Verbotene Orte

Wo in Deutschland lagern die letzten Atomwaffen?

Sperrgebiete, Geheimdienstanlagen, Hochsicherheitslabore: Welt der Wunder und Männersache nehmen dich mit zu deutschen Orten, denen man besser fernbleiben sollte. Heute geht's nach Fliegerhorst Büchel, Rheinland-Pfalz.

Atomwaffe im Anflug
Wo in Deutschland lagern die letzten Atomwaffen? Foto: iStock / 3DSculptor
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Wo in Deutschland lagern die letzten Atomwaffen?

Bis 2020 plant die US-Regierung, ihre rund 180 in Europa lagernden Nato-Nuklearwaffen auszutauschen. Bis zu zehn Milliarden Dollar investiert das Verteidigungsministerium in das Modernisierungsprogramm. Das hat Folgen - auch für Deutschland, genauer: für den Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz.

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Dort, in der Vulkaneifel zwischen Koblenz und Trier, werden noch immer bis zu 20 Atombomben der Typen B 61-3 und B 61-4 aufbewahrt. Jede von ihnen besitzt die 13-fache Zerstörungskraft der Hiroshima-Bombe. Es sind die letzten Überbleibsel aus dem Kalten Krieg.

Damals statteten die USA die Bundeswehr heimlich mit Atomwaffen aus und ließen Piloten der Luftwaffe in Büchel den Abwurf von Nuklearbomben trainieren - für den Fall einer sowjetischen Invasion. Eine offizielle Bestätigung seitens der Bundesregierung hat es nie gegeben.

Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz.

Allerdings gab Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier erst kürzlich zu Protokoll, der Abzug von in Deutschland stationierten Atomwaffen sei kurzfristig nicht zu erreichen. Ganz im Gegenteil: Vielmehr würden bald die modernsten Nuklearwaffen der Welt nach Büchel geliefert.

Doch wer entscheidet im Krisenfall über die Zündung der Bomben? Und wer ist befugt, sie abzuwerfen? Wer mit den Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 in Büchel sprechen oder sich den Fliegerhorst von innen ansehen will, muss sich an die Spielregeln halten. Fragen zu Atombomben sind unerwünscht. Und zu sehen bekommt man die B 61-Bomben natürlich erst recht nicht.

Sie sollen unterirdisch lagern, in einem abgetrennten Areal, das von 140 bewaffneten US-Soldaten einer eigenen Munitionssicherungseinheit bewacht wird, die direkt dem US-Präsidenten untersteht. Deutsche Soldaten dürfen den Bereich nicht ohne Genehmigung betreten. Allerdings: Sollte das Worst-Case-Szenario eintreten, gäbe es vor Ort keine Flugzeuge der U. S. Air Force.

Tornado-Kampfjets der Bun deswehr müssten den Transport der Nuklearsprengköpfe übernehmen, US-Atombomben würden aus deutschen Flugzeugen abgeworfen. Besonders alarmierend: Laut dem Atomwaffenexperten Hans Kristensen haben die Sprengkörper keinen feuerresistenten Bombenkern. Bei einem Brand könnte daher radioaktives Plutonium austreten und die Umgebung verseuchen.

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