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Gehaltsverhandlung: So klappt’s mit der Gehaltserhöhung

Bei der Gehaltsverhandlung ist Fingerspitzengefühl gefragt, um die gewünschte Gehaltserhöhung durchzusetzen – taktisches Vorgehen ist deshalb unabdingbar. Hier findest du wertvolle Tipps für das Gespräch mit deinem Vorgesetzten.

Zwei Männer geben sich die Hand
Gehaltsverhandlung: So klappt’s mit der Gehaltserhöhung Foto: iStock/SARINYAPINNGAM
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Gehaltsverhandlungen gehören dazu

Ob im Vorstellungsgespräch oder nach mehreren Jahren im Unternehmen: Die Gehaltsverhandlung ist immer ein harter Brocken. Dabei gehört das Gehaltsgespräch zum Arbeitsalltag dazu – und ganz von allein wird kaum ein Vorgesetzter dein Gehalt erhöhen. Um dem Boss allerdings nicht auf den Schlips zu treten, bedarf es einer Portion Fingerspitzengefühl. Den Dialog solltest du aber keinesfalls scheuen: Deine Initiative zum Gehaltsgespräch zeugt von Selbstsicherheit.

Du weißt, dass du gute Arbeit leistest und möchtest dafür fair entlohnt werden. Mit ein paar Verhandlungstricks überzeugst du den Chef im Handumdrehen, dir eine Gehaltserhöhung zu geben.

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Vorbereitung zur Gehaltsverhandlung

Vor der Gehaltsverhandlung sollte dir klar sein, was du im Gespräch konkret erreichen willst. Deshalb ist die richtige Vorbereitung das A und O. Mache dir im Vorfeld zu den folgenden Punkten Gedanken.

  1. Was verdienst du im Moment?

Zunächst mag diese Frage banal klingen, doch viele Menschen wissen nicht genau, wie ihr Gehalt tatsächlich nach allen Abzügen aussieht. Mache dir darüber hinaus klar, wie es mit der Vergütung von Überstunden, Weihnachts- und Urlaubsgeld oder Prämien aussieht. Auch Zusatzleistungen wie ein Firmenwagen oder eine Mitgliedschaft im Sportstudio spielen eine Rolle.

  1. Was möchtest du verdienen?

Es ist wichtig, dass du konkrete und realistische Vorstellungen von deinem Wunschgehalt hast. Nur so kannst du vermeiden, dass du aus Unsicherheit im Gespräch schlechte Kompromisse eingehst. Für eine Einschätzung fragst du am besten Freunde oder ehemalige Ausbildungs- und Studienkollegen, die in einer ähnlichen Branche arbeiten. Auch im Kollegium darf nachgefragt werden, sofern ihr euch gut miteinander versteht.

  1. Weshalb solltest du eine Gehaltserhöhung bekommen?

Stelle deinem Vorgesetzten gegenüber klar, weshalb du für deine Arbeit mehr Geld bekommen solltest. Hier steht deine Leistung im Vordergrund – Argumente über die Gehälter der anderen Kollegen sind kontraproduktiv. Überlege dir vorher, für welche Erfolge du im Unternehmen verantwortlich warst, welche Kompetenzen du ausbauen konntest und was dich am Arbeitsplatz besonders auszeichnet.

  1. Wo steht das Unternehmen aktuell?

Auch äußere Faktoren spielen eine Rolle bei der Gehaltsverhandlung: Dazu zählt beispielsweise die aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Wähle für das Gehaltsgespräch einen Zeitpunkt, zu dem die Geschäftszahlen gut aussehen. Musste dein Chef gerade Einbußen hinnehmen, warte hingegen lieber noch ein paar Monate ab.

  1. Wann erfolgt die Gehaltsverhandlung?

Sensibilität solltest du außerdem beim Termin für die Gehaltsverhandlung walten lassen – öfter als alle zwölf Monate wird in der Regel nicht über das Gehalt verhandelt. Und auch der Wochentag spielt eine Rolle: Montag und Freitag eignen sich denkbar schlecht für das Gespräch. Während dein Vorgesetzter montags damit beschäftigt sein wird, die kommende Woche zu planen, ist er am Freitag gedanklich vielleicht schon im Wochenende angelangt. Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag sind daher gute Zeitpunkte für das Gehaltsgespräch.

Wie du die Gehaltsverhandlung meisterst

Sobald die Vorbereitung erfolgt ist, steht der Gehaltsverhandlung nichts mehr im Wege. Mit den folgenden Tricks gehst du garantiert zufrieden aus dem Gespräch hervor.

●     Das erste Angebot machen: Schlage deinem Arbeitgeber vor, welche Gehaltserhöhung du dir vorstellst. So machst du ihm direkt die Obergrenze klar. Als Faustregel gilt, dass mindestens zehn Prozent mehr Gehalt vorgeschlagen werden dürfen, wenn du dich beruflich nicht wesentlich weiterentwickelt hast.

●     Nicht das erste Gegenangebot akzeptieren: Das erste Angebot, das dein Boss dir macht, solltest du nicht akzeptieren. Mit dem Vorschlag signalisiert dir dein Vorgesetzter grundsätzlich Verhandlungsbereitschaft – und daran musst du anknüpfen.

●     Souverän auftreten: Ein selbstsicheres Auftreten ist besonders im Gehaltsgespräch wichtig. Halte Blickkontakt, höre deinem Gegenüber aktiv zu und halte auch längere Gesprächspausen schweigend aus, um nicht nervös zu wirken.

●     Nicht entschuldigen: Achte darauf, nicht in die Defensive zu geraten, wenn dein Chef dein Angebot erstmal ablehnt. Mache dir deutlich, dass du einen guten Job machst und die Gehaltsverhandlung deshalb völlig legitim ist. Entschuldige dich nicht dafür, eine Gehaltserhöhung ins Spiel gebracht zu haben.

●     Flexibilität mitbringen: Wenn dein Chef hartnäckig bleibt, ist deine Flexibilität gefragt. Möchte er dir definitiv keine Gehaltserhöhung geben, kannst du immerhin Zusatzleistungen oder flexiblere Arbeitszeiten vorschlagen, welche die Qualität am Arbeitsplatz für dich erhöhen.

●     Nicht jammern: Es gelingt dir nicht, deinen Boss von deinen Qualitäten zu überzeugen? Trotzdem solltest du bloß nicht in den Selbstmitleids-Modus verfallen: Deinen Vorgesetzten interessiert es nicht, dass Mieten, Sprit und Lebensmittel immer teurer werden.

●     Höflich bleiben: Gehaltserhöhungen sind ein emotionales Thema – dies darfst du dir aber nicht anmerken lassen. Bleibe ruhig und höflich, auch wenn ihr euch nicht sofort einigen könnt.

Zusammenfassung: Wie die Gehaltsverhandlung zum Erfolg wird

Um die gewünschte Gehaltserhöhung zu bekommen, spielt die richtige Vorbereitung eine gute Rolle: Überlege dir vor dem Gespräch, was du verdienen möchtest und weshalb du ein besseres Gehalt verdient hast. Wähle einen Zeitpunkt aus, in dem das Unternehmen gerade gute Zahlen schreibt. Während der Gehaltsverhandlung überzeugst du deinen Chef, indem du deine Vorteile kennst, selbstsicher auftrittst und notfalls auch flexibel reagieren kannst.