Wo liegt die giftigste Stadt der Welt?
Sie gelten als weiße Flecken unseres Planeten. Orte an denen bereits ein Schritt tödlich sein kann, wo die Zivilisation aufhört oder zu denen nur die Mächtigsten der Welt Zutritt haben. Welt der Wunder über dunkle Geheimnisse, unberechenbare Gefahren und unglaubliche Geschichten ...
Die giftigste Stadt der Welt
Große, rote Warnschilder stehen mitten im westaustralischen Nirgendwo. Dabei ist auf der Landkarte nichts zu finden. Geht man aber allen Warnungen zum Trotz weiter, tauchen plötzlich Häuser auf, ganze Wohnblöcke, eine kleine Kirche. Es sind die Ruinen einer Stadt, die nun die giftigste Geisterstadt der Welt ist.
Aber welche Drama hält dieser Ort versteckt? Jahrzehntelang wurde in den Bergwerken von Wittenoom Blauer Asbest abgebaut, bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts ein beliebter Baustoff.
Blauer Asbest
Das Geschäft boomte – und tötete nach und nach die Einwohner Wittenooms. Tatsächlich ist Blauer Asbest die giftigste aller Asbestsorten; er spaltet sich in feine, in der Luft schwebende Fasern auf und gelangt in die Lunge, wo er schwere Schäden anrichtet.
Eine Geisterstadt
1966 wurde die Asbestmine in Wittenoom geschlossen, aber da war es für viele der rund 20 000 Bewohner schon zu spät: Mindestens 1000 Arbeiter, Einwohner und sogar Besucher starben an Tumoren oder schweren Lungenkrankheiten. Die Belastung der Stadt blieb so hoch, dass Wittenoom 2007 von der Regierung zur kontaminierten Zone erklärt wurde, der Geisterstadt wurde der Stadtstatus aberkannt, und sie wurde zum verbotensten Ort des australischen Kontinents.
Sie ist von Verkehrsschildern, aus Adressverzeichnissen und offiziellen geografischen Lexika getilgt. Doch obwohl die Vergiftungsgefahr hier auch heute noch gefährlich hoch ist, gibt es in Wittenoom drei letzte Einwohner, die sich von ihrer Heimat nicht trennen wollen: Für die drei ehemaligen Bergarbeiter gehört der Tod seit Jahrzehnten zu Wittenoom einfach dazu.