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Unfassbar: Deutsches Start-up will Tote wieder zum Leben erwecken!

Berliner Arzt lässt mit Kryotechnik Science-Fiction real werden. Dr. Emil Kendziorra friert Menschen nach dem Tod ein, bis sie wiederbelebt werden können.

Mensch gefroren Kryotechnik
Noch ist die Technik nicht so weit, Menschen wieder aufzutauen, doch Einfrieren geht bereits. Foto: IMAGO / Everett Collection
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Es klingt wie aus einem Hollywood-Blockbuster, doch in Berlin wird es Realität. Der 38-jährige Arzt hat sich auf das Einfrieren von Menschen und Gehirnen spezialisiert.

Bereits vier Menschen liegen auf Eis

Das Berliner Start-up Tomorrow Biostasis hat sich jetzt als erstes europäisches Unternehmen auf Kryotechnik spezialisiert. Für stolze 200.000 Euro haben sich bereits vier Menschen nach dem Tod einfrieren lassen.

Wer sich das nicht leisten kann, für den gibt es ein günstigeres Angebot. Das Einfrieren für lediglich das Gehirn gibt es bereits für 75.000 Euro. "Für den Körper wird in der Zukunft voraussichtlich gesorgt werden können", so Dr. Emil Kendziorra.

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Wie funktioniert Kryo-Schlaf

Sobald der Tod eingetreten ist, steht ein Ärzte-Team bereit, um den Körper auf die Behandlung vorzubereiten. Dafür hat Tomorrow Biostasis drei Krankenwagen zu mobilen Konservierungswagen umgebaut.

"Idealerweise werden wir schon vorher vom Arzt, Angehörigen oder dem Patienten selbst informiert und warten in der Nähe. Wir übernehmen den Kunden, wenn er von den behandelnden Ärzten für Tod erklärt wurde. Also dann, wenn die Alternativen nur noch die Beerdigung oder eine Einäscherung wären."

Sobald die Leiche vom Kryo-Team übernommen wird, beginnt der Prozess: "Im Auto fangen wir sofort mit der Kühlung an. Gleichzeitig beginnen wir mit einer Herzdruckmassage, geben Sauerstoff über eine Atemmaske. Nicht, um den Toten wiederzubeleben, sondern um das einsetzende Sterben der Zellen zu verlangsamen und schließlich mit der Kühlung ganz zu stoppen."

Die Herzdruckmassage und der Sauerstoff sorgen dafür, dass die Zellen im Körper weiterhin versorgt werden. Das verhindert das Absterben wichtiger Areale und erleichtert den späteren Auftau- und Wiederbelebungsprozess. Im Krankenwagen werden die Patienten bereits auf bis zu -80 Grad langsam heruntergekühlt.  

Was geschieht dann?

Damit der Körper in der Zukunft wieder problemlos aufgetaut werden kann, muss er bis auf -196 Grad heruntergekühlt werden. Dazu wird der Proband vom Krankenwagen in ein 3,20 Meter großes Metallgefäß umgebettet. Dort sorgen dann 1900 Liter flüssig Stickstoff für eine dauerhafte Kühlung. Gelagert werden diese Metallzylinder in einem Institut mit Lagerraum der Berliner Firma in der Schweiz. Die Gegend, in der es kaum Kriminalität gibt und keine Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hochwasser zu erwarten sind.

Wann die Probanden wieder zurück ins Leben geholt werden, kann noch nicht gesagt werden. Die dafür notwendige Technik ist noch nicht erfunden. "Vielleicht dauert es 100, 300, 500 Jahre, bis es möglich ist, einen menschlichen Organismus wiederzubeleben, zu heilen und zu verjüngen", so Dr. Emil Kendziorra. "Es ist ein Wagnis, aber auch eine Chance."

Unternehmen mit Zukunft

Bisher haben sich vier Menschen für den Kyro-Schlaf entschieden, doch es gibt bereits Hunderte weitere Anmeldungen. Dr. Kendziorra ist optimistisch: "Es gibt Familien, die sich gemeinsam für die Kryokonservierung angemeldet haben."

Der Arzt hat früher in der Krebsforschung gearbeitet und war von den mangelnden Fortschritten frustriert. "Alle zehn Jahre heißt es immer wieder, dass wir den Krebs in zehn Jahren besiegen können. Funktioniert hat das bislang nicht." Kryo-Technik ist in der Medizin keine Neuheit mehr. Eizellen, Spermien und ganze Embryos werden bereits tiefgefroren und ohne Beschädigung wieder aufgetaut. Auch bei Organen hat das schon funktioniert.

"In den 1960er-Jahren galt man bei einem Herzstillstand unwiderruflich als tot. Man kannte noch keine Herzdruckmassage." Vielleicht sind Szenen wie in Star Trek, Passengers oder Avatar in der Zukunft mehr als nur Science-Fiction. Wer weiß.

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