Fleisch-Skandal bei Lidl und Aldi: Tests zeigen beunruhigende Ergebnisse
Im Rahmen einer Studie der Deutschen Umwelthilfe wurden verschiedene Fleischprodukte von Aldi und Lidl getestet. Das Ergebnis ist erschreckend.
Die Deutsche Umwelthilfe hat 62 Putenfleischprodukte aus der Massentierhaltung im Labor getestet. 31 Produkte aus Lidl- und 31 aus Aldi-Filialen aus ganz Deutschland wurden überprüft.
Dabei handelt es sich um das Fleisch von Tieren, die im Stall gehalten werden, also aus der "Stallhaltung 2" stammen.
Resistente Keime in Testkäufen
Die Ergebnisse sind vor allem beunruhigend. In jedem vierten Kauf von Aldi und jeder dritten Putenfleischprobe von Lidl fand man antibiotikaresistente Keime.
"8 von 31 Lidl-Putenfleischproben wiesen im Labortest außerdem gefährliche Keime auf, die sogar Reserve-Antibiotika ausschalten können", heißt es im Bericht der Umwelthilfe. Diese würden immer dann eingesetzt, wenn die gängigen Antibiotika nicht mehr wirken.
Behandlung von Krankheiten erschwert
Wenn Menschen regelmäßig Fleisch aus dem Discounter konsumieren, können sie demnach immun gegen Antibiotika werden, was wiederum die Behandlung von Krankheiten erschwert.
"Das ist besonders dramatisch, da hier resistente Erreger entstehen, gegen die uns dann möglicherweise keine Medikamente mehr zur Verfügung stehen", so der Bundesgeschäftsführer der Organisation.
Zusätzlich wird in dem Bericht bemängelt, dass es keine ausreichenden gesetzlichen Regeln für Tierschutz in der Putenhaltung gebe.
WHO & Weltärztebund mahnen
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mahnt zum Verzicht von Antibiotika in der Fleischproduktion.
Aldi und Lidl haben bereits angekündigt, dass es ab 2030 nur noch Produkte aus den Haltungsformen 2 und 3 in ihren Regalen geben wird. Ob das nicht zu spät ist, bezweifelt nicht nur die Deutsche Umwelthilfe. Auch der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes fordert den Einsatz von Reserve-Antibiotika in der Produktion zu beenden.
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