Reise-Update

Maralinga in Australien: Wer zu lange bleibt, stirbt

Ein paar Stunden Aufenthalt, mehr ist nicht drin. Wenn sich überhaupt Touristen nach Maralinga verirren, dürfen sie nicht lange bleiben.

Atombombe
Oberirdische Atombombenexplosion (Symbolfoto). Foto: iStock / solarseven
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Der Fluch von Maralinga

Das Land ist verseucht. Aber dafür können weder die Ureinwohner, die Aborigines, etwas, noch die heutigen Australier.

Es waren vielmehr die Briten, die hier in den 50er- und 60er-Jahren oberirdische Atombombentests durchführten.

Insgesamt sieben Bomben wurden gezündet, man sieht es noch an den kleinen über die Fläche verstreuten Glaskügelchen – geschmolzener Sand.

Teile des ehemaligen Testgeländes sind immer noch derart radioaktiv verseucht, dass sie gar nicht betreten werden dürfen.

Während heutige Touristen keine Strahlenkrankheit fürchten müssen, hatten die Ureinwohner, die zum Testzeitraum das Gelände bewohnten weniger Glück. Sie wurden de facto als Versuchskaninchen missbraucht und nicht gewarnt.

Australiens Todeszone, bis heute tödlich verstrahlt

Bis heute sind alle Versuche, den Landstrich, der größer ist als Deutschland, Frankreich, Belgien und die Niederlande zusammen, komplett zu dekontaminieren, gescheitert.

Dennoch wurde das Land im Jahre 2009 an die Ureinwohner zurückgegeben.

Gebrauchtes und ebenfalls verstrahltes Equipment von damals wie Panzer, Flugzeuge, Jeeps und Uniformen wurden einfach mit Erde überschüttet und vor Ort belassen.

Das ehemalige Testgelände liegt im Nordwesten des Bundesstaates Südaustralien und ist etwa 1.000 Kilometer von der Millionenstadt Adelaide entfernt.