Gina Wild: Was macht Michaela Schaffrath heute?

Gina Wild alias Michaela Schaffrath hatte ihren ersten Kontakt mit der Pornoindustrie Ende der 1990er-Jahre - und zwar als Hostess auf Erotikmessen, wo sie 1997 ihren ersten Filmvertrag unterschrieb.

Doch ein rascher Aufstieg sollte der gelernten Kinderkrankenschwester verwehrt bleiben. Aufgrund verschiedener Differenzen mit dem Produzenten Hans Moser wurde die Zusammenarbeit nach wenigen Wochen wieder gekündigt - und Schaffrath erlebte ein finanzielles Fiasko.

Michaela Schaffrath hatte jedoch Blut geleckt und wollte als Erotik-Star weitermachen. Bei Videorama, einer Produktionsfirma für Erwachsenenfilme in Essen, wurde sie schnell zu einer erfolgreichen Porno-Darstellerin.

Unter dem Pseudonym Gina Wild trat sie in kürzester Zeit in mehreren Filmen auf, die nicht lange auf ihre Zuschauerschaft warten mussten und zum Hit wurden. Vielmehr ging es DVD nach DVD über den Ladentisch.

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1999 erhielt Gina Wild einen Venus Award, den deutschen Oscar der Pornoindustrie, und wurde im darauffolgenden Jahr auch als beste Darstellerin geehrt. Im Dezember 2000, nach gerade einmal zwei Jahren in der professionellen Pornobranche, zog sie sich aus dem Geschäft wieder zurück.

Den Erfolg aus ihrer Pornozeit konnte Gina Wild in den folgenden Jahren mühelos aufrechterhalten. Und das nicht nur, weil ihre Pornos immer wieder in Neuauflagen und neuen Zusammenschnitten erhältlich waren.

Der Ex-Pornostar versuchte sich fortan als ernst zu nehmende Schauspielerin und war u. a. an der Seite von Uwe Ochsenknecht und Dieter Pfaff zu sehen. Wim Wenders besetzte sie zudem an der Seite von Frontmann Campino im Musikvideo zum Song "Warum werde ich nicht satt?" von den Toten Hosen.

Außerdem sah man sie u. a. in bekannten und beliebten Serien wie "Tatort", "Kommissar Sperling", "Polizeiruf 110", "Ein starkes Team", "SoKo Köln", "Taunuskrimi", und der RTL-Serie "Ahornallee".

2002 trat Michaela Schaffrath beim "RTL Promiboxen" gegen Doro Pesch an - und gewann. 2008 wurde sie bei der dritten Ausgabe von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" auf den zweiten Platz gewählt.

Im selben Jahr gewann sie 125.000 Euro beim Prominenten-Spezial zu "Wer wird Millionär?" und spendete das Geld für ein Kinderkrankenhaus und zugunsten eines Fördervereins krebskranker Kinder.

Ihre Lebensgeschichte hat Michaela Schaffrath in einem Buch erzählt: "Ich, Gina Wild: Enthüllung". Darin schreibt sie über die Pornobranche, wie sie sich dort zurechtgefunden hat und spricht in diesem Erlebnisbericht auch über ihr privates Leben. Die Biografie wurde nicht neu aufgelegt und ist somit weitesgehend vergriffen.

Gina Wild war nicht lange im Pornobusiness, doch hat dort ihre Spuren hinterlassen.

Hier ihre Filmografie:

• "Maximum Perversum - Junge Fo**en, hart gedehnt"

• "Joker 1: Die Sperma-Klinik (Xmania 4)"

• "Jetzt wird es schmutzig"

• "Jetzt wird es schmutzig 2 - Ich will kommen"

• "Jetzt wird es schmutzig 3 - Orgasmus pur"

• "Jetzt wird es schmutzig 4 - Durchgefi**t"

• "The Very Best of Gina Wild"

• "Teeny Exzesse 59: Kerle, Fö****en, Sensationen. Jahrmarkt der Perversen"

• "Jetzt wird es schmutzig 5 - Ich will euch alle"

• "Jetzt wird es schmutzig 6 - Im Rausch des Orgasmus"

• "Jetzt wird es schmutzig 7 - In der Hitze der Nacht"

• "150 Minuten Special"

• "150 Minuten Special 2"

Seit 2011 arbeitet Michaela Schaffrath vorwiegend als Theaterschauspielerin. 2018 spielte sie die Hauptrolle in "Die toten Augen von London". Im Sommer 2019 war sie im Stück "Der Mustergatte" bei den Schlossfestspielen Neersen und im Herbst dann in "Der Geister-Leuchtturm" in Braunschweig zu sehen.

Darüber hinaus tritt die Ex-Pornodarstellerin gelegentlich im TV auf und hatte zum Beispiel 2017 einen Gastauftritt in der ARD-Soap "Lindenstraße". Bei "Markus Lanz" sagte sie einst: "Ich wäre mit meinem heutigen Wissen damals nicht in die Pornobranche gegangen."

Im Oktober 2021 stand Michaela Schaffrath erneut in "Der Geister-Leuchtturm" auf der Bühne im Neuen Theater von Hannover. Seit 2016 ist sie auch als Synchronsprecherin u. a. in der Serie "Designated Survivor" und dem Anime "Little Witch Academia" tätig.

Eine weitere Leidenschaft von ihr ist das Moderieren von Events und Radioshows. Bei Radio 38 hatte sie von 2017 bis 2018 ihre eigene Sendung "Sonntags-Talk mit Michaela Schaffrath". Seit 2023 erscheint im "Stadtmagazin Bremen" regelmäßig ihre Interview-Reihe "Michaela Schaffrath trifft ...".

Die im Dezember 1970 in Eschweiler geborene Michaela Schaffrath alias Gina Wild war zweimal verheiratet: 2005 ließ sie sich von Axel Schaffrath scheiden, 2013 vom PR-Berater Michael Wanhoff. Seit 2014 ist sie mit dem Hamburger Starfotografen Carlos Anthonyo liiert, beheimatet ist sie heute in Bremen.

Mit ihren Pornofilmen verdient Schaffrath übrigens kein Geld mehr, da sie keinerlei Vermarktungsrechte daran besitzt. Ihr Fokus liegt, wie bereits erwähnt, aber eh ganz woanders. Seit 2012 ist sie beispielsweise Schirmherrin der Deutschen Selbsthilfe angeborener Immundefekte (DSAI) und darüber hinaus Botschafterin der Deutschen Knochenmarkspende (DKMS).

Die gebürtige Eschweilerin bringt zudem eigene Produkte auf den Markt, etwa einen "Liebenswert"-Rotling sowie diverse Sorten Eierlikör (Advocaat).

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