News-Update

Kohle fürs Klima: Greta Thunberg meldet Markenrechte an!

Erst Protest, dann Geld? Was hat es damit auf sich, dass Greta Thunberg jetzt Markenrechte anmeldet? Wir klären auf.

Greta Thunberg
Greta Thunberg Foto: Getty Images / Pontus Lundahl
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Das kleine Mädchen aus Schweden

Was tat Greta Thunberg heute vor zwei Jahren? Niemand weiß es. Niemanden interessierte es. Greta wer?

Wie hat es dieses kleine schwedische Mädchen geschafft, innerhalb von 18 Monaten von einem völlig unbekannten Teenager zur Person des Jahres zu werden, die sich mit Angela Merkel in New York trifft, deren Social-Media-Kanälen so prominente Zeitgenossen wie Hillary Clinton folgen und die – der Ritterschlag – vom mächtigsten Mann der Welt, US-Präsident Donald Trump, angefeindet wird?

Erst Ikone, dann Marke

Maßgeblich ist dabei natürlich ihre immer weiter um sich greifende und Fahrt aufnehmende Umweltbewegung "Fridays for Future".

Nun hat Thunbergs Familie eine Stiftung gegründet, die "Stiftelsen The Greta Thunberg and Beata Ernman Foundation". Die Verwalter dieser Stiftung haben nun beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (Euipo) einen Antrag gestellt, die folgenden Begriffe markenrechtlich zu schützen:

  • Greta Thunberg

  • Fridays for Future

  • Skolstrejk för Klimatet

Keine Raffgier, im Gegenteil

Hinter dieser Rechtesicherung könnte man nun den großen Reibach vermuten. Umwelt? Egal, let’s make money! Es scheint jedoch das genaue Gegenteil der Fall zu sein.

Gerade, weil mit diesen Begriffen Geld gemacht wird, von vielen Handelnden, die mit Greta und ihrer Bewegung nichts zu tun haben, will sich die Stiftung jetzt dagegen wehren, dass mit dem Klima-Thema Kasse gemacht wird.

So finden sich beispielsweise auf Amazon T-Shirts mit Aufdrucken wie "Follow Greta", "Team Greta", oder auch "#fridaysforfuture". Wer das Geld dafür einstreicht, ist unklar. Greta und Co sind es jedenfalls nicht.

In einem Instagram-Post erklärt Greta ihre diesbezügliche Motivation ausführlich.

Der Chef einer Werbeagentur, der als Experte gebeten wurde, abzuschätzen, wie hoch der Wert der Marke "Fridays for Future" sein könnte, kommt zu der Einschätzung, dass er "um ein Vielfaches höher als der von Bayern München" sein könnte.

Merch, Merch, Merch

Geht es also wirklich nicht nur ums schnöde Geld? Will die Bewegung wirklich nicht ins Merchandising-Geschäft einsteigen? Die deutsche "Fridays for Future"-Sprecherin Carla Reemtsma stellt klar, dass dies bereits unter deutschen Aktivisten diskutiert wurde, und "da war die Bewegung deutlich dagegen."

Allerdings: Möglicherweise wird sie gar nicht drum herumkommen, mit ihren gesicherten Marken Geld zu verdienen, denn, da sind sich Experten einig, es gilt als Missbrauch, wenn eine Marke nur "reserviert" werde, um andere am Gebrauch derselben zu hindern.

Wie auch immer man dazu steht, hier geht’s zum angesprochenen Merch, der fairerweise auch Produkte für Greta-Gegner auffährt. Also: Zuschlagen, so lange es noch erlaubt ist!