Ernährung: Belgier erklären Fleisch offiziell zur Sünde
Die Belgier haben die gute alte Ernährungspyramide reformiert. Dabei landet weiterverarbeitetes Fleisch in einer neu etablierten Schäm-dich-Ecke.
Die Ernährungspyramide zeigt an, wie viel wir von welchen Lebensmitteln täglich zu uns nehmen sollten. In der klassischen Variante sind ganz unten die Getreideprodukte angesiedelt – von ihnen kann man sich also am meisten genehmigen.
Darüber stehen Obst und Gemüse, gefolgt von Fleisch, Fisch und Molkereiprodukten. Ganz oben werden Öle, Fette, Alkohol und Süßigkeiten angezeigt. In Deutschland kümmert sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung um die Orientierungshilfe. 2005 initiierte die DGE einen Tausch der Kohlehydratelieferanten mit dem Obst und Gemüse, aber ansonsten hat sich hierzulande nicht viel getan.
Ganz anders sieht es in Belgien aus. Dort wurden jetzt die Molkereiprodukte an die Spitze gesetzt und die ehemaligen Top-Sünden wie Alkohol sowie Süßigkeiten komplett ausgelagert. In dieser neuen Schäm-dich-Ecke findet sich auch weiterverarbeitetes Fleisch wie Aufschnitt oder Bacon.
Warum? Weiterverarbeitetes Fleisch enthält eine Menge Natrium und zu viel davon steht im Verdacht, Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Krebs auszulösen. Einem Bericht der WHO zufolge erhöhen bereits 50 Gramm weiterverarbeitetes Fleisch pro Tag die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, um 18 Prozent.
Natrium befindet sich in vielen Lebensmitteln, beispielsweise Burgerfleisch, Kartoffelchips, Salatdressing und Tiefkühlkost. Unbearbeitetes Fleisch wie ein saftiges Steak ist dagegen unbedenklich. Immerhin ...