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Sehenswürdigkeiten in Bremen: DAS muss man unbedingt gesehen haben

Die Sehenswürdigkeiten in Bremen sind ein bunter Mix aus beeindruckender Tradition, einem guten Tröpfchen und Tieren, die übereinanderstehen.

Bremer Sehenswürdigkeiten
Bremer Sehenswürdigkeiten im Abendlicht. Foto: iStock / 5xinc / Imaginarius / schulzhattingen (Collage Männersache)
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Bremen: Sehenswürdigkeiten

Viele der Bremer Sehenswürdigkeiten befinden sich rund um die "gute Stube" herum, wie der Marktplatz von den Einwohnern genannt wird.

Da ist das altehrwürdige Rathaus mit seinem Ratskeller und dem Roland davor, genauso wie der Dom St. Petri und natürlich das Denkmal der Bremer Stadtmusikanten.

Bremer Stadtmusikanten

Bremen Stadtmusikanten
Die Bremer Stadtmusikanten am Rathaus. Foto: iStock / schulzhattingen

Der Rundumblick über die Bremer Sehenswürdigkeiten beginnt natürlich mit den bekanntesten "Einwohnern" der alten Hansestadt, obwohl diese strenggenommen ja nie in Bremen gelebt haben.

Das gleichnamige Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm besagt nämlich, dass die Tiere auf dem Weg nach Bremen waren, dabei Räuber aus ihrem Haus im Wald verscheuchten und sich dort häuslich niederließen.

Dennoch ist es absolute Pflicht eines jeden Besuchers Bremens, die 1953 von Gerhard Marcks vor dem Bremer Rathaus erschaffene Bronze-Skulptur zu besichtigen und dabei dem Esel um die Vorderhufe zu fassen.  

Wer das macht, hat der Legende nach, einen Wunsch frei. Aber Achtung: Wer nur einen Huf umschlingt, der gibt sich stattdessen dem Gespött der Leute preis. Die Bremer sagen in dem Fall "Packt nur ein Esel den anderen an."

Rathaus / Roland /Ratskeller

Bremer Rathaus
Das altehrwürdige Bremer Rathaus. Foto: iStock / Imaginarius

Das Bremer Rathaus ist ein bedeutendes Bauwerk der Gotik und steht nicht nur seit 1973 unter Denkmalschutz, sondern ist auch von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden.

Es ist das einzige Rathaus in ganz Europa, das aus dem Spätmittelalter stammt und sich seine Form bis heute bewahrt hat, ohne je zerstört oder umgebaut worden zu sein.

Die Roland-Statue vor dem Rathaus ist immerhin bereits 600 Jahre alt und damit eine der ältesten und prächtigsten Statuen dieser Art.

Eine Führung durchs Rathaus lohnt sich aufgrund der vielen verschiedenen Säle immer: Wandelhalle, Festsaal, Senatssaal, Kaminsaal, Hansazimmer, Gobelinzimmer und Silberkammer locken mit prachtvoller Ausstattung.  

Ist man durch die oberen Etagen gewandelt, empfiehlt sich auch ein Abstieg in den nicht minder schönen und möglicherweise noch berühmteren Ratskeller:

"Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat, und hinter sich ließ das Meer und die Stürme, und jetzo warm und ruhig sitzt im guten Ratskeller zu Bremen."

Dies wusste schon anno dazumal Heinrich Heine und spätestens seit Wilhelm Hauff seine "Phantasien im Bremer Ratskeller" zu Papier brachte, ist dieses Restaurant mit seinem legendären Weinkeller endgültig zum Mythos geworden.

Auch Theodor Fontane ließ sich hier Wein kredenzen, genau wie Friedrich Engels und Wilhelm I. und II., Gogol und Bismarck, Richard Strauss und Richard Wagner.  

Kein Wunder, lagert im 5.000 Quadratmeter großen Bremer Ratskeller doch auch der größte Schatz deutscher Weine weltweit und der älteste deutsche Fasswein überhaupt, ein Rüdesheimer, Jahrgang 1653.

Böttcherstraße

Die Böttcherstraße wurde Anfang des 20. Jahrhunderts grundlegend im Auftrag von Stadtmäzen Ludwig Roselius, dem Erfinder des koffeinfreien Kaffee Hag, umgestaltet und ist seitdem nicht mehr aus dem Bremer Stadtbild wegzudenken.

Ihre Anfänge reichen zwar bis ins Jahr 1317 zurück, als der damals noch "Hellinchstrate" genannte Weg die wichtigste Verbindung zwischen Weser und Marktplatz war.

Jedoch erst durch die zahlreichen im expressionistischen Backsteinbau errichteten Häuser erlangte die Straße ihre heutige Bedeutung und steht seit 1973 in ihrer gesamten Länge unter Denkmalschutz.

Die Böttcherstraße gilt als heimliche Hauptstraße Bremens, ob wohl sie nur 108 Meter lang ist und nicht mit Autos befahren werden kann. Allerdings dürfte dies auch ihren Reiz ausmachen.

