Vulkan-Update

Wie funktioniert ein Hurrikan aus Gestein?

Wir gehen dem Phänomen Vulkan auf die Spur und fragen heute, wie ein Hurrikan aus Gestein funktioniert.

Vulkanausbruch
Vulkanausbruch Foto: iStock / StanislavBeloglazov
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Wie funktioniert ein Hurrikan aus Gestein?

Ein pyroklastischer Strom (griechisch für "zerbrochenes Feuer") gehört zu den gewalttätigsten Phänomenen der Natur. Während die schnellste Lava gerade einmal 60 Kilometer pro Stunde erreicht und sich ihr Weg relativ gut vorhersehen lässt, haben Wissenschaftler schon Aschewolken beobachtet, die sich zeitweise mit Schallgeschwindigkeit ausbreiteten.

Asche ist also nicht nur schneller und mächtiger als ein Wirbelsturm, sie wirkt auch um ein Vielfaches verheerender. Die "glühende Wolke", so der französische Name des Phänomens, behält selbst über 40 Kilometer vom Gipfel entfernt ihre hohen Temperaturen bei. Der Grund: Im Gegensatz zum Erdinneren können die vulkanischen Gase an der Oberfläche durch den Kontakt mit Sauerstoff verbrennen und auf diese Weise die Gluthölle am Laufen halten.

Die Gluthölle

Wie ein Flammenwerfer vernichtet der Strom alles, was er auf seinem Weg überrollt. Nicht länger als zwei bis fünf Minuten dauert das lawinenartige Inferno, dann sind Wälder und Städte ausradiert und die Überreste vollständig mit Staub bedeckt. Selbst moderne Gebäude halten dem Tsunami aus Gas und bis zu 1,5 Tonnen Asche pro Kubikmeter in der Regel nicht Stand.

Auch kühle Meeresarme nehmen der Wolke nichts von ihrer Vernichtungskraft, denn sie überwindet derartige Hindernisse wie auf einem Luftkissen. Im Gegenteil: Für Menschen wird sie, vom Wasser kommend, sogar noch gefährlicher. Denn ohne Brenn- und Explosionsgeräusche bewegt sich die Welle beinahe lautlos vorwärts. Wer sich also bei einem Ausbruch durch die scheinbar große Entfernung in Sicherheit wiegt, könnte eine böse Überraschung erleben: Bei Nebel oder in der Nacht ist das Anrollen eines pyroklastischen Stroms im Voraus so gut wie nicht wahrnehmbar ...

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