News-Update

EU soll rauchfrei werden – Datum steht!

Die Europäische Union will mit einem umfassenden Plan die Zahl der Krebstoten senken und bis 2040 weitgehend rauchfrei werden.

Frau, die eine Zigarette raucht
Bis 2040 will die EU weitgehend rauchfrei werden (Symbolbild) Foto: iStock / Mac99
Auf Pinterest merken

Krebs ist Ursache für ein Viertel aller Todesfälle

Jedes Jahr sterben in EU-Ländern mehr als eine Million Menschen an Krebs, allein 2020 erlagen einem Bericht des Stern zufolge 1,3 Millionen Europäer der heimtückischen Krankheit. Im gleichen Jahr erhielten 2,7 Millionen Menschen in Europa eine Krebsdiagnose.

In Deutschland starben laut dem Statistischen Bundesamt 2019 knapp 125.000 Männer und 106.000 Frauen an den Folgen einer Krebserkrankung, womit diese die Ursache für ein Viertel aller Todesfälle darstellt. Zu den häufigsten Krebsformen zählten dabei Lungen- und Bronchialkrebs.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

EU mit umfassenden Plan zur Krebsbekämpfung

Die EU-Kommission will den Krebs nun mit einem umfassenden Plan bekämpfen. Ein wichtiger Bestandteil davon ist die drastische Reduzierung der Raucherquote. Kommissionsvize Margaritis Schinas hat als Ziel die "tabakfreie Generation" ausgerufen. Bis 2040 soll der Anteil der Raucher in der Europäischen Union von 25 auf unter fünf Prozent gesenkt werden.

Wie das? Indem die Preise für Tabak durch eine Anpassung der Mindestbesteuerung erhöht und die Produktstandards verschärft werden. Außerdem will man gegen Tabakwerbung in sozialen Netzwerken und beim Sponsoring vorgehen.

Daniela Ludwig, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, nimmt zudem die langjährigen Raucher ins Visier: "Ich arbeite daran, genau diese Zielgruppe noch besser zu erreichen, ihnen bestehende und neue Hilfsangebote aufzuzeigen."

Alkohol als Risikofaktor bislang unterschätzt

Nach Ansicht der EU-Kommission ist auch der Konsum von Alkohol ein Risiko für Krebserkrankungen, was häufig unterschätzt werde. Auch hier sollen die Preise angehoben und die Werbung sowie Verfügbarkeit eingeschränkt werden. Darüber hinaus will man in den EU-Staaten besser über die Gefahren aufklären und beispielsweise Gesundheitshinweise auf alkoholischen Getränken vorschlagen, so Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

Ein weiterer Punkt im Plan zur Krebsbekämpfung ist eine Verbesserung der Präventionsmaßnahmen sowie der Behandlung und Nachbehandlung der Krankheit. So sollen bis 2025 in allen EU-Ländern Früherkennungstests für mindestens 90 Prozent der Risikogruppen für Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs angeboten werden.

Bis 2030 wiederum sollen 90 Prozent der Patienten Zugang zu nationalen und in der Europäischen Union vernetzten Krebszentren erhalten. Außerdem sei geplant, die Impfungen gegen bestimmte Krebsarten auszuweiten und Risikofaktoren wie Umweltverschmutzung, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel gezielt zu bekämpfen.