Bekannte Gebäude sind:

  • Robinson-Crusoe-Haus. Daniel Defoe lässt seinen Titelhelden einen Bremer sein: "I was born in the year 1632, in the city of York, of a good family, though not of that country, my father being a foreigner of Bremen ..." Das ist der erste Satz aus dem weltberühmten Roman.
  • Haus Atlantis. Moderne Geometrie und moderne Baustoffe. Als das Haus Atlantis 1931 im Art-déco-Stil gebaut wurde, sollte es die Utopie der Sage von Atlantis verkörpern. Hauptsächlich diente es als Vortrags- und Lesesaal.
  • Roselius-Haus. Das älteste Haus der Straße, dessen Grundmauern wohl bis ins 14. Jahrhundert reichen. Ludwig Roselius diente es zunächst als Verwaltungssitz, später brachte er hier auch seine Kunstsammlung unter.
  • Paula-Becker-Modersohn-Haus. Dient als Museum der Werke Paula-Becker-Modersohns und ist das erste weltweit, das einer Malerin gewidmet wurde. Im Innenhof befindet sich der "Hof der sieben Faulen".

Schnoorviertel

Bremer Schnoorviertel
Schmale Kopsteinpflastergassen im Schnoorviertel. Foto: iStock / Steffen_F

Wen in Lübeck die schiefwinkligen Hinterhöfe begeistern konnten, der muss sich ganz einfach Zeit nehmen, durch das Bremer Schnoorviertel zu schlendern.

Auch hier sind die Häuser alt und schief, aber es existieren auch noch diese wunderschönen schmalen Gassen, von denen einige nicht breiter als einen Meter sind. Oben mögen sich die Häusergiebel sogar noch weiter einander zuneigen.

Es ist ein Altstadtviertel wie aus dem Bilderbuch, oder dem der Gebrüder Grimm und man wäre als Besucher wohl nicht verwundert, wenn einem allerlei Sagengestalten über den Weg liefen.

Wie klein die Gasse auch sein mag und auch der Platz auf dem man nun, umrahmt von den alten Fachwerk- und Backsteinhäusern – es findet sich an ihrem Ende immer ein kleiner, aber feiner Laden, in dem man essen, trinken und die eigene Vorstellungskraft auf Reisen schicken kann, während die Seele gemütlich baumelt.

Wer sich nicht alleine in dieses Gassengewimmel begeben möchte, kann eine Tour buchen.

Die "Bremenlotsen" starten immer samstags um 16.00 Uhr, ein Rundgang dauert etwa anderthalb Stunden und kostet 7 Euro für Erwachsene, 3,50 Euro für Kinder zwischen 11 und 16 Jahren, Kinder bis zehn Jahre zahlen nichts.

Man trifft sich stets vor der Kirche St. Johann (Klosterkirchenstraße / Hohe Straße).

Bremer Dom St. Petri / Bleikeller

Bremer Dom St. Petri
Der Bremer Dom St. Petri am Marktplatz. Foto: iStock / saiko3p

Der Dom St. Petri ist ein weiteres markantes Bauwerk am Bremer Marktplatz. Seine beiden Türme ragen 90 Meter in die Höhe.

In einer Mischung aus Sand- und Backstein, baut der Dom seit dem 11. Jahrhundert auf noch älteren Vorgängerbauten auf und hat im Laufe der Zeit Einiges an seiner Fassade ersetzt oder ergänzt bekommen. Seit 1973 steht die Kirche unter Denkmalschutz.

In St. Petri sind etliche Personen zur letzten Ruhe gebettet, die bekannteste unter ihnen sicherlich Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge, dessen nach ihm benannter Benimm-Almanach auch heute immer noch neu aufgelegt wird.

Eine Besonderheit dieser Kirche ist ihre im Volksmund "Bleikeller" genannte Ostkrypta. Dort wurden im Jahre 1698 durch Zufall von einem Gesellen des damaligen Orgelbauers mehrere guterhaltene Mumien gefunden.

Die verstorbenen Personen konnten durch die Luftdurchlässigkeit des Untergrunds der Krypta besonders schnell austrocknen und entgingen der normalerweise einsetzenden Fäulnis.

Die Mumien sind in offenen Särgen ausgestellt und können besichtigt werden. Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit, der Eintritt beträgt 2 Euro für Erwachsene. Das Kombiticket für Turm und Bleikeller kostet 3 Euro. Adresse: Sandstr. 10-12, 28195 Bremen.

Männertipp: Kaffee-HAG-Fabrik

Wer eine gute Tasse Kaffee zu schätzen weiß, ist hier genau richtig. In der alten Fabrik, die Ludwig Roselius 1906 errichten ließ, wird nach wie vor Kaffee produziert. Wem der gute Geschmack des Kaffees gefällt, nicht aber das ihm innewohnende Koffein:

Kein Problem, auch entkoffeinierter Trunk wird dort ausgeschenkt, immerhin ist Roselius als Erfinder des koffeinfreien Kaffees. Er gilt darüber hinaus als Mäzen der Stadt und ließ unter anderem die expressionistischen Backsteinhäuser der Böttcherstraße bauen (siehe oben).

Die Fabrik bietet Führungen an, auf denen man nicht nur in die Geheimnisse des Kaffeeröstens eingeweiht wird, sondern auch den beeindruckenden Marmorsaal zu sehen bekommt.

Die Führungen dauern zwischen 90 und 120 Minuten und können immer montags um11 Uhr, jeden ersten Freitag im Monat um 15 Uhr und jeden ersten Sonntag im Monat um 15.30 Uhr gebucht werden. Der Eintritt kostet 10 Euro.

Adresse: Hagstraße 3, 28217 Bremen

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