltigen Aminosäuren in Fleisch, Fisch und Getreideprodukten verändern den pH-Wert des Körpers. Dominieren die sauren Anteile, stört das den Stoffwechsel und die Arbeit vieler Organe. Wir fühlen uns müde. TIPP: Essen Sie zu jeder Mahlzeit Obst und Gemüse. Diese sind basisch und neutralisieren die Säuren, die durch Fleisch-, Milch- und Getreideprodukte in den Körper gelangen.
Essen Sie genug?
Wer zu wenig isst, zwingt seinen Körper zu einem Notprogramm, das die körperliche und geistige Energie radikal reduziert. Die Folge: Müdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsschwäche. TIPP: Gesundes Abnehmen hat nichts mit Hungern zu tun. Besser: eine Ernährungsumstellung mit Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und mindestens 1,5 l Flüssigkeit pro Tag.
Kaffee muss sein?
Das Koffein bewirkt eine stärkere Adrenalinausschüttung: Wir fühlen uns hellwach. Doch kaum lässt die Wirkung nach, greifen wir zur zweiten Tasse. Das Problem: Die Adrenalin-Speicher sind erschöpft, das Hormon muss neu produziert werden. Das strengt an. TIPP: Kaffee-Alternative: Kauen Sie Pfefferminz-Kaugummi. 15 Minuten Kauen fördern die Gehirndurchblutung.
Pommes zu Mittag?
Amerikanische Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass fetthaltige Speisen die Müdigkeit tagsüber besonders stark erhöhen. TIPP: Fettreiche Mahlzeiten auf den Abend legen. Noch gesünder ist es natürlich, die Chipsration zum "Tatort" durch Gemüsesticks zu ersetzen ...
Sie mögen Eintopf?
Ballaststoffe gelangen häufig unverdaut bis in den Dickdarm. Das führt zu Völlegefühl und Blähungen. Besonders in Hülsenfrüchten steckt zudem Tryptophan - ein schlaffördernder Stoff, der in hohen Dosen auch in Schlafmitteln eingesetzt wird. TIPP: Eine positive Ausnahme ist die Sojabohne: Sie enthält den Wachmacher Lecithin.
Fehlt Ihnen Eiweiss?
Proteine sind an einer Vielzahl von Prozessen im Körper beteiligt und sorgen unter anderem für ein schlagkräftiges Immunsystem. Sind die Eiweißspeicher leer, zapft die Abwehr die Muskeln an - wir fühlen uns schlapp und kraftlos. TIPP: Faustregel für den Tagesbedarf: 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Gute Eiweißquellen sind Nüsse, Fleisch, Quark und Milch.
Test 4: Raubt mir schlechter Schlaf die Energie?
Schlaf ist das wichtigste Mittel des Menschen, um sich zu regenerieren. Wer häufig morgens nicht erholt aufwacht und tagsüber müde ist, sollte sich Gedanken über die Qualität seines Schlafs machen.
Sie schlafen die Nacht durch und sind morgens trotzdem müde?
"Das deutet darauf hin, dass Sie zwar lange genug schlafen (80 Prozent der Menschen brauchen 7 bis 8 Stunden Schlaf) - aber nicht tief genug", erklärt der Schlafmediziner Dr. Michael Feld. "Starkes Schnarchen, nächtliche Atem aussetzer (Schlafapnoe) oder Bewegungsstörungen (Restless Legs) können den Schlaf stören. Es ist dann so, als habe das Ladekabel des Handys einen Defekt, und man hat trotz acht Stunden am Ladegerät morgens nur 50 Prozent Akkuleistung."
Die Dreier-Faustregel des Experten: Wenn eine Schlafstörung öfter als dreimal die Woche auftritt, länger als drei Stunden pro Nacht dauert und sich länger als drei Wochen hinzieht, sollten Sie zum Arzt gehen. "Um festzustellen, ob mit Ihrem Schlaf etwas nicht stimmt, verkabeln wir Sie für eine oder mehrere Nächte und zeichnen auf, was nachts in Ihrem Körper und Gehirn passiert", erklärt Dr. Feld.
Liegt es am Einschlafen?
Wer sich hinlegt und nicht zur Ruhe kommt, kann sich mit einer heißen Dusche oder einem Bad helfen. Das erhöht die Körpertemperatur und sorgt für schnelleres Einschlummern und einen tieferen Schlaf. Für die beste Wirkung: ca 15 Min. in 34-38 Grad warmem Wasser baden, danach zügig ins Bett gehen.
Schnarchen Sie?
"Etwa jeder zweite Mann ab 40 schnarcht, und davon haben ca. 20 Prozent eine Schlafapnoe", sagt Dr. Feld. Dabei verschließen sich die oberen Atemwege, sodass es zu Atemaussetzern kommt. Das Gefährliche: Die meisten bemerken nichts von dem nächtlichen Überlebenskampf ihres Körpers.
"Ich schätze, dass in Deutschlands Betten Tausende mit unerkannter Schlafapnoe liegen. Das Krankheitsbild ist immer noch grotesk unterdiagnostiziert", sagt Dr. Feld. Dabei sind die Auswirkungen auf die Gesundheit fatal: Die ständigen Unterbrechungen der Tiefschlafphasen führen zu Tagesmüdigkeit, Leistungsabfall und Sekundenschlaf. Dazu erhöht der extreme Stress für den Körper das Herzinfarkt- und das Schlaganfallrisiko dramatisch.
Die Faustregel des Mediziners: "Je länger, lauter und heftiger jemand schnarcht, desto höher ist das Risiko, dass daraus eine Schlafapnoe entsteht. Grund dafür ist, dass das Rachen- und Zungengewebe im Laufe der Zeit immer weiter ausleiert."
Folgen Sie Ihrer innern Uhr?
Wer andauernd gegen seine innere Uhr lebt, riskiert Müdigkeit, die sich wie ein permanenter Jetlag anfühlt. Studien zeigen, dass das ständige Ignorieren des eigenen Rhythmus auch das Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen drastisch erhöht.
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