Was macht Armin Mueller-Stahl heute?
Armin Mueller-Stahl ist einer der wenigen deutschen Schauspieler von absolutem Weltrang. Was macht Armin Mueller-Stahl heute?
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Armin Mueller-Stahl: Kindheit
Armin Mueller-Stahl wird am 17. Dezember 1930 in Tilsit in Ostpreußen geboren. 17 Jahre später ist Preußen Geschichte. Tilsit liegt heute in Russland und heißt Sowetsk. Er verbringt seine unbeschwerte Kindheit in einer Familie in der viel gemalt, musiziert und Theater gespielt wird.
Dieses Idyll endet jäh mit dem Ausbruch den Zweiten Weltkriegs. Der Vater wird eingezogen und stirbt, wie die Familie erst 14 Jahre später erfährt, am 1. Mai 1945 in einem deutschen Lazarett im mecklenburgischen Schönberg.
Mueller-Stahl will professioneller Geigenspieler werden, studiert Violine und Musikwissenschaft am städtischen Konservatorium in West-Berlin, wechselt dann aber zur Schauspielerei und spielt 1952 im Ensemble des Berliner Theaters am Schiffbauerdamm.
Armin Mueller-Stahl: Ausreise aus DDR
Seine Theaterkarriere geht über 20 Jahre, ist in den 1970er Jahren aber vorbei. Armin Mueller-Stahl mausert sich in der Schauspielerei zu einem Charakterdarsteller, steht oft mit seinem Freund Manfred Krug zusammen vor der Kamera. Fünf Mal nacheinander wird er in dieser Zeit zum beliebtesten Schauspieler der DDR gewählt.
Zunächst für den Sozialismus, unterschreibt er dennoch 1976 den offenen Brief gegen die Zwangsausbürgerung Wolf Biermanns, was einen permanenten Bruch mit der DDR bedeutet. Er erhält nun kaum noch Rollen. 1980 wird seinem Antrag, nach West-Berlin ausreisen zu dürfen, stattgegeben.
In Westdeutschland kann er an seine schauspielerischen Erfolge anknüpfen, dreht mit Fassbinder. Auch international geht sein Stern jetzt auf. Andrzej Wajda oder Patrice Chéreau bieten ihm Rollen in ihren Filmen an.
Armin Mueller-Stahl: Filme
Ende der 1980er Jahre eine erneute Zäsur: Der Sprung über den großen Teich - Armin Mueller-Stahl versucht es in Hollywood. Er spielt in Costa-Gavras' "Die ganze Wahrheit", obwohl er kaum ein Wort Englisch spricht. Der Film wird ein Erfolg, Mueller-Stahl etabliert sich.
Für seine Rolle in Avalon (1990) erhält er exzellente Kritiken und kann ein Jahr später in Jim Jarmuschs "Night on Earth" auch beweisen, dass ihm Komödiantisches liegt. In "Utz" wird er ein weiteres Jahr später mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. 1997 dann sein größter Erfolg. Für seine schauspielerische Leistung in "Shine – Der Weg ins Licht" wird er 1997 mit einer Oscar-Nominierung geehrt.
Wegen des guten kalifornischen Klimas zieht er nach Pacific Palisades, unweit des damaligen Hauses von Thomas Mann, noch nicht ahnend, dass er ein paar Jahre später eben diesen in einer mehrteiligen TV-Produktion spielen wird. Auch wird er US-amerikanischer Staatsbürger.
2001 ist es so weit: Armin Mueller-Stahl ist Thomas Mann. Die Kritik bewertet diese Rolle in Heinrich Brelörs Produktion "Die Manns" über die schicksalhafte Geschichte der Schriftsteller-Familie Mann als eine seiner besten.
Was macht Armin Mueller-Stahl heute?
2006 gibt Armin Mueller-Stahl zu Protokoll, dass er mit der Schauspielerei aufhört. Das ist aber wohl nicht ernst und endgültig gemeint, wie es klingt, denn es folgen weitere Filme. Mueller-Stahl verfeinert seine Aussage mit dem einschränkenden Zusatz, dass er bis zu seinem Tod weiter spielen möchte, weniger häufig und auch nur Rollen, die ihm wirklich zusagen.
Eine davon ist 2007 die eines russischen Mafia-Paten in "Tödliche Versprechen – Eastern Promises". Auch Roland Emmerich schafft es, ihn nochmal vor die Kamera zu holen, für seinen Steinzeit-Abenteuerfilm "10.000 B.C.". 2009 folgen gleich zwei weitere Filme. Unter der Regie von Tom Tykwer spielt er im Politthriller "The International" und Ron Howard setzt Mueller-Stahl in der Dan-Brown-Verfilmung "Illuminati" als intriganten Zeremonienmeister im Vatikan brillant in Szene.
Danach gönnt sich er sich eine sechsjährige Pause, bevor er 2015 dem Ruf von Kultregisseur Terrence Malick folgt, um im Drama "Knight of Cups" an der Seite von Christian Bale, Natalie Portman, Cate Blanchett und Antonio Banderas aufzutreten.
Neben der Schauspielerei widmet sich Mueller-Stahl seit Längerem der Malerei, die als einen Hort der Freiheit beschreibt, dem einzigen Zeitpunkt, an dem er "wirklich fliegen" könne. Seit etwa 2001 stellt er seine so geschaffenen Bilder regelmäßig aus. 2007 gestaltet er eine Sonderausgabe der 30-bändigen Brockhaus Enzyklopädie, deren Buchrücken seine Lithografien schmücken.
Auch schreibt Mueller-Stahl seit den früher 1980er-Jahre etliche Bücher, das neueste kommt 2018 unter dem Titel "Der wien Vogel fliegen kann" auf den Markt.