Der Killer aus dem All: Alles zum Mythos "Nibiru"!
Er ist viermal so schwer wie die Erde und kommt nur alle 27 Millionen Jahre vorbei – und doch gehört er zu unserem Sonnensystem. Planet 9 (auch Nibiru oder Planet genannt) macht sich zwar rar, aber er hat es in sich. Denn wenn er auftaucht, hagelt es Asteroiden, und sein Besuch endet nicht selten mit einem Massensterben auf der Erde …
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Es ist die Ur-Katastrophe des Lebens auf der Erde – und es passiert immer wieder. Seit Jahrzehnten beschäftigen sich Forscher mit der Frage, wieso es auf der Erde exakt alle 27 Millionen Jahre zu einem Massensterben kommt.
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"Ein seltsames Phänomen", erklärt Professor Daniel Whitmire von der University of Louisiana, "das sich aber für die vergangenen 500 Millionen Jahre lückenlos nachweisen lässt."
Wie findet man einen unsichtbaren Planeten?
Als Hauptverdächtiger gilt in Forscherkreisen ein noch nicht entdeckter, neunter Planet in unserem Sonnensystem – ein Phantom, das regelmäßig auftaucht, sein Unwesen treibt, das Leben auf der Erde auslöscht und wieder verschwindet.
Doch wie kann das sein? Wie konnte man einen abtrünnigen Planeten in 5000 Jahren astronomischer Beobachtung übersehen? Und löscht Planet 9 irgendwann auch die Menschheit aus?
Die Gründe, weshalb Planet 9 so lange unbemerkt seine Bahn ziehen konnte, sind einfach: "Er ist weit weg, reflektiert nur wenig Sonnenlicht und bewegt sich sehr langsam um die Sonne", erklärt der Wiener Astronom Florian Freistetter. Dabei kann man der Forschung wahrlich nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben.
Teleskope rund um den Globus suchen seit Jahrzehnten den Himmel nach Auffälligkeiten ab. Und auch wenn der Phantom-Planet bisher nicht gesichtet werden konnte, fand man auf diese Weise eine deutliche Spur.
Man könnte auch sagen: Wäre die Suche nach dem Schuldigen für das regelmäßige Massensterben auf der Erde ein Gerichtsverfahren, wäre Planet 9 aufgrund belastender Indizienbeweise schon längst verurteilt worden. Tatsächlich führt die Spur hinter den Kuipergürtel – eine ringförmige Asteroiden-Wolke, die bislang den Rand des Sonnensystems markierte.
Dort fand man insgesamt 13 größere Asteroiden und Zwergplaneten, die jenseits der Grenzen des Kuipergürtels, in Entfernungen von 7,5 bis 67 Milliarden Kilometern in elliptischen Bahnen um die Sonne kreisen.
Dass sie dabei schon aufgrund ihrer puren Existenz die Gesetze der Physik ignorieren, macht sie für die Jäger von Planet 9 verdächtig: "Nach allem, was wir über das Sonnensystem wissen, sollte es dort keine großen Himmelskörper geben", erklärt Megan Schwamb, Astronomin an der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Taipeh.
Planet 9 – Wie konnten wir den nur übersehen?
Niemand kann erklären, wie sie so weit weg von der Sonne ihre Bahnen halten – es sei denn, ein großer Phantom-Planet kreuzt ebenfalls durch den leeren Raum hinter dem Kuipergürtel und stabilisiert die 13 Sonderlinge.
Verdächtig sind zudem die gleichmäßigen Umlaufbahnen, die alle im selben Winkel zu Sonne stehen. Das ist deshalb ein Hinweis auf Planet 9, da die 13 Randbewohner regelmäßig in den Einflussbereich von Planeten wie Neptun oder Saturn geraten – und die synchronen Umläufe der 13 Himmelskörper durch deren Gravitation durcheinandergewürfelt werden müssten. Doch das passiert nicht.
Im Klartext bedeutet das: Nimmt man die Sonne plus die acht Planeten unseres Systems und beobachtet deren Einfluss auf die 13 Himmelskörper jenseits des Neptun, geht die Rechnung nicht auf – jedenfalls nicht ohne einen weiteren Einflussfaktor.
Ersetzt man aber die Unbekannten in der Gleichung durch die Daten eines neunten Planeten, der bislang unbeobachtet seine Bahnen um die Sonne zieht, ergibt das Verhalten der 13 Himmelskörper plötzlich einen Sinn.
Steckbrief von Planet 9
Es ist wie bei einem Puppenspiel: Die Forscher sehen die Puppen tanzen und die Fäden, die sie steuern – und gehen davon aus, dass der Puppenspieler da ist, auch wenn er sich verbirgt. Aber um wen handelt es sich bei diesem Täter genau?
Steckbrief von Planet 9 formulieren zu können, erstellen Forscher der Universität Bern ein planetares Phantom-Bild. Mithilfe von Computer-Algorithmen konnten die Astrophysiker Esther Linder und Christoph Mordasini die Eigenschaften von Planet 9 simulieren – ohne ihn je gesehen zu haben.
Demnach ist er ein Gas-Riese, der es auf ein Gewicht von etwa zehn Erdmassen und einen Radius von 23 300 Kilometern bringt. Auch Professor Whitmire hat ein Computermodell von Planet 9 erstellt – und festgestellt, dass sich der abtrünnige neunte Planet bis zu 100-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde.
Das ist deswegen ein entscheidender Hinweis, da das Modell in das gesuchte Täterprofil passt. Denn um die Sonne einmal zu umrunden, benötigt Planet 9 nach diesem Modell exakt 27 Millionen Jahre – womit sich der Kreis zu dem Massensterben auf der Erde schließt.
Und der Tathergang klar wird: Alle 27 Millionen Jahre trifft Planet 9 auf seinem Weg durch den Orbit auf den Kuipergürtel, schleudert Millionen Asteroiden in Richtung Erde und setzt das Leben zurück auf Null. Die Einschläge seien dabei nicht das Schlimmste, sondern die Asteroiden-Wolke, die an der Erde vorbeizieht und für Jahre den Himmel verdunkelt, sagen die Forscher.
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Für die Menschheit wäre die Begegnung mit Planet 9 wahrscheinlich das sichere Ende. Doch sollte sich die Theorie von Professor Whitmire bestätigen, bliebe uns bis dahin noch etwas Zeit. Mit dem nächsten großen Massensterben dieser Art rechnet er frühestens in 16 Millionen Jahren …