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Wegen überfüllten Gefängnissen: In DIESEM europäischen Land kommen 1700 Häftlinge vorzeitig frei!

Der Platz in den Gefängnissen reicht nicht mehr aus, es muss welcher geschaffen werden. Dazu lässt ein Land jetzt 1700 Gefangene vorzeitig wieder frei.

Londoner Gefängnis
Das Gefängnis im Londoner Stadtteil Wandsworth ist das zweitgrößte in Großbritannien und wurde bereits im November 1851 eröffnet Foto: IMAGO / Avalon.red
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Mit diesen Nachrichten haben sicher viele englische Bürger*innen nicht gerechnet. Etliche Straffällige werden vorzeitig entlassen, um Platz zu schaffen. Eine andere Möglichkeit als diesen Schritt sah die Regierung in London anscheinend nicht.

Die Bedingungen werden gelockert

Normalerweise müssen mindestens 50 Prozent der Haftstrafe abgesessen sein, um einen Bewährungsantrag zu stellen. Diese Regelung wird aufgrund der Notlage auf 40 Prozent gesenkt. Die Häftlinge kommen dann nach ausreichender Prüfung nur unter Auflagen frei. Sollte sie dagegen verstoßen, müssen sie zurück in ihre Zelle.

Premierminister Keir Starmer zeigte Verständnis für die betroffenen Opfer. Für sie muss es "unglaublich schwierig" sein, über die vorzeitige Freilassung der Täter*innen zu erfahren. Es gibt jedoch etwas Entwarnung, nicht jeder Häftling wird von den Entlassungen profitieren können. Wer ein Verbrechen in den Bereichen Terrorismus, sexueller Delikte, häuslicher Gewalt und schwerer Straftaten begangen hat, wird nicht freigelassen.

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Schuld wird auf Vorgänger geschoben

Eine Regierungssprecherin von Premierminister Keir Starmer äußerte gegenüber der Presse Vorwürfe in Richtung Vorgängerregierung. Die Konservativen hätten nicht genügend Haftplätze geschaffen. "Dies ist eine weitere schwierige, harte, aber notwendige Maßnahme, die wir ergreifen".

Die Sozialdemokraten müssten nun das Chaos beseitigen, das die Vorgänger verursacht haben. Dafür benötigt es jedoch etwas Zeit und Maßnahmen, die vielleicht nicht jeder verstehen kann. Aktuell gibt es durch die vielen Unruhen im Land deutlich mehr Verurteilungen. Deswegen musste dieser Schritt zur Freilassung von 1700 Gefangenen getan werden.

Hilfsorganisationen kritisieren die Aktion

Es seien alle Vorkehrungen für eine gute Betreuung der auf Bewährung Freigelassenen getroffen wurden, sagte Polizei-Staatssekretärin Diana Johnson gegenüber der BBC. Doch Aktivist*innen üben deutliche Kritik an der Aktion. Die Rehabilitation der Freigelassenen sei dadurch in Gefahr.

Gerade wenn es um die Job- und Wohnungssuche ginge, werden vor allem viele junge Männer nicht ausreichend unterstützt. Die Organisation Switchback äußerte sich kritisch: "Infolgedessen besteht die Gefahr, dass das Entlassungsprogramm die Rehabilitation gefährdet und die Rückfallquote erhöht, wenn es nicht durch angemessene Unterstützung und eine wirksame Wiedereingliederung flankiert wird."

Gefängnisse sind veraltet

Manche Gebäudeteile der Haftanstalten stammen teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert. Eine umfassende Modernisierung, wie es nötig wäre, hat es nur sporadisch gegeben, so berichtet es die Tagesschau.

Notwendige Erweiterungen und Neubauten von Gefängnissen hat es in der Vergangenheit nicht ausreichend gegeben. Nun sind die Räume überfüllt und Gerichte müssen Prozesse verschieben, da es keinen Platz für die möglichen Verurteilten gibt.

"Angesichts des beklagenswerten Zustands unserer Gefängnisse ist das zwar kein idealer Schritt", sagte Nick Emmerson, Präsident der Juristenvereinigung Law Society. "Doch schafft er mehr Zeit und Raum für längerfristige Lösungen der vielen Probleme, die unser Strafrechtssystem plagen."

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